Tanz mit dem Akriden
Einige Minuten später taucht sogar ein noch größerer Akride auf, der diesmal eine besondere Taktik erfordert: Im ständigen Wechsel muss Jim dem Untier per Rig und guter, alter Schrotflinte zu Leibe rücken.
Zunächst versucht er an Bord des Utility Rig, eine der Greifzangen des Untiers zu packen zu kriegen. Wir müssen schmunzeln, denn die Aktion erinnert leicht an ein Prügelspiel aus der Egoperspektive. Hat er das Biest dann im stählernen Griff des Rig, heißt es schnell aussteigen: Nur solange der Akride festgehalten wird, ist die verwundbare Stelle erreichbar.
Ein paar Schrotladungen später reißt sich das Monster los, und das Spiel beginnt von neuem -- bis das zu groß geratene Krustentier erledigt ist. Wir hoffen allerdings, dass solche Aktionen im fertigen Spiel nicht allzuoft vorkommen, denn so cool der Kampf zunächst auch rüberkommt, ist es auf dauer doch ziemlich ermüdend, immer wieder hintereinander die gleiche Taktik anwenden zu müssen.
Dead Space on Ice
Doch die Action auf der Oberfläche des Eisplaneten ist bei weitem nicht alles, was Lost Planet 3 zu bieten hat. Jim stößt immer wieder auf längst verlassene, unterirdische Forschungseinrichtungen, deren Existenz ein großes Rätsel ist. Schließlich sind die Arbeiter des Terraforming-Trupps die ersten Menschen auf dem unwirtlichen Planeten.
Oder doch nicht? Sind die Anlagen gar außerirdischen Ursprungs? Capcom hüllt sich dazu in Schweigen, denn die Erforschung dieser Akriden-verseuchten Trakte wird wohl einen großen Teil der Storykampagne ausmachen. Und das ist gut so, denn es scheint, als ob sich das Spiel dabei vom Actionfest zum unheimlichen Horror in der Tradition von Dead Space wandelt: Dunkle Korridore, tolle Lichteffekte, die die Finsternis geradezu in Stücke schneiden, und der atmosphärisch-klaustrophobische Sound erinnern stark an EAs grandiosen Survival-Horror im All. Und dann ist da noch das neue Missionsmenü, das von einem Armband in den Raum projiziert wird ... wo haben wir das bloß schon gesehen?
Man muss halt nicht alles selbst erfinden, nur gut umsetzen sollte man Inspirationen von großen Vorbildern. Und genau hier scheint Lost Planet 3 auf einem guten Weg zu sein: hin zu einem tollen Actionspiel, das optisch, atmosphärisch und spielerisch einiges auf dem Kasten hat. In jedem Fall mehr, als der eher durchwachsene Vorgänger uns hoffen ließ, ein deutlicher Schritt nach vorn. Einen Multiplayer-Teil wird es auch diesmal wieder geben, doch Details will Capcom erst später verraten. Der Storymodus indes kommt ohne Koop-Modi aus und ist auf einen Spieler beschränkt.
Kooperation mit dem Westen
Die Überraschung war groß, als auf dem Captivate 2012 zuerst der Trailer zu Lost Planet 3 gezeigt wurde, und es anschließend sogar noch die längere Präsentation einer offensichtlich schon weit fortgeschrittenen Version des Spiels gab. So sehr Lost Planet 2 in die falsche Richtung ging, so sehr versucht Capcom mit dem dritten Teil die Fans wieder zu versöhnen. Gerade der Mix des dritten Teils aus schweißtreibenden Schneegestöber-Monsterkämpfen und adrenalintriefendem durch-dunkle-Korridore-Geschleiche hat eine Menge Potential.
Daran ändert auch die eher schlechte Reputation des Entwicklerstudios nichts: Capcom hat sich mit Spark Unlimited zusammengetan, um Lost Planet 3 zu verwirklichen. Es mag sein, dass dem Studio bei seinen bisherigen Flops einfach die richtige Führung fehlte - Lost Planet 3 sieht schlicht fantastisch aus: Dank Unreal Engine 3 begeistern fremdartige Felsformationen und toll inszenierte Mini-Blizzards das Auge an der Oberfläche, während die verlassenen Einrichtungen mit überstrahlenden Lichtquellen für hohen Gruselfaktor sorgen.
Capcoms Creative Director Kenji Oguro behauptet gar, dass der dritte Teil der ursprünglichen Idee hinter Lost Planet näher kommt, als die beiden Vorgänger. Lost Planet 3 hat technisch und spielerisch das Zeug zu einer der Action-Überraschungen 2012!
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