Der Open-Source-Browser Firefox befindet sich seit Monaten in einer kleinen Krise. Nun kündigt auch der für den Browser zuständige Mozilla-Manager Jonathan Nightingale in einem Blogbeitrag seinen Abschied aus dem Unternehmen zum 31. März 2015 an, betont dabei aber, dass dies nicht als »Zeichen des Untergangs« gewertet werden soll. 2014 sei für ihn sehr anstrengend gewesen und er brauche einfach eine Pause und habe festgestellt, dass das nun möglich sei.
Im letzten Jahr trat der neue Mozilla-CEO Brendan Eich nach einigen Wochen zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er Gegner eines Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe finanziell unterstützt hatte. Außerdem hatte sich Mozilla von dem langjährigen Partner Google, der das Unternehmen durch Werbeeinnahmen fast komplett finanziert, getrennt und eine Zusammenarbeit mit Yahoo begonnen, nur um kurz darauf in einer Spendenkampagne die Nutzer um Geld zu bitten. Gleichzeitig sank der weltweite Marktanteil von Firefox bei den Browsern von über 17 Prozent im 1. Quartal 2014 auf aktuell nur noch knapp 12 Prozent. Auch die aktuelle Diskussion über einen geplanten Zwang zu digital signierten Erweiterungen sorgt für Probleme hinter den Kulissen.
Doch laut Nightingale ist Mozilla als Unternehmen so stark wie lange nicht mehr. Die Entwicklung laufe besser als je zuvor und die Downloads des Browsers im Januar 2015 seien die besten seit Jahren. Alleine der Browser für Android erreiche bald die 100-Millionen-Grenze. Trotzdem dürfte der Abschied von Nightingale zum aktuellen Zeitpunkt bei vielen nicht als positives Zeichen gewertet werden. Manche befürchten, dass Firefox in absehbarer Zeit nur noch eine Nischenrolle wie Safari oder Opera spielen wird, während Chrome und der neue Microsoft-Browser »Spartan« als Ableger des Internet Explorers den Browsermarkt dominieren werden.
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