Seite 2: Need for Speed: Rivals im Test - Mario Kart mit Luxusschlitten

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Auf beiden Seiten des Gesetzes

Der Entwickler, der zu etwa 80% aus ehemaligen Criterion-Mitarbeitern (Burnout Paradise) besteht, zwängt Rivals in ein Story-Korsett: Die sich hochschaukelnde Geschichte der Rivalität zwischen Rasern und Cops wirkt aufgesetzt, durch die durchaus ansehnlichen Zwischensequenzen ist das aber verkraftbar. Und mal ehrlich: Um die Handlung geht's uns bei Need for Speed ganz bestimmt nicht. Zu Beginn des Spiels gibt's die Seitenwahl: Raser oder Cop? Eine wichtige Entscheidung, mag man meinen. Doch so ist es nicht: Wir können später jederzeit zwischen den beiden Parteien hin- und herwechseln.

Personalisierung: Decals Auf Wunsch können wir uns Decals besorgen und auf unsere Karren packen.

Streifen Auch mit verschiedenen Streifen verzieren wir unseren Luxuswagen.

Felgen Die Felgen färben wir ebenfalls ein.

Lack Fehlt noch der Lack, den können wir auf Wunsch sogar matt stellen.

Nummernschild Nummernschild aussuchen und Namen drauf ...

Folien ... und vielleicht noch eine Folie. Und schon haben wir unser personalisiertes Auto.

Die Kampagne läuft in beiden Lagern ähnlich ab: Wir erhalten Aufträge, die es zu erledigen gilt. Etwa »verhafte zwei Raser«, »ramme drei Autos von der Seite« oder »gewinne ein Interceptor-Rennen«. Dabei können wir vorgehen, wie wir wollen - es spielt keine Rolle, ob wir die drei Autos nun in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen einen Freund rammen oder dies in einer Verfolgungsjagt mit der KI-Polizei erledigen. Auf der Karte von Redview County sind zahlreiche Herausforderungen markiert, deren Anzahl mit der Zeit auch noch zunimmt.

Haben wir die vorgegebenen Missionen erfüllt geht's für die Raser in eines der in Redview County verteilten (und auf der Karte markierten) Verstecke und für die Ordnungshüter in die Einsatzzentrale -, übrigens die einzige Möglichkeit, das Spiel zu pausieren. Dort erhalten wir dann unsere Belohnung: Neue Karren, Upgrades und Tuningmöglichkeiten werden freigeschaltet. Während die Polizisten unter uns die neuen Luxuskarren direkt im Fuhrpark finden, müssen die Raser tief in die Tasche greifen und die bei den Ausflügen erspielten Punkte dafür hergeben. Aber – und das ist ausgleichende Gerechtigkeit – fürs Auto-Tuning und Waffen zahlen die Cops mehr als die Verkehrsrowdys.

Tiger im Tank, Pferd auf der Haube

Rabiat: Um Temposünder zu verhaften, müssen wir zunächst ihr Auto zerstören. Rabiat: Um Temposünder zu verhaften, müssen wir zunächst ihr Auto zerstören.

Wo man sich in Simulationen wie Forza Motorsport 5 mit »Popelautos« wie dem Audi A3 herumschlagen muss, geht's in Rivals gleich voll zur Sache: Unser erstes Auto ist ein Porsche Cayman S und im Fuhrpark der Polizei steht mal eben ein Mercedes-Benz C63 Black Series rum. Und die Wertigkeit der Lizenz-Autos steigt sogar noch: Mit fortschreitendem Level schalten uns die Macher Traumkarren wie den Lamorghini Veneno, Enzo Ferrari oder den McLaren P1 frei.

Neben den genannten Waffen- und Leistungs-Upgrades dürfen wir uns auch künstlerisch an den Karren austoben: Lack und Felgen färben wir ein, wir platzieren Streifen und Muster und beschreiben das Nummernschild.

