Microsoft Xbox One - Bessere Grafik dank Cloudanbindung

Microsoft plant offenbar, einige Grafik- und Physikberechnungen der Xbox One bei bestehender Internetverbindung in die Cloud zu verlagern.

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Seit der Präsentation der Xbox One klagen Magazine und kritische Nutzer über die im Vergleich zur Playstation 4 offenbar geringere Performance der Xbox-One-Hardware und über die Always-On-Gerüchte zur Microsoft-Konsole. Nun äußern sich Mitarbeiter von Microsoft zu Plänen, die Leistung der Konsole mithilfe einer permanenten Onlineverbindung zu erhöhen.

So erklärte Jeff Henshaw, bei Microsoft als Chef der Prototypenabteilung für Konsolen beschäftigt, im Gespräch mit dem Xbox-Magazin OXM, dass Microsoft große Rechenkapazitäten in der Cloud bereitstellen wird. Schon bei der Vorstellung der Konsole war von 300.000 Servern für Xbox Live die Rede - diese sollen laut Henshaw unter anderem die Leistung der Konsolen verbessern.

Für jede produzierte Xbox One soll die äquivalente Rechenleistung von drei solcher Konsolen in der Cloud zur Verfügung stehen. Den Entwicklern soll sich so die Möglichkeit bieten, größere Levels, hübschere Lightmaps und eine pfiffigere KI zu integrieren. Laut Matt Booty, Leiter der Redmond Game Studios, gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Cloud-Berechnungen. Booty bringt im Gespräch mit Ars Technica das Beispiel eines Waldes, bei der das durch die Äste fallende Licht aufwändig berechnet werden muss.

»Solche Szenen benötigen oft aufwändige Vorberechnungen, bevor der Spieler sie betritt, aber diese Daten müssen nicht unbedingt für jedes Frame aktualisiert werden. Das sind dann die idealen Kandidaten für die Verlagerung in die Cloud. Die Rechner dort können die Schwerarbeit leisten, da in der Cloud mehrere Geräte an derselben Aufgabe arbeiten können.«

Tatsächlich gibt es einige Berechnungen, die vor dem eigentlichen Levelstart getätigt werden müssen und die das Laden eines Levels teils stark verzögern können. So müssen Texturen entpackt werden und es werden die bereits erwähnten Lightmaps berechnet. Diese Dateien sind aber vergleichsweise klein und lassen sich daher einfach über das Internet versenden. Echtzeiteffekte indes werden nicht im Rechenzentrum sondern weiterhin auf der Konsole berechnet.

Microsoft kündigte allerdings bereits an, dass Single-Player-Spiele sich auch ohne bestehende Internetverbindung spielen lassen sollen. Das bedeutet im Umkehrschluss für die Entwickler, dass sie die Cloud-Berechnungen für ihre Spiele nicht zwingend voraussetzen können. Ob das Spiel im Anschluss mit schlechterer Grafik läuft oder ob die Ladezeiten sich entsprechend erhöhen weil die Berechnungen in vollem Umfang auf der Konsole stattfinden müssen ist allerdings noch unklar. KI-Berechnungen dürften sich aus diesem Grund wohl eher schlecht in die Cloud verlagern lassen.

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