Microsoft Windows 10 S und Surface Laptop - Bildungswesen-Offensive bei Microsoft

Microsoft will den Bildungssektor für sich erobern und stellt das Surface Laptop mit Windows 10 S vor. Die neue Windows-Version soll gegen Googles ChromeOS aufgestellt werden.

Das Surface Laptop erscheint mit Windows 10 S und soll eine Akkulaufzeit von mehr als 14 Stundne bieten. Das Surface Laptop erscheint mit Windows 10 S und soll eine Akkulaufzeit von mehr als 14 Stundne bieten.

Mit zwei neuen Produkten möchte Microsoft vor allem im Bildungswesen punkten. Das Surface Laptop soll Apple Konkurrenz machen, Windows 10 S hingegen soll Systemressourcen schonen und auch auf älteren Computern (wie sie oft in Schulen zu finden sind) laufen - sicher und zuverlässig, wie Microsoft verspricht.

Surface Laptop ab 1.149 Euro

Das Surface Laptop erinnert ein wenig an Apples MacBook Pro, allerdings soll es laut Microsoft dünner und leichter als das MacBook Air und schneller als das Macbook Pro sein. Die Akkulaufzeit der mit aktuellen Kaby-Lake-Prozessoren ausgestatteten Laptops soll bei bis zu 14,5 Stunden bei Videowiedergabe liegen. Neben einer Einstiegsversion mit Core i5-7200U gibt es bevorzugt Varianten mit schnellem eDRAM für die integrierte GPU. Als Display kommt ein Panel im 3:2-Format und einer Auflösung von 2.256x1.504 Bildpunkten zum Einsatz.

Im Gegensatz zu früheren Surface-Produkten, die sich per Anstecktastatur in Notebooks verwandeln ließen, ist das Surface Laptop ausschließlich Laptop und kein 2-in-1-Gerät mit Tablet-Fokus oder auch nur drehbarem Display. Dennoch ist ein Touchdisplay vorhanden und auch der Surface Pen kann genutzt werden.

Windows 10 S gegen Google ChromeOS

Eine weitere Neuerung hat Microsoft mit Windows 10 S präsentiert: Das auf dem Surface Laptop vorinstallierte Betriebssystem unterscheidet sich teilweise gravierend von den bislang gewohnten Windows 10-Versionen. S steht laut Microsoft für eine hohe Geschwindigkeit, Sicherheit und »die Seele von Windows 10« (S für streamlined, secure, superior performance und soul). Dabei ist Microsoft einige Kompromisse eingegangen, die bereits von Windows RT bekannt sind.

RT war der erfolglose Versuch eines für ARM-Prozessoren und günstige Einstiegsgeräte geeigneten Windows ohne Zugriff auf die bekannten frei installierbaren x86-Anwendungen. Apps konnten bei RT nur über den Microsoft Store bezogen werden. Bei RT war das eine nötige Einschränkung, da ARM-Prozessoren mit klassischen x86-Anwendungen nicht umgehen können.

Bei Windows 10 S verkauft Microsoft die Einschränkung als Pluspunkt für die Sicherheit, schließlich können nur von Microsoft vorher abgesegnete Anwendungen installiert werden. Wird versucht, eine Anwendung abseits des Stores zu installieren, weist das Betriebssystem auf Alternativen im Store hin.

Soll die Anwendung trotzdem genutzt werden, kann Windows 10 S auf Windows 10 Pro hochgestuft werden - was aber wohl nicht im Sinne von Microsoft sein dürfte, da damit auch die Vorteile der höheren Geschwindigkeit und Sicherheit verloren gehen.

Ebenso wie ChromeOS, das vor allem an US-Amerikanischen Universitäten erfolgreich und oft genutzt wird, soll Windows 10 S mit vergleichsweise schwacher Hardware und hoher Geschwindigkeit laufen. Der Bootvorgang soll stark verkürzt worden sein, sodass das System schneller zur Verfügung steht.

Edge und Bing sind vorgegeben

Ohne Upgrade auf Windows 10 Pro kann allerdings der Standardbrowser Edge nicht geändert werden. Gleiches gilt für Bing als Standardsuchmaschine. Zwar lassen sich andere Suchmaschinen manuell nutzen, indem sie über den Browser direkt aufgerufen werden, damit geht aber einiges an Komfort bei der Nutzung verloren.

Ein großer Vorteil für den Einsatz im Bildungswesen ist hingegen die Möglichkeit, Windows-Konfigurationen per Setup-Wizard auf einem USB-Stick zu speichern. So können diese Einstellungen schnell an mehrere Schüler-Rechner verteilt werden. Mit einer neuen Version des Verwaltungstools Intune können nun auch die Funktionen von Schülernotebooks zentral gesteuert werden.

Microsoft wird Windows 10 S kostenlos an Hardwarehersteller abgeben um besonders preiswerte Einstiegsgeräte zu forcieren. Ein Upgrade auf Windows 10 Pro ist möglich, aber kostenpflichtig.

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