Fazit
Florian Klein: Während das Nintendo 64 mit Analog-Sticks und die Wii mit der Bewegungssteuerung WiiMote langfristige Innovationen im Spielkonsolenbereich etablierten, versucht es die Nintendo Wii Umit dem großen Touch-Display im Controller. Die drahtlose Anbindung an die Konsole ist dabei hervorragend gelungen, die Übertragung der Videodaten zum Display klappt verzögerungsfrei und stabil. Die Möglichkeit, viele Titel auch ohne Fernseher spielen zu können (zumindest bis in den Raum nebenan), ist durchaus innovativ – je nach Wohnsituation aber für viele erwachsene Spieler sinnlos.
Als zweite Anzeige für Spielinhalte neben dem Fernseher macht sich das Controller-Display ebenfalls gut, der spielerische und atmosphärische Mehrwert hält sich unserer Meinung nach aber in Grenzen. Zwar hält das Controller-Display die Hauptanzeige erfreulich frei von Lebens- oder Munitionsanzeigen sowie Level-Karten und der Einsatz des Controller als zusätzliches Gadget in Batman: Arkham City macht sogar richtig Laune. Es stört aber auch, wenn Sie häufig den Blick vom Fernseher nehmen und den Kopf senken müssen, nur um kurz etwas auf dem Pad-Display nachzukucken oder im auf das Gamepad ausgelagerten Inventar zu kramen.
Bislang nutzt auch nur Nintendo Land und New Super Mario Bros. den Controller für kreative Mehrspielerkonzepte, indem ein Spieler die Aktionen der anderen Spieler auf dem Fernseher beeinflussen kann, aber nicht umgekehrt. Dass das Controller-Display den Erfolg der Wii-Bewegungssteuerung wiederholen kann, halten wir für unwahrscheinlich – immerhin funktionieren aber (fast) alle Wii-Spiele und Controller auch mit der Wii U, sodass Sie die Wii problemlos mit der Wii U ersetzen können.
Abgesehen vom Controller ist die Wii-U-Hardware aber nicht mehr zeitgemäß und hält hinsichtlich der Spielegrafik zwar bei Sony Playstation 3und Microsoft Xbox 360mit, die sind beide mittlerweile aber mehr als fünf Jahre alt und mit Preisen von je nach Version knapp unter 200 Euro auch spürbar günstiger. Als Multimedia-Zentrale oder zumindest Wiedergabegerät ist die Wii U ebenfalls ungeeignet, einzig der Browser und Nintendos Social Network Miiverse sind konkurrenzfähig. Wohnzimmertauglich ist Nintendos neue Konsole wegen ihrem leisten Lüfter aber sehr wohl. Auch die niedrige Stromaufnahme können wir nur loben.
Trotzdem lohnt sich die Wii U in erster Linie für Fans der für Nintendo typischen Spiele, die ab und an gerne mal einen aktuellen Multi-Plattform-Titel spielen. Allerdings werden aufgrund der wohl zu schwachen CPU-Leistung nicht alle Spiele (wie etwa Metro: Last Light) auch für die Wii U erscheinen. Und spätestens wenn Microsoft und Sony ihre neuen Konsolen mit vermutlich bedeutend schnellerer Hardware auf den Markt bringen, dürfte sich das Problem noch deutlich verschärfen.
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