Der Microsoft Technical Fellow Mark Russinovich ist einer der wichtigsten Entwickler des Unternehmens und hat auf einer Konferenz auch über die große Bedeutung von Open-Source-Software gesprochen. Die anwesenden Entwickler waren vor allem in diesem Bereich tätig, wie eine kurze Frage von Russinovich zeigte. Von mehreren Hundert Anwesenden hob gerade ein einziger die Hand, als Russinovich wissen wollte, wer ausschließlich Windows als Betriebssystem einsetzt. Die meisten anderen verwenden Linux und laut Russinovich ist dies auch keine Überraschung, da auch viele Microsoft-Kunden Open-Source-Software verwenden.
Der Cloud-Dienst Azure, der mietbare Server anbietet, unterstützt auch Linux. Da Open-Source-Software so wichtig geworden ist, ist das Thema auch bei Microsoft ständig auf dem Tisch. »Jedes auch nur vorstellbare Gespräch darüber, was wir mit unserer Software machen sollten - offen oder nicht offen oder als Dienst - hat stattgefunden«, so Russinovich. Auch der Programmcode von Windows selbst könnte irgendwann als Open Source veröffentlicht werden. »Das ist definitiv möglich. Es ist ein neues Microsoft«. Allerdings dürfte das kaum in naher Zukunft geschehen.
Das liegt nicht nur daran, dass Microsoft noch immer viel Geld mit Windows verdient, sondern auch an der Komplexität eines solchen Vorhabens. Es mache keinen großen Sinn, etwas zu als Open Source zu veröffentlichen, wenn das Erstellen lauffähiger Software dann lauter Experten und drei Monate Zeit benötigte. Allerdings hat Microsoft in letzter Zeit schon einige überraschende Schritte angekündigt oder vorgenommen - vom Gratis-Upgrade auf Windows 10 bis hin zur Veröffentlichung von Quellcode für bestimmte Tools für .NET-Entwickler.
Quelle: Wired
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