Microsoft hat offiziell den Streaming-Service Project xCloud angekündigt. Ziel des Dienstes ist es, jegliche Spiele des Xbox-Ökosystems auf allen denkbaren Plattformen anzubieten. Egal ob Xbox, PC, Tablet oder Mobiltelefon, per interaktivem Videostream soll jeder Spieler auf der ihm zur Verfügung stehenden Hardware spielen können. Die Ankündigung findet sich auf der offiziellen Microsoft-Webseite.
Ziel von xCloud ist es, jedem Spieler mehr Optionen zu bieten. Wer am liebsten am PC oder der Xbox spielt, wird mit xCloud und einem mobilen Gerät seine Titel auch auf Couch, ins Bett oder unterwegs mitnehmen können. Wer dagegen bisher nur auf Tablet oder Mobile gespielt hat, wird mit xCloud auf einmal den gesamten Xbox-Spielekatalog zur Hand haben.
Wie funktioniert xCloud?
Project xCloud errechnet Spiele auf Microsofts Servernetzwerk Azure. Dafür wurden eigene Server konstruiert, die die Rechenarbeit mehrerer Xbox Ones leisten können. Der Spieler schickt seine Steuerungseingaben an den Server, dieser errechnet wiederum das Spiel und wandelt das Bild in ein Videosignal um, das an den Spieler gestreamt wird.
Damit muss die Hardware des Spielers nicht mehr Rechenleistung als beim Videostreaming via Netflix oder Amazon Prime aufbringen. Und schon können mobile Geräte trotzdem AAA-Titel wie Halo: Infinite, Sea of Thieves oder Red Dead Redemption 2 darstellen.
Nicht einmal ein Eingabegerät ist notwendig: xCloud funktioniert mit dem drahtlosen Xbox-One-Controller, der über Bluetooth verbunden wird. Wer den nicht hat und kaufen möchte, spielt am Tablet und Smartphone der Touch-Steuerung. Die für PC-Spieler interessante Frage nach Maus- und Tastatursteuerung lässt Microsoft in der offiziellen Ankündigung leider aus. Die Xbox One soll aber bald sowieso offiziell Maus und Tastatur unterstützen.
Welche Chancen bietet Streaming wie xCloud?
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Bei der Ankündigung werden natürlich nicht nur Mobile-Nutzer sofort hellhörig, auch PC-Spieler können zumindest via Stream endlich Konsolen-exklusive Spiele wie Red Dead Redemption oder Halo: Master Chief Collection nachholen. Sony bietet das schon seit einiger Zeit mit PS3- und PS4-Spielen über den Service PlayStation Now an, Google hat gerade erst Anfang Oktober Project Stream als Alternative angekündigt.
2019 will auch der Publisher EA mit einem eigenen Streaming-Service starten. Für Enthusiasten werden PC und Konsole so schnell zwar nicht sterben. Dass aber fast alle großen Unternehmen Streaming als große Chance zum Aufbrechen des Hardware-Zwangs (und zur Gewinnung neuer Kunden) sehen, liegt auf der Hand. Mehr Optionen beim Spielen dürfte jeder Spieler wohl gerne sehen.
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Wann startet xCloud in Deutschland?
Der Streaming-Service geht schon jetzt in die geschlossene Testphase, ein öffentlicher Test soll aber erst im Jahr 2019 beginnen. Entwickler sollen sich keine Gedanken machen, da auf sie laut Microsoft keine Arbeit zukommt. Was auf der Xbox One bereits läuft, wird ohne zusätzlichen Aufwand auch auf den Servern von xCloud funktionieren.
Für Spieler verspricht Microsoft minimale Latenz, schließlich sollen Eingaben nicht spürbar hinter dem Videosignal hinterherhinken. Besonders bei Shootern wie eben Halo würde das stören. Allein für Europa werden 14 Azure-Servercenter bereitstehen, damit das Videosignal möglichst schnell beim Kunden ankommt. Die Streaming-Technologie soll unterwegs auf 4G-Geräten (LTE+) funktionieren, für die Testphase läuft der xCloud-Stream mit 10 Megabit pro Sekunde.
Zum Release und Preis fehlen noch konkrete Details, dazu schweigt sich Microsoft noch aus.
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