Nintendo Switch - Vor- und Nachteile der Hybrid-Konsole

Im Hardware-Test zur Nintendo Switch verraten wir alles Wichtige zu Performance, Display, Steuerung, Akkulaufzeit, Anschlüssen & Co. Dazu den Vergleich zwischen mobilem Handheld- und stationärem TV-Modus.

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Die Nintendo Switch ist zum Test da! Nintendo bringt damit etwas mehr als vier Jahre nach Erscheinen der eher mäßig erfolgreichen Wii U endlich wieder eine stationäre Konsole auf den Markt – die gleichzeitig auch ein mobiles Handheld ist. Das dürfte für Sie nichts Neues sein, die wichtigsten Fakten zur Switch fassen wir zu Beginn dieses Tests aber noch einmal kompakt und übersichtlich zusammen.

Unsere konkreten Testeindrücke zu Performance, Steuerung, Akkulaufzeit & Co finden Sie ab dem Absatz »Verarbeitung & Display«. Dem Betriebssystem und seinen Einstellungsmöglichkeiten widmen sich die Kollegen der GamePro, den Test zum lange erwarteten The Legend of Zelda: Breath of the Wild finden Sie ebenfalls dort.

Kaufen können Sie die Switch ab dem 3. März 2017, der Preis wird wohl vorerst nicht unter 330 Euro liegen. Spiele sind darin nicht enthalten, noch ist die Auswahl an Switch Launch-Spielen aber ohnehin überschaubar. Viele große Namen wie »Super Mario Odyssey« oder »Splatoon 2« folgen erst im Laufe des Jahres.

Wir haben Nintendos Switch ausführlich Probe gespielt und geben im Test unsere Erfahrungen wieder – Spaß macht die Switch in jedem Fall! Wir haben Nintendos Switch ausführlich Probe gespielt und geben im Test unsere Erfahrungen wieder – Spaß macht die Switch in jedem Fall!

Die Switch im Überblick

Die Nintendo Switch sieht nicht nur wie ein Tablet aus, sondern kann auch genau wie ein Tablet überall hin mitgenommen werden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der kapazitive Touchscreen (720p-Auflösung), der mit 6,2 Zoll im Vergleich zu den meisten Android- und iOS-Tablets allerdings eher klein ausfällt.

Im Vergleich mit dem Gamepad der Wii U (oben) ist die Switch auch bei angeschlossenen Joy-Cons links und rechts sowohl kompakter als auch etwa 100 Gramm leichter. Im Vergleich mit dem Gamepad der Wii U (oben) ist die Switch auch bei angeschlossenen Joy-Cons links und rechts sowohl kompakter als auch etwa 100 Gramm leichter.

Für möglichst komfortables Spielen unterwegs lassen sich die beiden mitgelieferten Joy-Con-Controller seitlich an der Switch befestigen. Die Handhabung erinnert dann etwas an das Wii U-Gamepad (circa 500 Gramm) oder Nintendos 3DS-Handheld (circa 230 Gramm). In Sachen Gewicht ordnet sich die Switch mit angeschlossenen Controllern zwischen Wii-U-Gamepad und 3DS ein (circa 400 Gramm), ohne Joy-Con liegt sie ein Stück über 3DS-Niveau (circa 300 Gramm).

Um aus der Switch eine stationäre Konsole zu machen, ist auch ein TV-Dock (offiziell »Switch Station« genannt) Teil des Lieferumfangs. Im Grunde genommen handelt es sich dabei nur um ein (nicht sehr hochwertig wirkendes) Plastikgehäuse, das die Verbindung zwischen Konsole und TV per HDMI-Anschluss ermöglicht und dazu eine Stromversorgung inklusive Ladefunktion sowie drei zusätzliche USB-Anschlüsse bereitstellt.

