Software
Durch Windows Phone 8 unterscheiden sich die Oberflächen aktueller Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem kaum. Allerdings können wir die Größe der meisten Live-Tiles in drei Schritten ändern – was innerhalb der Redaktion durchaus für Abwechslung beim Aussehen sorgt. Während einige Kollegen alle Icons auf die kleinste Größe reduzieren, um den Platz besonders gut zu nutzen, mischen andere die verschiedenen Größen im des Nokia Lumia 920 wild durch – etwa mit einer großen Kontakte-Kachel und mehreren kleinen Icons für weniger wichtige Funktionen. Statt die Icons bei Neuigkeiten nur zu bewegen, hätte Microsoft optional aber noch die Betreffzeilen neuer E-Mails oder Status-Updates auf Facebook in Textform anzeigen können. Mangels Ordner-Unterstützung wird der Home-Screen bei vielen Apps zudem sehr schnell sehr lang und damit unübersichtlich.
Ein klarer Vorteil des Nokia Lumia 920 gegenüber anderen Smartphones sind die Nokia-eigenen Apps, insbesondere Nokia Karten, Nokia Drive+ und Nokia City Kompass. Diese können aktuell noch exklusiv auf das sehr gute Kartenmaterial von Nokia zurückgreifen. Wie bei früheren Symbian-Versionen der Apps lassen sich alle Kartendaten auf Wunsch auch lokal auf dem Smartphone speichern.
Das ist nicht nur bei einem Trip ins Ausland praktisch, es verbessert die Navigation auch in abgeschiedenen Bereichen Deutschlands, die keine optimale Netzabdeckung für eine Online-Navigation bieten. Künftig sollen auch andere Apps auf die gespeicherten Karten zugreifen können. Alles in allem ein großes Alleinstellungsmerkmal gegenüber Android (das einen kleinen Kartenausschnitt in Google Maps speichern kann) und iOS (dessen neue Kartenapp von ganz anderen Problemen geplagt wird).
Neben den Nokia-Apps verfügt das Lumia 920 natürlich auch über alle Funktionen von Windows Phone 8. Dazu gehört etwa das mobile Office 2013 samt der Integration in den Cloud-Dienst Skydrive. Multimedia-Liebhaber finden im Video- und Musikstore von Microsoft neue Inhalte, Spieler haben den Xbox-Hub für Unterhaltung.
Dieser zeigt auch gleich das eigene Profil samt Gamerscore auf dem Smartphone an. Über die App SmartGlass kann das Lumia 920 außerdem als Zusatzbildschirm für die Xbox dienen. Wie diese App in der Praxis aussieht, verraten die Kollegen der GamePro. Für den Zugriff ins Internet setzt Microsoft auf die mobile Version des Internet Explorer. Diese ist angenehm schnell, auch im direkten Vergleich mit Safari bei iOS oder Chrome bei Android schlägt sich der IE gut. Das dürfte auch daran liegen, dass er den Grafikchip mitbenutzen kann.
Ausstattung
Am PC meldet sich das Lumia 920 als MTP-Gerät an, sodass wir ohne zusätzliche Anwendungen Dateien zwischen Computer und Smartphone tauschen können. Microsoft liefert außerdem separate Anwendungen zur Multimedia-Verwaltung mit, zwingend notwendig ist diese aber nicht. Microsoft unterstützt Windows und Mac OS, zudem gibt es im Windows 8 Marktplatz die passende App im Modern-UI-Stil. Das Lumia 920 spielt im Test fast alle unsere Multimedia-Dateien ab, lediglich MKV-Container funktionieren nicht. Bei der Musik beschränken sich Nokia und Microsoft auf MP3, FLAC- und OGG-Dateien werden nicht unterstützt. Wer Inhalte auf einem externen Fernseher oder Monitor wiedergeben möchte, kann dies immerhin über ein (separat erhältliches) MHL-Kabel tun, einen HDMI-Anschluss gibt es jedoch nicht.
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Kamera
Das Lumia 920 bietet zwei Kameras. Bereits die Frontkamera bietet eine enorm hohe Auflösung von 1.280x960 Pixeln, während viele Konkurrenzprodukte hier maximal mit VGA arbeiten. Im Test macht das beispielsweise Videotelefonate per Skype deutlich angenehmer. Die Hauptkamera auf der Rückseite bietet 8,7 MPixel, ein Carl-Zeiss-Objektiv und Nokias PureView-Kameratechnik. Damit sollen Bilder auch bei schlechten Lichtverhältnissen gelingen. Tatsächlich macht die Kamera im Test gute Bilder, erreicht aber längst nicht das Niveau des namensgebenenden Symbian-Smartphones Nokia 808 Pureview mit seiner 47-MPixel-Kamera.
Vor allem bei schlechten Fotobedingungen wie wenig Licht oder gar kein Licht ist die Kamera des Lumia 920 der des iPhone 5 überlegen. Auch die flexibel aufgehängte Linse trägt einen Großteil zur guten Bildqualität bei, denn die Linse filtert bei Foto- und Videoaufnahmen kleine Wackler automatisch aus. Für Gruppenfotos ist eine extra App namens Smart Shot enthalten. Diese schießt eine ganze Serie von Bildern, um das finale Bild aus verschiedenen Fotos zusammenzusetzen und so etwa Porträts mit geschlossene Augen zu vermeiden.
Benchmarks
Der SunSpider-Test misst die JavaScript-Geschwindigkeit des Browsers, der Peacekeeper-Benchmark von Futuremark dagegen überprüft die HTML5-Beschleunigung des Smartphones. Den Sunspider-Benchmark erledigt das Lumia 920 in 904,7 ms einen Hauch schneller als das mit dem gleichen Prozessor bestückte Lumia 820 (914,8 ms). Das ist schneller als das Apple iPhone 5(927,4 ms) oder dasSamsung Galaxy S3(1.506,5 ms), aber langsamer als das HTC Windows Phone 8x (893,6 ms). Eine Tendenz aus den letzten Tests bestätigt sich somit: Microsofts Bemühungen um die Javascript-Leistung spülen alle drei bisher von uns getesteten Windows-8-Phones auf die ersten Plätze, im Peacekeeper-Benchmark hingegen landen alle weit hinten. Das Lumia 920 schafft 329 Punkte, das Galaxy S3 mit 641 fast doppelt so viele und das iPhone 5 sogar 766 Punkte.
Sunspider
JavaScript
- Total
- 0,0
- 640,0
- 1280,0
- 1920,0
- 2560,0
- 3200,0
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