M.U.D. TV im Test - Scheitern am Klassiker

Reicht die Fernseh-Simulation M.U.D. TV an den Klassiker Mad TV heran? Unser Test zum witzigen Cartoon-Spiel gibt die Antwort.

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Fernsehen ist der pure Wahnsinn. Wer dies angesichts von Casting- oder Gerichtsshows schon immer geahnt hatte, konnte bisher sein Urteil auf zwei Arten verifizieren: Entweder selbst zum Fernsehen gehen oder den Klassiker Mad TV aus dem Jahr 1991 spielen. 19 Jahre später präsentieren die Entwickler von Realmforge (Ceville) nun M.U.D. TV (»Mad Ugly Dirty Television«), eine Fernsehsender-Simulation, die ganz bewusst die Nähe zum bislang unübertroffenen Urahn sucht. Hier wie dort übernehmen Sie die Leitung eines in einem Hochhaus untergebrachten TV-Senders, um diesen zu wirtschaftlichen und quotenträchtigen Höhen zu führen.

Die Programmplanung

Da Sie in M.U.D. TV nun mal einen Privatsender leiten und kein öffentlich-rechtliches Fernsehen, steht Ihnen im Grunde genommen nur eine Verdienstquelle offen, nämlich die Werbewirtschaft.

Im Programmplaner versuchen wir, Werbeinteressen, Zuschauervorlieben und Sendermöglichkeiten in Einklang zu bringen. Im Programmplaner versuchen wir, Werbeinteressen, Zuschauervorlieben und Sendermöglichkeiten in Einklang zu bringen.

Die bietet Ihrem Sender hochdotierte Prämienverträge an, die allerdings an Bedingungen geknüpft sind. Nehmen Sie beispielsweise ein Angebot der Firma HamStar an, so müssen Sie deren Spot innerhalb von drei Tagen viermal platzieren und dabei mindestens 1,1 Millionen Zuschauer in der Zielgruppe der Nerds erreichen. Mit jedem Vertragsabschluss gehen Sie also eine Wette ein, dass Sie diese Vorgaben schaffen, ansonsten drohen empfindliche Strafzahlungen. Das funktionierte schon in Mad TV nicht anders.

Neu sind in M.U.D. TV die acht unterschiedlichen Zielgruppen wie Hausfrauen, Machos, Intellektuelle oder Emos. Jede Zuschauerfraktion schaltet dabei zu unterschiedlichen Uhrzeiten den Fernseher ein. Außerdem spricht jede Sendung unterschiedlich viele Zielgruppen an. Während Serien nur eine erreichen, sprechen Shows schon zwei an, dauern aber eine halbe Stunde länger, was über den Tag gesehen Werbeplätze kostet.

Bevor wir Werbeverträge in der Agentur annehmen, überprüfen wir die Zielgruppen-Prognosen. Bevor wir Werbeverträge in der Agentur annehmen, überprüfen wir die Zielgruppen-Prognosen.

Erst Spielfilme erreichen drei Fraktionen bei zwei Werbeplätzen, kosten aber dementsprechend viel Geld. Eine sorgfältige Programmplanung ist daher Pflicht und macht Ihr Managerleben angenehm knifflig, zumal die Werbepartner ziemlich rasch die geforderten Quoten erhöhen - für Einsteiger etwas zu rasch.

Die Konkurrenten

Mad TV stach aus der Flut der damaligen Wirtschaftssimulationen vor allem dank seines satirischen Humors hervor. Vor allem die TV-fremden Zimmer des Hochhauses wimmelten vor skurrilen Figuren und Einrichtungen.

Um die zentralen Aufzüge herum gruppieren sich die Senderräumlichkeiten. Um die zentralen Aufzüge herum gruppieren sich die Senderräumlichkeiten.

M.U.D. TV führt zwar die Tradition der verdrehten Filmtitel und abgefahrenen Nachrichten fort, verzichtet aber auf das komplette Hochhaus-Nebenleben. Das führt ausgerechnet ein wesentliches Element beider Spiele ad absurdum, nämlich den zentralen Aufzug. Während wir im Klassiker den einzigen Lift mit unseren Konkurrenten teilen mussten, was zu spielentscheidenden Wartezeiten führen konnte, dürfen wir in der Neuauflage nun jederzeit in die Kabine hüpfen.

Nur warum sollten wir das tun, wenn es im Haus nichts weiter zu entdecken gibt und wir die Stockwerke unserer bis zu sieben Wettbewerber (im Solo-Modus) nicht betreten dürfen? Wir können lediglich die Lobby anfahren, in der zum Beispiel die Werbungs-Agentur oder die Film- und Mitarbeiterbörse warten. Da wir diese Einrichtungen in M.U.D. TV ohnehin ständig brauchen, sind wir große Teile des Spiels damit beschäftigt, in den Aufzug ein- und auszusteigen, ohne dass das einen spielerischen Mehrwert hätte. Warum wir das nicht am Computer oder PDA erledigen können, über die sowieso alles abläuft, leuchtet uns nicht ein.

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