Mass Effect 3: Extended Cut - Alles hat ein (gutes) Ende...

Mit dem kostenlosen Extended Cut für Mass Effect 3 schreibt Bioware das kontrovers diskutierte Ende seines Action-Rollenspiels zwar nicht um, verleiht ihm aber mehr Tiefe und Logik.

Viel wurde in Fan-Kreisen über das Ende von Mass Effect 3diskutiert, noch viel mehr darüber gestänkert. Zu uninspiriert hätte Bioware sein Science-Fiction-Epos zum Abschluss gebracht, zu viele Fragen unbeantwortet gelassen und sogar einige Logiklöcher im heiß erwarteten Finale der Rollenspiel-Serie aufgerissen.

Als der Community-Sturm seinen Höhepunkt erreichte, knickte Bioware regelrecht ein und kündigte an, dass man sich des Endes annehmen und es verbessern beziehungsweise ausbauen werde – in Form eines kostenlosen DLCs.

Der ist nun am 26. Juni erschienen, heißt Mass Effect 3: Extended Cut, wiegt knapp zwei Gigabyte und ist direkt über das Hauptmenü des Spiels erhältlich. Wir haben uns durch das erweiterte Finale gekämpft und klären, ob und inwieweit Bioware seine Fans mit dem »neuen« Ende zufrieden stellen kann.

Spoiler-Warnung!
In diesem Artikel geht es um das Finale von Mass Effect 3 und was Bioware daran verändert hat. Zwar werden wir es vermeiden, relevante Details, Figuren oder Ereignisse zu verraten, wer aber Mass Effect 3 noch nicht durchgespielt hat, dem raten wir dennoch, nun nicht weiter zu lesen.

Promotion:
Mass Effect 3 bei Amazon kaufen

Mehr zu schauen

Der Extended Cut beginnt am Ende des Spiels kurz vor der finalen Konfrontation mit Shepards Gegenspieler. Zusätzliche Levels, durch die sich der Commander und sein Team bis dahin ballern, hat Bioware nicht eingebaut.

Neue Spielabschnitte gibt es im Extended Cut nicht. Neue Spielabschnitte gibt es im Extended Cut nicht.

Stattdessen fügt der DLC lediglich eine Reihe von Dialogen und Zwischensequenzen ein, um diverse, für Fans bislang eher undurchsichtige Ereignisse zu beleuchten. Gut dabei: Die neuen Szenen wurden nahtlos ins bekannte Geschehen integriert, Stilbrüche konnten wir weder auf erzählerischer noch auf technischer Seite ausmachen.

Die neuen Clips sorgen dafür, dass die Mass-Effect-Trilogie insgesamt besser ausklingt. Bioware nimmt sich mehr Zeit, die dramatischen Ereignisse wirken zu lassen, zeigt in zusätzlichen Szenen, was mit den Hauptfiguren und den Völkern passiert, die in den Konflikt involviert sind, würdigt die Opfer angemessener und gibt einen besseren Ausblick auf die Zukunft des Universums.

Ob einem dieser Ausblick gefällt, bleibt indes fraglich. Bioware hat keine der drei möglichen und von den Fans kontrovers diskutierten Enden verändert, die Resultate von Shepards Taten bleiben trotz der zusätzlichen Szenen nach wie vor dieselben. Zwar gibt es nun ein viertes mögliches Finale, doch auch das liefert nicht das große Happy End, das sich viele Fans nach sechs Jahren des Kampfes gegen die Reaper gewünscht hätten.

Mass Effect 3 - Screenshots aus dem »Extended Cut« ansehen

Weniger zu grübeln

Klasse hingegen: Der Extended Cut stopft einige der Logiklöcher in der Geschichte. So klären die neuen Clips unter anderem, was Normandy-Pilot Joker während des letzten Gefechts treibt, wie es Shepards Teamkameraden geschafft haben, an einem Ort aufzutauchen, an dem sie eigentlich gar nicht sein dürften und was mit der Flotte der Allianz passiert, nachdem Shepard… nein, das verraten wir natürlich nicht.

Der Extended Cut klärt, was Joker während des letzten Gefechts treibt. Der Extended Cut klärt, was Joker während des letzten Gefechts treibt.

Doch so schön es ist, dass Bioware diese Fragen beantwortet, so sehr verwundert es uns, dass es sie überhaupt gegeben hat und dass es erst Abertausende aufgebrachter Fans benötigte, die Autoren darauf aufmerksam zu machen. Zumal auch mit dem Extended Cut noch immer nicht alle Lücken geschlossen wurden.

Trotzdem finden wir: Besser spät als nie. Und auch wenn beinharte Mass-Effect-Anhänger mit dem Ausgang der Geschichte nach wie vor nur bedingt zufrieden sein dürften, so hat es der Entwickler Bioware mit dem Extended Cut immerhin geschafft, »seine« Vision vom Finale nachvollziehbarer zu gestalten. Das allein schon macht den DLC zur absoluten Pflicht-Installation.

Fazit

Daniel Matschijewsky: Beim Spielen des Extended Cut hab ich mich laufend gefragt: Warum nicht gleich? Dass es einen DLC braucht, um Logiklöcher zu schließen, ist nicht gerade ein Aushängeschild für die Mass-Effect-Autoren. Immerhin findet das Spiel so nun ein in sich schlüssigeres Ende. Gut so, denn auch wenn Bioware das Story-Rad nicht neu erfindet und das Ende des Spiels so lässt, wie wir es kennen, so freut es mich zumindest, dass die Entwickler dem Finale nun mehr Zeit einräumen und es besser ausklingen lassen als zuvor. Wie die Geschichte letztlich ausgeht, dürfte aber so manchem Fan auch trotz der zusätzlichen Szenen noch immer sauer aufstoßen. Doch das ist dann tatsächlich eine Frage des Geschmacks. Biowares Vision des Finales wird mit dem DLC jedenfalls weit besser präsentiert als zuvor.

zu den Kommentaren (136)

Kommentare(133)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.