Mirai-Botnetz - Chinesischer Hersteller ruft Millionen Kameras zurück

Nach den DDOS-Angriffen mit Hilfe von Millionen kleiner interfähiger Geräte wie Webcams ruft nun ein chinesischer Hersteller Millionen seiner Kameras zurück.

Ein chinesischer Hersteller ruft 4,3 Millionen älterer Webcams zurück. Ein chinesischer Hersteller ruft 4,3 Millionen älterer Webcams zurück.

Der chinesische Hersteller Hangzhou Xiongmai Technology hat bekanntgegeben, dass insgesamt 4,3 Millionen internetfähiger Kameras, die in die USA geliefert wurden, zurückgerufen werden, Insgesamt handelt es sich um vier verschiedene und schon ältere Modelle, die durch Sicherheitslücken leicht angreifbar sind. Allerdings betont der Hersteller in seiner Stellungnahme auch, dass das eigentliche Sicherheitsproblem die Nutzer sind, die das Standard-Passwort ihrer Geräte bei Inbetriebnahme nicht verändern.

Das Problem mit den Standard-Passwörtern habe man schon im April 2015 behoben und für ältere Produkte auch ein Firmware-Update bereitgestellt. Allerdings müsste diese neue Firmware natürlich auch installiert werden, was bei Kunden, die ein Standard-Passwort über Jahre nicht ändern, wohl eher unwahrscheinlich ist. Xiongmai besteht allerdings auch darauf, dass die eigenen Geräte nicht einen Großteil des Mirai-Botnetzes darstellen und will sich gegen entsprechende Behauptungen mancher Sicherheitsexperten notfalls auch mit rechtlichen Schritten wehren.

»Sicherheitslücken sind ein allgemeines Problem der Menschheit. Da auch Branchenriesen schon betroffen waren, hat Xiongmai keine Angst davor, sie auch einmal zu erleben«, so die Mitteilung des Unternehmens. Zumindest dürfte durch den Schritt des Herstellers die Anzahl der hackbaren Geräte zumindest etwas abnehmen. Sicherheitsexperten halten es aber für sehr schwer, weitere DDOS-Attacken über Kleingeräte zu verhindern, da es einfach zu viele Hersteller mit vollkommen unterschiedlichen Sicherheitsmaßnahmen gibt. Es gibt aber auch Vorschläge, die Funktion des Mirai-Botnetzes dafür zu nutzen, angreifbare Geräte aufzuspüren und sie dann nicht für ein Botnetz zu nutzen, sondern eine sichere Firmware aufzuspielen. Bei Routern hatte es einen solchen Fall bereits gegeben.

Quelle: Consumerist

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