Megaprojekt in China: Gerade wird der längste und tiefste Tunnel der Welt gebaut

Der Yinjiangbuhan-Tunnel soll Peking mit Wasser versorgen. Er ist fast doppelt so lang und zehn Mal so tief wie der bisherige Rekordhalter.

Das Bild steht nur beispielhaft für Tunnel und nicht in Zusammenhang mit dem Yinjianbuhan aus diesem Artikel. Das Bild steht nur beispielhaft für Tunnel und nicht in Zusammenhang mit dem Yinjianbuhan aus diesem Artikel.

China ist ein Land mit vielen Gesichtern. Von malerischen Landschaften wie dem berühmten Karstgebirge in und um die Stadt Guilin im Südosten des Landes, durch das der Li-Fluss samt einiger Seitenarme mäandert bis hin zu Megaprojekten wie der Drei-Schluchten-Talsperre, die als leistungsstärkstes Wasserkraftwerk der Welt gilt, ist alles dabei.

Kurzum: Das Reich der Mitte ist ein Land der Superlative, wie auch das Projekt aus diesem Artikel einmal mehr verdeutlicht. Ein anderes Land der Superlative plant indes das größte Bauwerk überhaupt:

Das könnte direkt aus einem Science-Fiction-Film stammen

Der längste und tiefste Tunnel der Welt

China baut gerade den längsten und tiefsten unterirdischen Tunnel der Welt, wie South China Morning Post (via Swissinfo.ch) berichtet. Das Projekt hört auf den Namen Yinjianbuhan und soll nach seiner Fertigstellung rund 195 Kilometer lang und in einigen Abschnitten fast einen Kilometer tief sein. Ziel des Mammutprojekts ist es, die chinesische Hauptstadt Peking samt seiner knapp 22 Millionen Einwohner mit Wasser zu versorgen.

Konkret wird Yinjianbuhan den 663 Kilometer langen Drei-Schluchten-Stausee mit dem Danjiangkou-Stausee verbinden. Von dort aus wird das Wasser in einem 1.400 Kilometer langen, offenen Kanal nach Peking geleitet.

Der bislang längste Tunnel der Welt ist der Päijänne-Tunnel in Finnland. Auch er dient der Wasserversorgung und erstreckt sich über knapp 120 Kilometer. Seine maximale Tiefe beträgt rund 100 Meter.

Wann wird Yinjianbuhan fertiggestellt?

Die Bauzeit des Megaprojekts soll nach Angaben der South China Morning Post zehn Jahre und die Kosten stolze 60 Milliarden Yuan (rund 8,63 Milliarden Euro) betragen. Der Spatenstich war im Juli dieses Jahres.

Yinjianbuhan ist dabei kein Einzelprojekt, sondern Teil einer komplexen Strategie. Das Reich der Mitte will mit einem ausgeklügelten Kanalnetz Wasser aus dem feuchten Süden in den trockenen Norden des Landes transportieren und dort für fruchtbare Böden und Frischwasser sorgen.

Daneben könnten auch rein wirtschaftliche Motive eine Rolle spielen. Denn China versucht Swissinfo zufolge mit massiven Investitionen in die eigene Infrastruktur die Wirtschaft wiederzubeleben, nachdem das Wachstum unter anderem bedingt durch Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie ins Stocken geraten war.

Was haltet ihr von dem Projekt? Ein weiterer Meilenstein für die Supermacht China, eine Demonstration der Fähigkeiten des Landes? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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