Mega - Kim Dotcom will »das halbe Internet verschlüsseln«

In einem Interview hat Kim Dotcom nicht nur zum Ende von Megaupload und dem laufenden Prozess Stellung genommen, sondern sich auch für starke Verschlüsselung ausgesprochen.

In dem Interview mit Russia Today sagt Dotcom, dass er durch seinen Fall gelernt habe, wie Regierungen ihre Bevölkerung ausspionieren und wie vor allem die USA in riesigen Datenzentren die Kommunikation, die über US-Netze läuft, speichern. Damit werde jeder zu jederzeit überwacht, ohne Gerichtsbeschluss. Selbst wenn man meine, nichts verbergen zu müssen, könnten die Behörden mit Sicherheit etwas in den Daten finden, um Ärger zu machen. Daher will Kim Dotcom im Laufe der Zeit dabei helfen, einen größeren Anteil des Internets zu verschlüsseln.

»Wir fangen mit Dateien an, dann fahren wir mit E-Mails fort, dann folgt Voice-over-IP-Kommunikation. Und unsere Schnittstelle ist für alle Entwickler erhältlich, die ihre eigenen Tools erschaffen wollen. Mein Ziel ist es innerhalb der nächsten Jahre die Hälfte des Internets zu verschlüsseln. Um eine Balance wiederherzustellen zwischen einer Person und dem Staat. Denn aktuell leben wir sehr nah an dieser Vision von George Orwell und ich glaube, das ist nicht der richtige Weg.«

Auch das Problem des illegalen Filesharings spricht Dotcom an. Er sei genauso gegen die Verletzung von Urheberrechten wie gegen Urheberrechts-Extremismus. Das Geschäftsmodell von Hollywood sorge aber für illegale Kopien. Wenn ein Film in den USA veröffentlicht wird und erst sechs Monate später im Rest der Welt, weiß jeder, dass es den Film gibt.

»Fans einer Schauspielerin wollen dann den Film sofort, erhalten aber keine Möglichkeit dazu, obwohl sie bezahlen möchten. Also suchen sie nach Alternativen im Internet und finden Sie auch«, so Dotcom. Hollywood wolle ihn dafür verantwortlich machen, dass sich die Filmindustrie nicht an die neue Realität anpassen könne, in der im Internet alles »jetzt« passiert. Wenn man auf Wikipedia nach etwas suche und dort die Mitteilung erhalten würde, man solle in drei Monaten wiederkommen und eine andere Webseite bietet die Information sofort, dann nutzte man eben diese.

Zum Schluss erklärt Dotcom noch, dass er Geld verdienen wolle und Megaupload auch deswegen gegründet habe. Er sei kein Aaron Swartz, der selbstlos und für ihn ein Held gewesen sei und das totale Gegenteil von ihm selbst. Sein eigener Antrieb sei es, in der Geschäftswelt erfolgreich zu sein und erfolgreiche Produkte zu entwickeln. Dann verdiene man automatisch Geld. Dass Megaupload für legale und illegale Zwecke genutzt werden konnte, habe nicht an dem Dienst gelegen, sondern das sei ein Problem des Internets an sich.

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