Das Fahrverhalten ist - wie bei einem Arcaderacer nicht anders zu erwarten - konsequent auf Gas geben und unkompliziertes Driften ausgelegt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Boliden sind deshalb naturgemäß weitaus geringer als in Forza 5, aber durchaus spürbar. Je mehr Pferdestärken drinstecken, desto schwieriger sind die Fahrzeuge auf der Strecke zu halten.

Zwo, eins, Risiko!

Ein ebenso neues wie spannendes Element ist das Versteck für die Raser bzw. der Kommandoposten für die Polizisten: Denn erst wenn wir dort »parken«, werden uns die bis hierhin gesammelten Punkte gutgeschrieben. Werden wir von der Polizei geschnappt oder verschrotten wir auf Seite des Gesetztes unser Auto, dürfen wir zwar gleich wieder weiterfahren, die Punkte sind dann aber futsch.

Und das kann unter Umständen ganz schön ärgerlich werden: Denn umso länger wir »draußen« sind und Rennen fahren, desto höher ist auch der Punktemultiplikator und am Ende natürlich auch der Punktestand. Und der Fahndungslevel. Das bedeutet, dass die Exekutive besonders viele Wagen und Helis auf uns hetzt. Entkommen wird dann ganz schon schwierig.

Wir müssen also stets abwägen, ob wir unsere gesammelten Punkte lieber sofort ins Versteck bringen oder weiter damit zocken. Das führte im Test schon mal dazu, dass wir den Controller auf den Boden gepfeffert haben weil wir zwei Meter vor dem rettenden Versteck geschnappt wurden. Mit etwa 150.000 Punkten, dafür bekommt man einen neuen Wagen mit vielen Upgrades.

Rechts im Bild sind die aktuellen Aufgaben der Kampagne zu sehen. Rechts im Bild sind die aktuellen Aufgaben der Kampagne zu sehen.

Auf Polizeiseite ist die Sache weniger spannend: Autos müssen wir nicht kaufen, insofern benötigen wir die Punkte nicht so dringend. Und die Gefahr, als Polizist von Rasern zerstört zu werden, ist deutlich geringer als umgekehrt.

Auf Hochglanz poliert

Die Frostbite-3-Engine (u.a. Battlefield 4) sorgt für eine Hochglanzoptik, die sich gewaschen hat: Blätter wehen über den Asphalt, die Umgebung spiegelt sich im Lack der detailverliebt modellierten Luxusautos, bei den natürlich wirkenden Überstrahleffekten würden wir uns manchmal am liebsten eine Sonnenbrille aufsetzen. Einziger, dafür gravierender Kritikpunkt: Die PC-Umsetzung ist – genau wie auch alle Konsolenversionen – auf 30 Frames pro Sekunde gelockt.

Zwar sind uns stabile 30 Frames (selbst auf Mittelklasserechenern) immer noch lieber als das ständige Pendeln zwischen 15 und 80 Frames eines Battlefield 4, dennoch hätte Ghost zumindest eine Highend-Option für Besitzer von hochgerüsteten PCs einbauen müssen. Ohnehin hat sich das Entwicklerteam bei der PC-Portierung nicht sonderlich viel Mühe gegeben. So dürfen wir weder Kantenglättung aktivieren, noch ein Lenkrad verwenden.

Bei aller berechtigten Kritik muss aber betont werden, dass Need for Speed: Rivals sich trotz des Framelocks jederzeit flüssig und präzise fährt, ein mehr als ordentliches Geschwindigkeitsgefühl liefert und unter dem Strich auf dem PC noch eine Ecke besser ausschaut als auf der Xbox One oder der Playstation 4. Das hat EA auch schon schlechter hinbekommen, etwa bei Fifa 14.

Akustisch dreht Rivals ordentlich auf: Tolle Motorengeräusche, markerschütterndes Sirenengeheulund ein treibender Elektro-Soundtrack bringen mit einer guten Surround-Anlage die Wände zum Wackeln und liefern genau die richtige Untermalung für diesen spiel-gewordenen Adrenalintrip.

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