Seite 4: MMO Kontrollbesuch 2010 - Was machen eigentlich Vanguard, Anarchy Online & Co?

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Was macht eigentlich ...

Dark Age of Camelot

Mit Dark Age of Camelot kam 2001 PvP im großen Stil in die MMOs. Reichskämpfe lockten zigtausend Spieler in die Welten europäischer Sagen. Das geht so bis heute.

Ursprünglich sollte es nur ein MUD, ein »Multi-User Dungeon« werden. Wie gut, dass sich Mythic Entertainment dann doch für ein waschechtes Online-Rollenspiel entschieden hat. Dark Age of Camelot wurde nämlich zu Recht zu einem beachtlichen Erfolg. In den besten Zeiten verbuchte die Multiplayer-Mythenmär bis zu 250.000 zahlende Spieler. GameStar wertete Ende 2001 mit 86 Punkten.

Die Hauptkonkurrenten für Dark Age of Camelot waren Everquest und Asheron’s Call. Zwar gab’s auch schon in Everquest und Asheron’s Call PvP, allerdings in vergleichsweise kleinem Stil. Erst mit Dark Age of Camelot lernten MMO-Fans die Faszination von Großschlachten gegen »feindliche« Spieler kennen. Das Besondere des Spiels war seinerzeit nämlich die in drei sogenannte Realms aufgeteilte Welt. Die Bewohner Albions, Hibernias und Midgards kämpfen in eigens dafür entworfenen Arealen in einem endlosen Krieg gegeneinander.

Dark Age of Camelot - Screenshots ansehen

Im PvP-Gebiet stehen den drei Reichen zugeordnete Burgen, die kostbare Relikte beherbergen. Diese Relikte können von Spielern gemopst werden, um dem eigenen Reich einen Magie- oder Stärkeschub zu verpassen. So eine Burgeinnahme mit anschließendem Reliktdiebstahl erfordert allerdings eine gute Planung und viele Spieler. Der Entwickler Mythic Entertainment ließ sich damals sogar die Rechte am Begriff »Realm vs. Realm« sichern.

Dark Age of Camelot bekam im Laufe der Jahre acht Erweiterungen spendiert. Viele neue Gebiete kamen hinzu, neue Rassen und Klassen animierten Spieler, frische Charaktere zu beginnen, die Grafik wurde mehrfach aufgehübscht. Relativ früh, nämlich schon mit Foundations (2003) gab’s gar Spielerhäuser, in denen man es seinem Helden gemütlich machen kann. Das gesamte PvE- und PvP-System wurde zudem überarbeitet. So müssen Spieler nun etwa nicht mehr bis Stufe 5 in einer Basisklasse verbringen, um sich anschließend für eine Spezialisierung zu entscheiden. Stattdessen kann man gleich im gewünschten Beruf loslegen. Und das in einem gelungenen, weil überschaubar gehaltenen vertonten (auf Englisch) Tutorial.

Trotz des enormen Umfangs und der Verbesserungen litt Dark Age of Camelot in den letzten Jahren unter starkem Anhängerschwund. Der Zahn der Zeit und große neue Konkurrenten (allen voran World of Warcraft) nagten an der Spielerzahl. Die ehemals 250.000 Abonnenten waren 2008 bereits auf 50.000 zusammen geschrumpft. Verlässliche Angaben über aktuelle Spielerzahlen gibt es nicht. Jedoch lässt die Tatsache, dass die meisten Server mittlerweile abgeschaltet wurden und die noch bestehenden Server in Superclustern zusammen gelegt sind, nichts Gutes ahnen.

Auf Ywain sollen laut dem Camelot Herald zirka 1.340 Spieler gleichzeitig unterwegs sein. Allerdings zeigt der Herald diese Zahl schon seit Monaten. Auf dem deutschen Server Glamorgan sind laut der Statistik von Darkzone durchschnittlich gerade mal 240 Spieler gleichzeitig unterwegs. Aber auch hier sind die Zahlen wohl nicht korrekt, denn sowohl der Herald als auch Darkzone greifen auf die gleichen XML-Daten zurück, um die Zahlen auszulesen. Sicher ist aber, dass auch viele europäische Spieler inzwischen ihre Charaktere nach Ywain verfrachtet haben, weil dort einfach deutlich mehr los ist.

Mittlerweile ist der Entwickler Mythic Entertainment Teil von Electronic Arts. Die europäischen Server von Dark Age of Camelot werden nicht mehr von der französischen Firma GOA betrieben, sondern von Mythic beziehungsweise EA selbst (ganz wie bei Warhammer Online). Den Client von Dark Age of Camelot inklusive aller Erweiterungen gibt es inzwischen kostenlos, das Spiel lässt sich 14 Tage kostenlos antesten. Für Menschen, die erst mit World of Warcraft den Weg ins Online-Rollenspiel geschafft haben, ist das eine hübsche Möglichkeit für eine Zeitreise in eine Ära, in der MMOs noch in den Kinderschuhen steckten.

Titel: Dark Age of Camelot

Entwickler: Mythic Entertainment
Publisher: Wanado
Genre: Fantasy
Erschienen: Oktober 2001 (USA), Februar 2002 (DE)
GameStar-Wertung: 86 (GS 5/02)

Offizielle Website: www.darkageofcamelot.com

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