Making Games News-Flash - Entwicklerverband IGDA mit scharfer Warnung vor dem Amazon Appstore

Der internationale Entwicklerverband IGDA warnt eindringlich vor der restriktiven Preispolitik in Amazons Appstore.

In einem offenen Brief an alle App-Entwickler hat die International Game Developers Association (IGDA) vor den restriktiven Regeln im erst kürzlich eröffneten Android Appstore von Amazon gewarnt. Die IGDA befürchtet, dass Amazons Kampf um Marktanteile mit dem offiziellen Android Marketplace und auch mit Apple auf dem Rücken der Entwickler ausgetragen wird.


Zwei Punkte sieht die IGDA besonders kritisch: Erstens kann Amazon die Preise im Appstore nach Belieben anpassen, wobei die Entwickler kein Mitspracherecht haben. Und zweitens erzwingt Amazon von allen Entwicklern eine Tiefpreisgarantie für den Appstore.

Beim Einstellen ihrer Apps können die Entwickler einen Preis vorschlagen, zu dem die Programme erworben werden können. Von jedem Verkauf erhält der Entwickler 70 Prozent, 30 Prozent behält Amazon als Gebühr ein. Eine hohe Provision, die aber in den Konkurrenz-Stores von Google und Apple ebenfalls üblich ist. Allerdings behält sich Amazon das Recht vor, die Preise der Apps nach eigenem Gutdünken zu ändern. So können Apps beispielsweise drastisch reduziert werden oder gar gratis angeboten werden, ohne vorher beim Entwickler um Erlaubnis zu fragen. Amazon garantiert lediglich, dass mindestens 20 Prozent des ursprünglichen Listenpreises an den Entwickler ausgezahlt werden.

Damit wären zum Beispiel Aktionen wie »Heute alle Apps zum halben Preis« möglich. Die IGDA befürchtet, dass vor allem kleinere Studios zu den Verlieren solcher Rabatt-Aktionen gehören würden. Während Top-Programme von der Werbung profitierten, würden bei weit unten in der Liste auftauchenden Apps die Rabattverluste nicht durch erhöhte Verkaufszahlen aufgefangen.

Zusätzlich geben Entwickler nicht nur ihr Recht auf Preisgestaltung im Amazon Appstore auf, sie müssen sich auch verpflichten, in keinem anderen Appstore ihre Programme günstiger als bei Amazon anzubieten, nicht einmal temporär. Damit können Entwickler praktisch keine exklusiven Promotion-Aktionen mehr außerhalb von Amazon abschließen. Wird eine App auch nur kurzzeitig woanders mit einem Diskont verkauft, muss der Listenpreis bei Amazon entsprechend korrigiert werden.

Die IGDA fordert von Amazon daher eine Anpassung der Regeln in den genannten Punkten. Konkret dürfe Amazon nicht weniger als 70 Prozent des Listenpreises an die Entwickler zahlen, ohne zuvor um Erlaubnis zu bitten. Und den Entwicklern müsse volle Freiheit bei der Preisgestaltung gegeben werden, eine Tiefpreisgarantie im Vergleich mit anderen Appstores sei nicht akzeptabel. Laut IGDA hat sich Amazon bisher strikt geweigert, die Richtlinien entsprechend anzupassen, weshalb sich die Vereinigung jetzt an die Öffentlichkeit wendet.

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