Microsoft goes Open Source - 60.000 Patente frei gegeben

Microsoft hat sich dem Open Invention Network angeschlossen und stellt der Linux- und Open-Source-Community mehr als 60.000 Patente zur Verfügung.

Microsoft hat sich überraschend dem Open Invention Network angeschlossen. Microsoft hat sich überraschend dem Open Invention Network angeschlossen.

Was noch vor wenigen Jahren als undenkbar galt, ist jetzt eingetreten: Microsoft hat sich dem Open Invention Network (OIN) angeschlossen. Dabei machte der Konzern gleich Nägel mit Köpfen und teilte laut ZDNet und ComputerBase mehr als 60.000 Patente, die Linux betreffen, mit den Mitgliedern des Netzwerks. Insgesamt hält Microsoft rund 90.0000 Patente (inklusive beantragten, aber noch nicht erteilten).

Bei OIN handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer Firmen, der 2005 unter anderem von IBM, Novel, Philips, Sony und Red Hat gegründet wurde und heute etwa 2.650 Mitglieder zählt, darunter auch Google.

OIN dient dazu, Softwarepatente für Linux kostenfrei mit den anderen Mitgliedern zu teilen, um einerseits technische Lösungen zu erleichtern und andererseits um kostspielige Patentklagen zu vermeiden. Auflage dabei ist, die genutzten Patente nicht gegen die Linux-Community einzusetzen.

Weil Microsoft sich lange Zeit klar als Gegner von Linux positioniert hatte, galt ein Beitritt des Konzerns zu OIN bisher als unwahrscheinlich. Außerdem zog Microsoft bislang durchaus substanziellen finanziellen Nutzen aus diversen dieser Patente, etwa solchen mit Android-Bezug. Bis 2014 etwa soll Microsoft rund 3,4 Milliarden US-Dollar aus den Android betreffenden Patenten bekommen haben, allein Samsung zahlte laut ZDNet rund eine Milliarde US-Dollar an Microsoft, um deren Android-Patente zu lizensieren.

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In einer offiziellen Pressemitteilung schreibt Erich Andersen, Corporate Vice President bei Microsoft, zu der Entscheidung, sich OIN anzuschließen:

"Wir [...] hoffen, dass unsere Entscheidung, [OIN] beizutreten viele andere Firmen zu OIN locken wird, um das Lizenz-Netzwerk zugunsten der Open-Source-Community noch stärker zu machen. [...] Wir freuen uns darauf, unseren Beitrag zu OIN und seinen Mitgliedern zu leisten und mit der Community zusammenzuarbeiten, um Open Source Entwicklern und Nutzern dabei zu helfen, das Linux-Ökosystem zu schützen und Innovationen mit Open Source Software zu fördern."

Die von Microsoft geteilten Patente betreffen dementsprechend vor allem Cloud-Anwendungen rund um Linux und Microsoft gibt damit den größten Teil seiner Patente (betreffend die reine Anzahl) den OIN-Mitgliedern frei - die Patente für die Windows-Plattform bleiben dagegen wie gehabt closed source und unter reiner Microsoft-Kontrolle.

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