Lucid Hydra - Erster Test mischt Radeon mit Geforce

Der Lucid Hydra 200-Chip sollte eigentlich bereits Ende Oktober auf einem MSI-Mainboard erscheinen, doch MSI hat das Produkt auf 2010 verschoben.

Laut Gerüchten geschah dies auf Druck von Nvidia. Ein recht ausführlicher Test des Hydra 200, der von PC Perspective mit Entwickler-Hardware von Lucid durchgeführt wurde, belegt zumindest, dass es keine Probleme mit dem Chip gibt. Die Erweiterungs-Platine braucht eine eigene Stromversorgung, da sie neben dem Hydra-Chip auch gleich vier PCI-Express-2.0-Slots bietet, die laut Standard Grafikkarten mit bis zu 150 Watt versorgen müssen. Die Platine wurde über eine Bridge-Karte an ein Gigabyte-Mainboard mit X58-Chipsatz angeschlossen.

Die einzigen Grafikkarten des Systems befanden sich jedoch in den Anschlüssen der Zusatzhardware. Verwendet wurden in den Tests eine ATI Radeon HD 4890, zwei Geforce GTX 260+, eine Geforce GTS 250 und eine Geforce GTX 285. Der Hydra-Treiber zeigte sich dabei recht ausgereift, auch wenn es ein paar kleinere Probleme gab und diverse Spiele von PC Perspective noch nicht getestet werden durften.

Die beiden Geforce GTX 260+ zeigten im Hydra-Modus im Vergleich zu einer Einzelkarte 83 Prozent mehr Leistung im 3DMark Vantage, 80 Prozent mehr bei Call of Juarez und 51 Prozent bei Far Cry 2 – ohne SLI und ohne Einnahmen für Nvidia für eine SLI-Lizenz, wie PC Perspective anmerkt. Auch Kombinationen der diversen Nvidia-Karten zeigten stets klare Verbesserungen, auch bei der Mischung einer Geforce GTS 250 mit G92-GPU und den GT200b-Karten.

Der Test, der ATI und Nvidia verbindet, fiel ebenfalls positiv aus. In Call of Juarez bei 1920x1200 Pixeln, 4x AA und 16x AF erzielte die HD 4890 alleine 31.3 Bilder pro Sekunde (FPS), eine einzelne Geforce GTX 260+ 21,4 FPS, aber beide zusammen 43,2 FPS. Ähnliches auch bei Operation Flashpoint 2: Dragon Rising bei 1920 x 1200 Pixel und 4x AA. Den Einzel-Werten 26,5 FPS (Radeon) und 42,5 FPS (Geforce) stehen 56,1 Bilder pro Sekunde im Hydra-Modus beider Karten gegenüber.

Die Kombination der beiden Konkurrenten erzielt also mehr als doppelt so viel Leistung wie die in einem Spiel jeweils schwächere Einzelkarte. Allerdings sagt dies noch wenig darüber aus, wie Hydra in der Praxis mit der riesigen Anzahl an Spielen funktionieren wird. Sind entsprechende Profile im Hydra-Treiber vorhanden, dürfte dies kein Problem sein – außer Hydra wird entgegen Spielerwünschen tatsächlich absichtlich durch Grafikkarten-Treiber blockiert.

Hydra soll in Zukunft gerade für Spieler mehr bieten können als nur mehrere Grafikkarten verbinden. So könnten beispielsweise zusätzliche Darstellungen realisiert werden, wie beispielsweise ein Bild-in-Bild Display, das den Blick nach hinten darstellt, obwohl das Spiel so etwas selbst gar nicht vorsieht. Das dürfte allerdings meistens als Cheaten empfunden werden, gerade bei Multiplayer-Shootern. Grundsätzlich ist so eine Funktion aber schon interessant.

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