Microtransactions in Spielen - Gears-of-War-Schöpfer kritisiert Doppelmoral der Spieler-Community

Cliff Bleszinski, ehemals Game Designer bei Epic Games, kritisiert in einem Blog-Eintrag die Doppelmoral der Spieler Community. Er meint: Valve wird für alles geliebt und EA wird für alles gehasst.

Der Gears-of-War-Schöpfer Cliff Bleszinski spricht sich zur Doppelmoral der Spieler-Community aus. Der Gears-of-War-Schöpfer Cliff Bleszinski spricht sich zur Doppelmoral der Spieler-Community aus.

Cliff Bleszinski, der frühere Epic-Games-Mitarbeiter und Gears-of-War-Schöpfer hat in einem Blog-Post öffentlich Kritik an der Doppelmoral in der Spieler-Community geübt. Bleszinski hat den Eindruck, dass der Publisher Electronic Arts ständig unter Beschuss steht, während andere Publisher wie Blizzard oder Valve mit einer ähnlichen Produkt-Politik oft keinerlei Schelte kassieren.

»Ich sags ganz direkt: Ich hab es satt, dass EA immer als Bösewicht gesehen wird. Ich denke es is Blödsinn, dass EA auf Reddit (einem Szene-Forum) die ganzen Drecksack-Memes abbekommt und der Held Valve nichts falsch machen kann.«

Bleszinski erinnert die Leser daran, dass die Spiele-Industrie eben eine Industrie sei, die nach wirtschaftlichen Prinzipien funktioniere. Gleichzeitig lebe man aber in einer FREIEN-Marktwirtschaft und könne sich eben so frei entscheiden für welche Produkte und Dienstleistungen man sein Geld ausgibt. Daher sei für ihn nicht nachvollziehbar, warum Unternehmen die beispielsweise Microtransactions anbieten als Buhmänner hingestellt werden, die versuchen den Kunden das Geld zu stehlen. Spieler würden hingegen immer als hilf- und ahnungslos dargestellt. Auch wies er darauf hin, dass etwa Valve oder Blizzard fast identische Geschäftsmodelle anbieten, dafür aber seltsamerweise keine Kritik bekommen:

»Versteht mich nicht falsch – ich bin ein großer Fan von Gabe, seinem Team und fast allem was sie machen. Aber es wundert mich, dass die Spieler offensichtlich nicht verstehen, dass Valve genauso ein Unternehmen ist wie jedes andere auch. Wenn Valve 100 US-Dollar für einen Ring in Team Fortress 2 verlangt , finden das alle cool. Wenn EA was ähnliches verkaufen möchte, dann ist das aber wieder „böse“. Es war auch keiner aufgebracht als Blizzard in World of Warcraft Haustiere angeboten hat, obwohl es sich um ein Vollpreisspiel handelt, für das man sogar monatlich bezahlen muss.«

Bleszinski erinnerte die Spieler nochmals daran, dass keiner gezwungen wird die Spiele zu kaufen, die ihnen nicht gefallen und dass das auch der einzige Weg sei sich gegen unbeliebte Geschäftsmodelle zu wehren:

»Wenn ihr EA nicht mögt, dann kauft ihre Spiele einfach nicht. Wenn ihr keine Micro-Transactions mögt, dann gebt dafür kein Geld aus. Das ist eine einfache Sache. Bei EA sitzen viele clevere Leute. Wenn solche Dinge wie Micro-Transactions nicht funktionieren würden, würden sie sie auch nicht machen.«

Der Gears-of-War-Schöpfer geht allerdings davon aus, dass die Spieler die sich über die Micro-Transaktionen beschweren die lautstarke Minderheit sind. Der Großteil wären Casual-Spieler, die sich einfach jedes Jahr ein neues Madden oder GTA kaufen und sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigen. Diese Spieler hätten kein Problem damit, auch etwas mehr in diese Spiele zu investieren.

Ausgelöst wurde die Reaktion wohl jüngst durch das EAs Horror-Action-Spiel Dead Space 3 bei dem einige Spieler der Meinung waren, EA hätte das Pacing des Spiels absichtlich zäher gestaltet um den Ingame-Store attraktiver zu machen.

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