Seite 2: Magic Mike - Nackte Tatsachen

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Extrem wenig Kleidung aber überraschend viel Flair

Klar, ein Film über männlich Stripper wirkt zunächst vielleicht nicht wie der ultimative Superfilm. Was an Magic Mike jedoch überrascht, ist, dass der Film angenehm selbstironisch und mit einer Menge Humor, aber auch mit durchaus ernsten Momenten aufwartet. Der Film macht zwar in erster Linie richtig Spaß und man kann die Leinwandpräsenz der kaum bekleideten Männer und deren Auswirkung auf das (weibliche) Publikum auch nicht wegreden, aber Magic Mike ist trotzdem mehr als Fleischbeschau.

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Auf die Ausstrahlung der muskelbepackten Männer wird zwar gesetzt, aber trotzdem sind die Tanzszenen so locker und flott umgesetzt, dass es niemals zu peinlichen Momenten oder gar zum Fremdschämen kommt. Dies ist vor allem der selbstironischen Manier des Films zuzuschreiben. Die Jungs lachen über das, was sie tun, haben einfach ihren Spaß und nehmen sich selber nie zu Ernst.

Das wird auch bei den Dreharbeiten nicht anders gewesen sein und man merkt den Darstellern den Spaß an der Sache einfach an. Trotz allem ist Magic Mike aber keine Parodie des Rotlichtgeschäfts und auch nicht einmal wirklich eine reine Komödie. Soderberghs Werk siedelt sich irgendwo zwischen Comedy und Drama an, was nicht immer gelingt, hier aber hervorragend geklappt hat.

Drama & Humor

Soderberghs Regie-Talent kommt besonders in den dramatischen Szenen des Films zur Geltung. Mikes Zwickmühle wird glaubwürdig dargestellt; gerne würde er das Strippen sein lassen und seiner wahren Passion, dem Möbeldesign, nachzugehen, aber die Unmengen an Geld sind doch zu verlockend.

Auch über eine feste Beziehung denkt er neuerdings immer wieder nach, aber diese lässt sich mit seinem Job nur schwer vereinbaren. Und Adam hat die dunklen Seiten des Stripper-Geschäfts auch ziemlich schnell entdeckt. So gerät er an Drogen, ans Dealen und an üble Typen, denen er bald eine Menge Geld schuldet. Damit werden zwar Klischees angerissen, aber Soderbergh wird beim Erzählen dieser Geschichtsstränge niemals übermäßig dramatisch oder düster.

Kino-Trailer zu Magic Mike Video starten 2:16 Kino-Trailer zu Magic Mike

Stattdessen wird das Milieu ziemlich glaubwürdig dargestellt. Und, obwohl es sich um klischeehafte Situationen handelt, wirken die Momente dennoch relativ originell und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das alles schon einmal gesehen zu haben.

Diese gesunde Mischung liegt nicht nur am Regisseur, sondern auch an der überaus soliden Leistung, die Channing Tatum und Matthew McConaughey abliefern. McConaughey lässt seinen Südstaaten-Slang in der Originalversion so richtig schön raushängen und macht bewusst auf ziemlich schleimig. Er spielt den selbstverliebten Dallas herrlich ironisch und mit scheinbar kompletter Leichtigkeit. Eine Rolle, die so richtig zu ihm passt.

Channing Tatum ist seinerseits hiermit schon das dritte Mal in diesem Jahr in den deutschen Kinos. Nach der Romanze Für immer Liebe und der gelungenen Komödie 21 Jump Street. Er spielt zwar immer den Schönling, hat sich mit seinen letzten Filmen aber doch überraschend wandelbar und talentiert erwiesen.

Fazit

Anne Facompre: Magic Mike ist zwar ansatzweise eine Milieu-Studie, bleibt aber angenehm wertungsfrei. Kritische und dramatische Momente werden hier durchaus angesprochen, aber der scheltende Zeigefinger wird nie wirklich erhoben. Außerdem ist der Film angenehm locker und die Jungs, die ihre eigenen Performances am Ende selber nicht so ganz erst nehmen, sorgen für gute Stimmung.

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