Wer sich in Seattle während der PAX-Messe 2011 auf die Suche nach Minecraft-Erfinder Markus "Notch" Persson machte, musste das Washington State Convention Center schon etwas genauer durchsuchen. Die Stände der meisten Computerspiele-Anbieter waren in der 4. Etage, aber die Schweden von Mojang hatten ihre Präsenz zwei Rolltreppen weiter oben aufgeschlagen.
Kein Problem für die Minecraft-Fanbasis: Wer genug Durchhaltevermögen hat, um den Hilfestellungs-armen Einstieg in die inzwischen über 3 Millionen Mal verkaufte Klötzchengrafik-Spielwiese zu überstehen, der findet auch auf der PAX seinen Weg. Schon morgens kam es zur Schlangenbildung, um die nächste Version Minecraft 1.8 auszuprobieren. Zusammen mit Jens »Jeb« Bergensten, neben Notch zweiter Programmierer im Bunde, erforschen wir die Neuerungen des sogenannten »Adventure-Updates«.
Beliebig bauen im Creative-Modus
Version 1.8 in einem Satz: Der Survival-Modus erinnert mehr an ein Rollenspiel, dafür taucht der Creative-Modus als Alternative im Hauptmenü auf. Er ist Spielwiese pur, um die Lust am Bauen zu befriedigen. Hier haben wir nicht nur Zugriff auf alle Gegenstände und Rohstoffe, sondern sind auch sicher vor Monstern und können jeden Spielweltblock mit einem einzigen Mausklick abtragen. Am meisten Spaß macht es, sich durch Leertasten-Doppelbetätigung in die Lüfte zu erheben und durch die Spielwelt fliegend die faszinierenden Klötzchen-Landschaften von oben zu betrachten.
Einige der neuen Gegenstände, die wir in der Messe-Demoversion entdeckten: Durch stapelbare Eisengitter errichten wir hohe, einsichtige Absperrungen, die sich auch mit Glas versehen lassen. Kletterpflanzen können nun als separates Dekorationselement auf vorhandene Blöcke gesetzt werden. Mehr Zaunbauer-Komfort verspricht das Gattertor, welches sich automatisch öffnet, wenn unsere Spielfigur naht. Und auf der Speisekarte gibt es mehr oder weniger appetitliche Bereicherungen wie Melonen, Hühnchen oder angegammeltes Fleisch (Zombie-Diät - Konsum auf eigene Gefahr).
Städte, NPCs und Monster-Dungeons
Beim Survival-Modus müssen wir wie gehabt selber Rohstoffe schürfen, bauen und basteln, um Gegenstände und Bauten zu konstruieren. Patch 1.8 bereichert die Landschaften um automatisch generierte kleine Städte, die aus ein paar Häusern und Bauernhöfen bestehen. Die können wir schon betreten und bestaunen, aber sie kommen uns ganz schön leer vor. Kein Wunder, denn die geplanten NPC-Bewohner sind in der Messeversion noch nicht enthalten. Jeb verrät uns, dass diese Bewohner nicht nur die Spielwelt lebendiger machen, sondern später auch mal Sinn und Zweck haben sollen. So dienen einige NPCs als Händler, um bestimmte Blöcke zu tauschen oder seltene Zutaten für Kochrezepte zu erwerben. Sogar Questgeber im weitesten Sinne sind geplant. Denn einige der Charaktere werden erst dann mit uns Tauschgeschäfte abwickeln, nachdem wir ihnen einen Gefallen erwiesen haben, zum Beispiel »Bringe mir 10 Eier, dann bin ich dein Freund«. Wenn's nur immer so leicht wäre...
Die nächste Neuerung mit RPG-Stallgeruch sind Dungeons. In stillgelegten Minenschächten gehen gut ausgestattete Minecraft-Überlebenskünstler auf die Jagd nach seltenen Boss-Monstern. Besondere »Power Ups« seien nötig, um manche Dungeon-Bewohner zu bezwingen, deutet Jeb geheimnisvoll an. Damit meint er Tränke, ein weiteres geplantes Feature für die Minecraft-Zukunft. Ambitionierte Spieler dürften dann gut damit beschäftigt sein, erst die richtigen Zutaten zu sammeln und dann durch Trankkonsum Buffs wie Schadensreduzierung zu genießen.
Die überarbeitete Bogenwaffe ist nicht nur in den Dungeons nützlich. Das Schadenspotential wird erhöht (kritische Treffer) und die Bedienung verfeinert, denn Sie feuern nicht sofort per Tastendruck einen Pfeil ab. Erst einmal wird der Bogen gespannt; dabei zoomt die Kamera etwas an den Gegner heran, um das Zielen zu erleichtern. Jetzt erst lösen Sie durch loslassen der Maustaste einen Schuss aus.
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