Noch gelten LTE-Funkstrecken als schnelle Lösung für mobiles Internet und zunehmend auch als DSL-Ersatz auf dem Lande. Es ist jedoch absehbar, dass auch LTE bald nicht mehr schnell genug für die Breitbandansprüche ist. Die EU und Südkorea kooperieren daher bei der Entwicklung der fünften Mobilfunkgeneration, dem LTE-Nachfolger. Bis zum Jahr 2020 wird die Entwicklung allerdings noch dauern.
Die EU und Südkorea einigten sich jüngst auf eine Zusammenarbeit bei der Forschung und planen, globale Standards zu schaffen. So soll es in Zukunft ein globales Frequenzband für mobile Highspeed-Netze geben - aktuell herrscht noch ein Durcheinander inkompatibler Frequenzen, weshalb beispielsweise ältere LTE-iPhones nicht kompatibel zu deutschen LTE-Netzen sind.
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission für die digitale Agenda, Neelie Kroes, sieht in 5G das Lebenselixier der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Sie hebt zudem hervor, dass nun erstmalig öffentliche Behörden mit der privaten Industrie zusammengeschlossen haben, um eine Standarisierung voranzutreiben. So arbeiten in der 5G-Infrastruktur-Vereinigung unter anderem die Unternehmen Nokia, Ericsson, Alcatel-Lucent und die Deutsche Telekom.
In Südkorea forscht hauptsächlich Samsung an 5G-Technologien. Dort war vor kurzem die Übertragungsgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde erreicht worden. LTE arbeitet aktuell zumeist mit 50 bis 150 Megabit pro Sekunde. Da es sich dabei um ein shared Medium handelt, teilen sich allerdings die Nutzer einer Funkzelle diese Maximalgeschwindigkeit, tatsächlich und dauerhaft erreicht werden daher zumeist deutlich geringere Datenraten.
In Deutschland ist LTE vor allem als Ersatz für Festnetz-DSL stark umstritten: Unternehmen wie die Deutsche Telekom aber auch die Bundesregierung sind erfreut über die vergleichweise kostengünstige Anbindung ländlicher Regionen mit hohen Datenraten - Nutzer hingegen ärgern sich über die bei Mobilfunk üblichen Volumentarife mit für viele Anwendungen viel zu geringen Inklusiv-Datenmengen. Altnutzer von Telekom-Verträgen haben hier mit 60 Gigabyte im Monat noch das größte Inklusiv-Volumen, andere Verträge sehen deutlich geringere monatliche Datenmengen vor. Umstritten ist zudem die drastische Drosselung auf nur 384 Kilobit pro Sekunde beim Erreichen der Volumengrenze.
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