Die Dialoge
Wie man es vom ersten Teil kennt, werden Sie auch in Mass Effect 2 viel Zeit mit Gesprächen verbringen. Das klingt unspektakulär, entfaltet aber bereits nach kurzer Zeit eine beispiellose Sogwirkung.
Denn ähnlich wie in Dragon Age Origins haben Sie in den durchweg hervorragend geschriebenen Dialogen stets die Wahl, entweder diplomatisch, neutral oder aggressiv zu antworten, was dem Spiel nicht nur Tiefe verleiht, sondern Quests oft auch in andere Bahnen lenkt. Übergreifende Ereignisse oder gar das Ende lassen sich dadurch allerdings nicht beeinflussen. Neu: Sie können den Commander in vordefinierten Augenblicken -- signalisiert durch eine kurze Einblendung -- nun besonders wirksame (gute wie böse) Überzeugungsversuche starten lassen. Diese in kurzen Zwischensequenzen aufwändig animierten Einschübe machen die ohnehin schon packenden Wortgefechte ein gutes Stück dynamischer und verstärken das Gefühl, sich nicht nur durch lineare Unterhaltungen zu klicken. Bioware hat die Intensität der Gespräche auch technisch verbessert. Im Vergleich zu Mass Effect 1 wählt das Programm spannendere Blickwinkel, schneidet Detailaufnahmen (etwa der Hände oder Augen) dazwischen und unterstreicht die jeweilige Stimmung durch passende Kamerafahrten.
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Die Kämpfe
In Mass Effect 2 wird nicht nur geredet, sondern auch geballert, und das weit häufiger und temporeicher als noch im ersten Teil. Zwar kämpfen Sie nach wie vor aus einer versetzten Schulterperspektive und mit zwei KI-gesteuerten Kollegen an Ihrer Seite, die Suche nach Deckung sowie das anschließende Ausschalten der Gegner durch gezielte Feuerstöße stehen nun aber deutlicher im Vordergrund.
Gleich zwei Neuerungen erhöhen den Shooter-Anteil zusätzlich: Zum einen heilt sich Shepard, wenn er gerade nicht beschossen wird, selbst, zum anderen besitzen die Gegner nun Trefferzonen. Kehrseite des auf Action ausgerichteten Spielprinzips: Man merkt es dem Leveldesign an. Vor Ihrer Heldentruppe platzierte Kisten, Container oder hüfthohe Absperrungen sind ein Garant für jede Menge feindliches Gekröse, das gleich um die Ecke biegen wird. Fehlt es einem Raum an solchen Deckungsmöglichkeiten, bleibt mit Sicherheit auch die Waffe stumm. Ebenfalls verbesserungsfähig ist auch die maue Feind-KI. Immer mal wieder leisten sich die Gegner Aussetzer bei der Wahl ihrer Deckung oder verschanzen sich direkt neben hochexplosiven Fässern. Trotz dieser Mankos machen die effektreichen Ballereien jede Menge Spaß, was an der eingängigen Maus- und Tastatursteuerung sowie Ihren coolen Mitstreitern liegt, die weitgehend selbstständig kämpfen, sich sinnvoll positionieren und Talente clever einsetzen.
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