Kein leichter Krieg
Profitaktiker werden sich freuen: Men of War: Vietnam bleibt seinen Vorgängern treu.Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf der untersten Stufe schon ziemlich knackig. Ohne Geduld und Kreativität kommen wir nicht weit, zumal selbst kleinste Faktoren wie der Einschlagswinkel von Geschossen wichtig sind für die Schadensberechnung.
Außerdem haben wir die Wahl zwischen verschiedenen Munitionsarten und müssen oftmals an mehreren Fronten gleichzeitig den Überblick behalten. Ob wir mit einer handvoll Soldaten durch den Dschungel kriechen und einen Scharfschützen aufspüren, der uns in den gefühlten zwanzig Versuchen zuvor erledigt hat, oder mit mehreren Dutzend Soldaten eine Brücke verteidigen, müssen wir stets bedacht und taktisch klug vorgehen. Gut dabei: Komplett vertrackte oder gar unfaire Situationen gibt es nicht.
Solide Technik
Aus technischer Sicht ist Men of War: Vietnam sicherlich kein Meisterwerk, aber immerhin noch solide. So leidet das Spiel unter genereller Polygonarmut, und die Texturen könnten ein bisschen schärfer sein. Zudem wirken einige Animationen arg steif. Trotzdem vermittelt das Spiel ein stimmiges Dschungel-Feeling, die Explosionen sehen gut aus, und die Beleuchtung hat uns vor allem bei Nacht gut gefallen. Beim Sound ein ähnlich durchwachsenes Bild: Die Waffen, Fahrzeuge und Explosionen klingen glaubwürdig, dafür wiederholt sich die Hintergrundmusik ständig, was nach einiger Zeit nervt. Obendrein sind die Synchronsprecher offenbar Laien, manchmal wirkt die Sprachausgabe ungewollt witzig.
Die Kampagnen-Missionen lassen sich auch im Internet oder über LAN im Koop-Modus spielen. Die Einheiten aus den Einzelspieler-Missionen werden dabei auf die Anzahl der Spieler aufgeteilt. Spaß macht das allemal. Dadurch, dass jeder Spieler sich auf weniger Figuren konzentrieren muss, können auf einmal ganz andere Vorgehensweisen möglich sein.
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