MicroVolts im Test - Aufstand im Spielzeugland

Auf den ersten Blick macht der Free2Play-Shooter MicroVolts einen guten Eindruck. Wir klären im Test, wie viel Spaß das Spielzeug-Geballer wirklich macht und ob es auch über längere Zeit fesseln kann.

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Eine normale Steckdose hat gefährliche 230 Volt. Ein Mikrovolt hingegen entspricht lediglich einem Millionstel Volt. Umso mehr haben wir gehofft, dass MicroVoltsvom südkoreanischen Studio NQ Games seinem Namen nicht gerecht wird und energiegeladene Multiplayer-Schießereien verspricht.

Doch leider macht es uns der Free2Play-Shooter, dessen verspielter Look an einen Pixar-Film oder an eine Spielzeug-Version von Team Fortress 2erinnert, nicht ganz so einfach: Was wir spielerisch geboten bekommen, machen Genre-Kollegen um Längen besser.

Kostenlos spielbar über Steam
MicroVolts kann kostenlos via Steam gespielt werden. Zusätzlich sind noch zwei Starter-Pakete erhältlich: Das »MicroVolts Starter Pack« erhält eine zusätzliche Waffe und Zugang zu weiteren Boni, und kostet einmalig 9,99 Euro. Im »MicroVolts Micro Bundle« für 19,99 Euro gibt’s neben zwei neuen Waffen und diversen Items auch ein Hippo-Kostüm für Ihre Action-Figur.

Die Action-Figuren: unvorteilhaft

In MicroVolts schlüpfen wir in die Rolle einer von vier batteriebetriebenen Action-Figuren, die einen Spielzeug-Aufstand angezettelt haben. Nicht grundlos, denn die Batterie-Ressourcen in Micro World werden immer knapper und jede Figur kämpft um ihr mechanisches Leben.

Von Beginn an verhelfen wir entweder Schulmädchen Naomi oder Knox, dem Rapper mit breiter Statur, zu neuer Kraft. Goth-Girl Pandora und Müll-Roboter C.H.I.P (kurz für Complex Humanoid Interchangeable Parts) müssen für je 20.000 MicroPoints, die virtuelle Währung des Spiels, freigeschaltet werden.

Mit einem Topf auf dem Kopf und einer Batterie als Körper ist C.H.I.P. noch die interessanteste der vier spielbaren Action-Figuren. Mit einem Topf auf dem Kopf und einer Batterie als Körper ist C.H.I.P. noch die interessanteste der vier spielbaren Action-Figuren.

Da wir als MicroVolts-Neulinge 35.000 MicroPoints Startguthaben bekommen, kaufen wir uns C.H.I.P, der mit seinem Cola-Dosen-Körper deutlich origineller auftritt als seine klischeehaften Kollegen, deren piepsige Stimmchen und ständigen Satz-Wiederholungen uns schon nach den ersten Spielminuten auf die Nerven gehen.

Für unsere restlichen Start-MicroPoints statten wir unsere Action-Figur mit einem neuen Look aus. C.H.I.P.s Körper lässt sich zum Beispiel durch eine Computer-Maus oder einen Zauberwürfel ersetzen. Das ist im Mehrspieler-Shooter nicht ganz unwichtig, denn wir wollen uns auf den bunten Spielfeldern ja irgendwie von den anderen Mitspielern abheben.

Wirkliche Unterschiede gibt’s allerdings tatsächlich nur bei der auf Wunsch anpassbaren Optik der Charaktere. Egal, welche Actionfigur wir auswählen, das Spielgefühl bleibt stets das Gleiche.

Das Gameplay: undynamisch

MicroVolts setzt auf typische Shooter-Standards und lässt uns durch seine Welt rennen, springen, krabbeln und schießen. Mithilfe des Tutorials, das uns leider manche Funktionen nur in einem Video vorkaut statt sie uns ausprobieren zu lassen, ist der Einstieg auch für Neulinge durchaus leicht.

Shooter-Veteranen fühlen sich spielerisch an Quakeerinnert – mit dem Unterschied, dass je ein Modell der sieben Waffen-Kategorien bereits von Anfang an zur Verfügung steht und nicht erst aufgesammelt werden muss.

Waffentypen in MicroVolts: Nahkampfwaffe Die Nahkampfwaffen in MicroVolts haben eine ungewöhnlich hohe Reichweite und erlauben es uns, schneller zu laufen und höher zu springen.

Gewehr Das Gewehr hat eine hohe Feuerrate und ist gegenüber anderen Waffenkategorien besonders präzise.

Schrotflinte Die Schrotflinte richtet ordentlich viel Schaden an, braucht aber auch länger zum Nachladen.

Scharfschützengewehr Mit der Zoom-Funktion eignet sich das Scharfschützengewehr besonders gut für offene Karten, wie beispielsweise den Garten.

Gatling Gun Die Gatling Gun hat eine lange Aufwärmzeit, richtet aber besonders viel Schaden an. Das macht sie zur Lieblingswaffe vieler MicroVolts-Spieler.

Bazooka Die Bazooka hat eine gute Feuerrate, reicht aber leider nicht besonders weit.

Granaten Für Fans von Explosionen gibt es die Granaten-Waffe. Leider verhalten sich die Granaten oft eher wie harmlose Feuerwerkskörper.

Gespielt wird auf Servern, die charmant nach Batterie-Typen benannt sind. Egal ob »Alkaline«, »Lithium« oder »Nickel«, jeder Server verfügt über verschiedene Räume, in denen Mehrspieler-Kämpfe gestartet werden können. Doch das Matchmaking ist komplett ungeschickt.

Haben wir uns erst mal zum Üben im Single-Wave-Modus gegen Gegnerwellen verteidigt, im Beobachter-Modus von den Taktiken unserer Mitspieler inspirieren lassen und als »Beginner« oder »Amateur« in den Einsteiger-Räumen ausgetobt, können wir nur noch einem »Open«-Raum beitreten und werden mit Spielern zusammengeworfen, deren Charaktere sich auf völlig anderen Stufen befinden. Das ist unfair und macht auf Dauer wenig Spaß, denn die Gefahr, von einem Profi umgenietet zu werden, ist ziemlich groß.

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