Der Wechsel zwischen TV- und Handheld-Modus klappt reibungslos, das Bild wird innerhalb kürzester Zeit entweder auf dem Fernseher oder auf dem Tablet ausgegeben und man kann nahtlos weiterspielen. Der Wechsel zwischen TV- und Handheld-Modus klappt reibungslos, das Bild wird innerhalb kürzester Zeit entweder auf dem Fernseher oder auf dem Tablet ausgegeben und man kann nahtlos weiterspielen.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Netzteil und einem HDMI-Kabel außerdem zwei Handgelenkschlaufen sowie eine Halterung für die Controller. Letztere macht aus den beiden Joy-Con ein einzelnes Gamepad. Den größeren und komfortableren Pro Controller müssen Sie bei Bedarf separat kaufen, er kostet 70 Euro. Falls Sie anstatt einer WLAN-Verbindung auf herkömmliches LAN setzen wollen, bedarf es eines USB-Adapters. Der offiziell von HORI lizenzierte LAN-Adapter wechselt für 30 Euro den Besitzer.

TV-Modus vs. Handheld-Modus

Der größte Unterschied zwischen TV- und Handheld-Modus besteht bei Spielen einerseits in der maximal unterstützten Auflösung (720p im Tablet-Modus, maximal 1080p im TV-Modus), andererseits in der Leistung. Die wird von einem angepassten Tegra-Chip von Nvidia bereitgestellt, im TV-Modus erreicht die Grafikeinheit mit 768 MHz aber wesentlich höhere Taktraten als im Tablet-Modus (307 MHz bzw. 384 MHz im Boost-Mode).

An der Oberseite der Switch finden sich die Tasten zum Ein- und Ausschalten sowie zur Lautstärkeregelung. Rechts von den schmalen Lüftungsschlitzen können Kopfhörer angeschlossen werden, daneben werden die Game Cards für Spiele eingesteckt. An der Oberseite der Switch finden sich die Tasten zum Ein- und Ausschalten sowie zur Lautstärkeregelung. Rechts von den schmalen Lüftungsschlitzen können Kopfhörer angeschlossen werden, daneben werden die Game Cards für Spiele eingesteckt.

Das hat Nintendo bislang nicht offiziell bestätigt, die unter anderem von Eurogamer.net veröffentlichten Angaben klingen aber realistisch. Gleiches gilt für die Vermutung, dass der Chip auf Nvidias Tegra X1 mit ARM-Architektur basiert. Es gibt auch Berichte, laut denen die GPU im TV-Modus den regulären Maximaltakt des X1 erreicht, der bei 1.000 MHz liegt. Dass die Leistung im Tablet-Modus gedrosselt wird, ist aber unabhängig von der genauen Taktrate praktisch gesichert.

Der interne Speicher ist 32 GByte groß, durch das Betriebssystem bleiben davon etwa 26 GByte für Spiele und andere Inhalte übrig. Die Erweiterung per MicroSD-Karte hat im Test problemlos geklappt, alle gängigen Formate werden unterstützt. Der interne Speicher ist 32 GByte groß, durch das Betriebssystem bleiben davon etwa 26 GByte für Spiele und andere Inhalte übrig. Die Erweiterung per MicroSD-Karte hat im Test problemlos geklappt, alle gängigen Formate werden unterstützt.

Theoretisch wäre es auch denkbar, dass der neuere Tegra X2- beziehungsweise Parker-Chip Basis für die Switch ist, der vor allem in Sachen Stromverbrauch Vorteile gegenüber dem X1 hat. Momentan spricht aber deutlich mehr für den X1-Chip.

Eines steht unabhängig davon fest: Mit Nvidias Tegra-Technologie legt Nintendo den Fokus eher auf hohe Mobilität statt auf möglichst viel 3D-Leistung. Gemessen am geringen Platzangebot und dem niedrigen Stromverbrauch bietet Tegra zwar fast schon konkurrenzlos hohe Performance in diesem Umfeld. Die Leistung von rein stationären Konsolen wie der PlayStation 4 oder der Xbox One kann (und will) die Switch aber nicht erreichen.

