Microsoft - 18.000 Entlassungen bestätigt (Update: Buzzword-Brief an Mitarbeiter)

Laut Medienberichten könnte Microsoft bis zu 10 Prozent seiner Angestellten entlassen. Inzwischen ist bestätigt, dass bis zu 18.000 Stellen gestrichen werden.

Microsoft plant laut mehreren Medien eine größere Entlassungswelle. Microsoft plant laut mehreren Medien eine größere Entlassungswelle.

Update: Da von den angekündigten Entlassungen vor allem Mitarbeiter aus dem von Nokia übernommenen Smartphone-Bereich betroffen sind, hat sich auch der ehemalige Nokia-CEO Stephen Elop in einem Schreiben an die Mitarbeiter gewendet. Elop ist nun bei Microsoft wieder für diese Sparte zuständig. Doch der Brief an die Mitarbeiter, den Microsoft veröffentlicht hat, wird im Internet harsch kritisiert.

Statt sich gleich an die Tausenden Betroffenen zu wenden, Bedauern für die Maßnahmen zu zeigen und sich für ihre bisherige Leistung zu bedanken, überhäuft Elop die Leser mit PR-Buzzwords. Ganze 10 Absätze lang beschreibt er Manager auf diese Weise nur die Ziele und Pläne von Microsoft, bevor er in Absatz 11 erstmals von einer Reduzierung von 12.500 Stellen schreibt und darauf genau zwei Sätze verwendet. Danach wendet er sich wieder weiteren Vorhaben von Microsoft zu.

Das New York Magazine hat das Schreiben Absatz für Absatz kommentiert und kommt an dieser Stelle zu dem Schluss, dass nach 10 Absätzen extremster PR-Sprache die Synapsen der Leser nicht mehr richtig funktionieren und eine starke Reaktion auf die eigene Entlassung kaum noch möglich sei. Dass Elop sein Schreiben auch noch recht flapsig mit „Hallo da“ beginnt und mit „Grüße“ beendet, fällt da kaum noch ins Gewicht.

Update: Die Bestätigung durch Microsoft kam schneller als erwartet. CEO Satya Nadella hat in einem veröffentlichen Schreiben an alle Angestellten bekanntgegeben, dass die Umstrukturierung des Unternehmens dazu führend wird, dass bis zu 18.000 Stellen innerhalb eines Jahres gestrichen werden. Die Zusammenführung der übernommenen Teile von Nokia und Microsoft wird alleine rund 12.500 Arbeitsplätze kosten.

Schon jetzt will Microsoft damit anfangen, insgesamt 13.000 Positionen zu streichen und davon die meisten Betroffenen innerhalb der nächsten sechs Monate informieren. Nadella verspricht, den Prozess so offen wie möglich zu gestalten, bei der Suche nach neuen Jobs zu helfen, Abfindungen zu bezahlen und jeden »mit dem Respekt zu behandeln, den sie für ihr Mitwirken in diesem Unternehmen verdienen«.

Die einzelnen Leiter der Abteilungen werden die Mitarbeiter über die dort geplanten Schritte informieren. Laut Nadella sollen durch die Maßnahmen auch die Anzahl der Managementebenen reduziert und Entscheidungen beschleunigt werden. Auch die einzelnen Teams bei Microsoft sollen besser und mit mehr Vertrauen zusammenarbeiten. »Diese Entscheidungen zu fällen ist schwierig, aber notwendig«, so Nadella.

Originalmeldung: Der Softwarehersteller Microsoft richtet sich unter der Führung des neuen CEO Satya Nadella wie berichtet nun besonders auf die Bereiche Mobil und Cloud aus, während die Grundlage weiterhin das Geschäft mit Windows und Office bleiben sollen. Nadella hatte in seinem Brief an alle Mitarbeiter auch große Veränderungen angekündigt, zu denen nun wohl auch Entlassungen gehören dürften.

Microsoft hat inzwischen rund 127.000 Mitarbeiter, davon ungefähr 25.000 bis 30.000, die durch die abgeschlossene Übernahme von Nokia hinzukamen. Laut Bloomberg plant Microsoft nun eine Restrukturierung des Unternehmens und dabei auch eine neue Entlassungswelle. Betroffen seien Bereiche, in denen es Überschneidungen mit der neuen Nokia-Sparte gibt, aber wohl auch Entwicklungsabteilungen, Tester und auch Marketing-Positionen im Xbox-Bereich.

Während die Quellen von Bloomberg davon ausgehen, dass die Maßnahmen mehr als 5.800 Mitarbeiter treffen wird, meldet Gigaom, dass sogar bis zu 10 Prozent der Belegschaft entlassen werden könnten. Offiziell gibt es von Microsoft bisher aber keine Ankündigung von Entlassungen, auch wenn CEO Nadella in Interviews eine Reduzierung der Belegschaft nicht ausgeschlossen hatte. Gigaom geht davon aus, dass Microsoft sich zwischen dem 22. Juli, dem Termin für das jährliche Sales-Meeting, und der Veröffentlichung der Quartalszahlen im August zu den geplanten Entlassungen äußern wird.

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