Seite 5: Medal of Honor: Warfighter im Test - Eine Frage der (Shooter-)Ehre

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Wie sieht das denn aus?

Wer die Solokampagne von Warfighter gespielt hat und sich dann das erste Mal in den Multiplayer-Modus begibt, will unwillkürlich nach einer Brille greifen, auch wenn er eigentlich keine braucht. Danger Close hat die eigentlich schicke Grafik für die Online-Schlachten deutlich heruntergeregelt. Das heißt nicht, dass die Mehrspieler-Kämpfe hässlich wären. Trotzdem: Beleuchtung, Explosionen, Texturen, Details – alles fällt qualitativ gegenüber den Solo-Abschnitten ab.

Das Kartendesign von Warfighter ist größtenteils einfach langweilig. Das Kartendesign von Warfighter ist größtenteils einfach langweilig.

Das stört jedoch nur solange, bis man bemerkt hat, wie fade und uninspiriert das Kartendesign insgesamt ausgefallen ist. Der Entwickler hat mit Kisten vollgerümpelte Schlauchwege, Gebäude, kleinere und (selten) größere Plätze ohne Finesse aneinander gereiht, ohne den Spielern Bemerkenswertes zu bieten. Wir vermissen Punkte, an denen sich unsere Augen und Vorgehensweisen orientieren können, etwa Wohlfühlpositionen für Scharfschützen oder vielversprechende Hinterhaltorte. Dass es trotz Frostbite-2-Engine keine zerstörbaren Gebäude gibt, wird da fast schon zur Nebensache.

Gerade auf den etwas offeneren Karten fehlen obendrein optisch klare Grenzen, die Spielern signalisieren, dass sie bestimmte Steigungen oder Felsen nicht erklimmen können. So rennt man umher und erspäht eine vermeintlich tolle Position, die dann aber doch unerreichbar bleibt. Der uns aus vielen anderen Spielen bekannte Wunsch, sich den ganzen Tag auf ein und derselben Map aufzuhalten, will in Warfighter nicht mal ansatzweise aufkommen.

Teamwork

Aber es ist ja nicht alles schlecht oder mittelmäßig, die Idee mit den »Fireteams« gefällt uns sogar gut. Wer einer Warfighter-Partie beitritt, wird automatisch einem Mitspieler zugewiesen. Zu zweit bildet man dann ein so genanntes Fireteam. Die Mitglieder eines solchen Duos können sich gegenseitig heilen (aber nicht wiederbeleben) und mit Munition versorgen. Sollte ein Teamkamerad ausgeknipst werden, darf er an der Position seines Mitspielers wieder ins Geschehen einsteigen, sofern der sich nicht gerade unter Beschuss befindet.

Das beste Fireteam wird am Ende einer Partie in einem kleinen Einspieler gezeigt. Das beste Fireteam wird am Ende einer Partie in einem kleinen Einspieler gezeigt.

Gute Fireteams bleiben zusammen, verfahren nach dem Prinzip des überschlagenden Einsatzes und können so schon mal eine Partie entscheiden. Der Anreiz, gut zusammenzuarbeiten, liegt nicht nur in den individuell zu verdienenden Punkten, sondern auch darin, dass Warfighter das beste Team am Ende eines Matches für alle sichtbar in einem kleinen Einspiel-Filmchen bejubelt. Und das ist tatsächlich noch besser und befriedigender als Rangaufstiege und erarbeitete Medaillen.

Wer fleißig Punkte in einem Match sammelt, wird mit Score Streaks wie Raketen belohnt. Wer fleißig Punkte in einem Match sammelt, wird mit Score Streaks wie Raketen belohnt.

Gute Fireteams entstehen aber selten nach dem Zufallsprinzip, sondern wollen vor einer Partie geformt werden. Wer glaubt, das gehe ähnlich komfortabel wie in Battlefield 3 übers Battlelog, der wird sich zumindest jetzt noch die Augen wund suchen, auch wenn Medal of Honor: Warfighter schon über eine Einbindung in Electronic Arts‘ Browsertool verfügt und man dort bereits die (ausschließlich) dedizierten Server betreten und seine persönlichen Statistiken einsehen kann. Fireteams muss man aktuell noch umständlich über das eigentliche Spielmenü und Origin bilden. Bitte nachbessern, Danger Close!

Und bitte auch beim Map-Design, beim Soldatenmenü und bei den Waffen nachbessern. Und hey, die Grafik nicht vergessen! Und wenn dann noch Zeit und Energie übrig ist, könnte man auch über ein paar zerstörbare Gebäude nachdenken. Man kann aber auch alles lassen und sich stattdessen Gedanken darüber machen, ob man die Serie nicht besser ad acta legt. (pet)

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