Lost Horizon im Test - Fehlt nur noch die Peitsche

Große Zeiten für Freunde klassischer PC-Adventure: Lost Horizon überzeugt uns im Test mit Rätseldesign vom Feinsten und einer spannenden Story.

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Sie wollen ein Abenteuer, das Sie einmal um (fast) die ganze Welt jagt? Aber ohne übertriebene Hektik? Sie lieben es, wenn Ihre grauen Zellen sich mal so richtig austoben dürfen und die Lösungen eines Rätselkonstrukts so sauber ineinander greifen, dass man meint, das satte Klicken gut geölter Mechanik einrasten zu hören? Und wenn Sie jetzt noch Sackgassen, Unfairness und Orientierungslosigkeit hassen, haben Sie hier Ihr Spiel des Monats gefunden: Lost Horizonist der neue Titel der Geheimakte-Macher und führt die Tradition klassischer Adventures auf gewohnt hohem Niveau fort.

Indy lässt grüßen

Mit unserem Alter Ego Fenton Paddock (britischer Ex-Soldat, Pilot, Gelegenheitsschmuggler, stellen Sie ihn sich einfach wie Indiana Jones ohne Peitsche vor) konfrontiert uns Lost Horizon auf rasante Art und Weise. Wir erfahren, dass Fenton Ärger mit den gefürchteten Triaden hat und landen gleich zu Beginn mit ihm, eingeschlossen in einem Sarg, im brackigen Hafenwasser von Hongkong.

Test-Video zu Lost Horizon Video starten 5:13 Test-Video zu Lost Horizon

Das bringt uns dem Burschen sehr nahe, und das ist auch gut so. Denn in der Folgezeit machen wir einiges mit ihm durch: Wir erhalten den Auftrag, unseren bei einer Expedition ins Tibetische Hochland verschollenen Freund Richard zu retten, geraten mit unserer entzückenden, aber äußerst geschwätzigen Ex-Freundin Kim ins Feuer eines Nazi-Abfangjägers, landen Bruch im Himalaja, spielen Blockflöte für ein Kamel in Marokko, jagen Tiger und Haie in Indien, manipulieren die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, balancieren auf dem von nächtlichen Blitzen erleuchteten Dachfirst des SS-Stützpunktes Wewelsburg, stoßen auf Geister und sogar … nein, mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, Sie sollen ja auch noch etwas zu entdecken haben.

Rund um die Welt

An viele dieser Schauplätze werden Sie durch rasant geschnittene Zwischensequenzen katapultiert. Der Entwickler Animation Arts hat aus der mittlerweile betagten Engine alles an Augenzucker heraus gekitzelt, was rauszuholen war. Manche Stellen im Spiel sind geradezu prachtvoll geraten, fein gezeichnete, lebendige Hintergründe bestimmen die Bilder, und selbst die bisher oft staksigen Animationen sind bis auf kleine Anfangsruckler deutlich verbessert.

Umso stärker fallen gerade in den die Dialoge auflockernden Zoomeinstellungen die im Vergleich maskenhaft ausdruckslosen Gesichter auf. Da stecken einfach zu wenige Polygone hinter der Fassade, um das Antlitz von Freund und Feind in glaubwürdigen Emotionen strahlen zu lassen. Der Sound dagegen ist vom Feinsten: Die orchestrale und an die opulente Sounduntermalung der Indiana Jones-Filme erinnernde Musik und eine so lebendige wie stimmige Soundkulisse sowie die sehr guten Synchronsprecher (über 86.000 vertonte Worte) machen Lost Horizon auch akustisch zum Genuss. Wobei es an einigen Stellen auch weniger Worte getan hätten, denn viele Ausführungen sind sehr weitschweifig. Zum Glück können wir mit einem Rechtsklick in den Wortreihen voranspringen. Doch das sollten Sie nur sparsam nutzen.

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Wer gerne Geschichten lauscht, vor dem entspinnt sich eine spannende Mär von Nazis, uralten Mythen, schrecklichen Bedrohungen und dem Zentrum des Menschseins - Shambala. Die Reise mit Fenton lohnt sich für jeden Abenteuer-Fan, der gerne knobelt, und besonders für die, die genug haben von schrägen Cartoon-Welten.

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