Zelda: Handheld-Modus Betrachtet man diesen Zelda-Screenshot vom Handheld-Modus auf einem großen Bildschirm (am besten auf das Bild klicken und unten links »In Originalgröße anzeigen« auswählen), sticht vor allem die fehlenden Kantenglättung ins Auge. Auf dem deutlich kleineren Tablet-Bildschirm selbst fällt das aber nicht so stark ins Gewicht.

TV-Modus Im TV-Modus wirkt das Bild durch Anti-Aliasing per Post-Processing insgesamt weniger scharf, dafür gibt es an Objektkanten aber deutlich weniger Treppchenbildungen, was gerade auf einem großen Fernseher wichtig ist.

Das zeigt auch der meist erwartete Launch-Titel The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Das Spiel sieht zwar vor allem dank seines Art Designs zauberhaft schön aus, ein grafisches Meisterwerk in technischer Hinsicht ist es aber nicht.

Dafür sind die Texturen überwiegend zu wenig detailreich, das Bild mit nativen 900p im TV-Modus einen Tick zu pixelig und in der Distanz leidet die Grafik an Detailarmut. Dazu gesellen sich gelegentliche Framerate-Einbrüche und etwas zu lange Ladezeiten zwischen Teleportationen (circa 30 Sekunden). Der Spielstart geht mit etwa 15 bis 20 Sekunden immerhin flotter vonstatten.

Die Entwickler gleichen die grafischen Mängel aber mit modernen Shader- und Beleuchtungseffekten, flüssigen Animationen und reichlich Detailverliebtheit aus. Außerdem wurde Zelda ursprünglich für die Wii U entwickelt. Wir gehen aber davon aus, auch bei reinen Switch-Titeln ähnlichen technischen Einschränkungen wie im neuen Zelda zu begegnen.

Verarbeitung & Display

Das Tablet der Switch ist gut verarbeitet, verwindungssteif und wirkt fast wie aus einem Guss. Der kleine Standfuß des Tablets (der die Konsole für unseren Geschmack etwas zu steil aufstellt) und die anderen Switch-Geräte wie die Switch Station oder die Joy-Cons können da nicht ganz mithalten. Durch die großzügige Verwendung von (größtenteils dünnem) Kunststoff wirken sie sowohl optisch als auch haptisch deutlich weniger hochwertig als die Switch selbst.

Der Standfuß wirkt nicht sehr hochwertig verarbeitet, außerdem hätten wir uns gewünscht, verschiedene Winkel einstellen zu können. Der Standfuß wirkt nicht sehr hochwertig verarbeitet, außerdem hätten wir uns gewünscht, verschiedene Winkel einstellen zu können.

Das Display löst mit 1280x720 Pixel bei 6,2 Zoll auf. Die Pixeldichte liegt dadurch bei hohen 237 ppi (»Pixels per Inch« beziehungsweise Pixel pro Zoll), was das Bild angenehm scharf aussehen lässt. Zum Vergleich: Das iPad Air 2 von Apple kommt auf einen ähnlichen hohen Wert von 264 ppi. Vermutlich handelt es sich um ein IPS-Panel, die Blickwinkel sind jedenfalls sehr stabil und Farben werden satt und kontrastreich dargestellt.

Das Display hat eine hohe Pixeldichte und weite Blickwinkel, allerdings spiegelt es im Freien und bei direkter Lichteinstrahlung. Das Display hat eine hohe Pixeldichte und weite Blickwinkel, allerdings spiegelt es im Freien und bei direkter Lichteinstrahlung.

Entspiegelt ist das Display leider nicht, besonders im Freien muss die Switch deshalb häufig in eine andere Position gebracht werden, da sonst Reflexionen den Spielspaß beeinträchtigen. Der Touchscreen reagiert dafür verzögerungsfrei auf Eingaben und unterstützt Zoom- und Wischgesten. Er fühlt sich zwar nicht ganz so direkt wie bei einem aktuellen Android- oder iOS-Tablet an, allerdings haben wir ihn im Test ohnehin kaum zur Bedienung genutzt.

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