NSA-Skandal - Geheimdienste wohl auch bei Xbox Live, World of Warcraft und Second Life aktiv

Wie der britische Guardian berichtet, waren World of Warcraft und Second Life offenbar das Ziel von Spionage-Aktivitäten durch britische und US-Geheimdienste. Offenbar hat man Angriffstechniken entwickelt, um die private Kommunikation zwischen Spielern abzuhören.

Big Brother hält offenbar auch nach Gamern ausschau: Wie der britische Guardian berichtet, haben NSA und GCHQ unter anderem World of Warcraft überwacht. Big Brother hält offenbar auch nach Gamern ausschau: Wie der britische Guardian berichtet, haben NSA und GCHQ unter anderem World of Warcraft überwacht.

Bereits seit geraumer Zeit kursiert der sogenannte NSA-Skandal in den Medien. Immer neue Details gelangten in der Vergangenheit durch den »Whistleblower« Edward Snowden an die Öffentlichkeit - unter anderem wurde etwa bekannt, dass sowohl die USA als auch Großbritannien große Teile des Internet-Datenverkehrs in Europa überwachen.

Und damit geben sich die Geheimdienste offenbar nicht zufrieden. Wie theguardian.comderzeit in einem ausführlichen Artikel berichtet, haben sowohl der US-Geheimdienst NSA als auch dessen britisches Pendant GCHQ unter anderem das Xbox-Online-Netzwerk Xbox Live derart infiltriert, dass sie die Kommunikation zweier Spieler durch »effektive Angriffstechniken« abhören konnten.

Zudem wurden vereinzelt Agenten in den Online-Spielen World of Warcraftund Second Life eingesetzt. Unter anderem hat man offenbar versucht, gezielt Informanten aus der Technik-affinen Kundschaft anzuwerben. Offenbar haben die Geheimdienste befürchtet, dass sich unter den Millionen an Spielern auch Terroristen verbergen und über die gebotenen Kommunikationskanäle Anschläge planen könnten. Zudem ist die Rede von chinesischen Hackern, einem iranischen Atomwissenschaftler und politischen Gruppierungen wie der Hisbollah, die Ziel der geheimdienstlichen Aktivitäten gewesen sein sollen.

Allerdings haben die Agenten die Spiele auch generell als brodelnde Datenquelle angesehen. Man könne die Clients beispielsweise derart manipulieren, dass sich darüber Hack-Angriffe durchführen ließen, heißt es in einem internen NSA-Dokument zu Eignung von Online-Spielen für geheimdienstliche Zwecke. Zudem ließen sich durch die Freundesliste und Interaktionen soziale Steckbriefe der überwachten Personen anfertigen.

Ob durch die Infiltration der Spielerschaften verschiedener Online-Titel tatsächlich terroristische Aktivitäten aufgedeckt und vereitelt werden konnten, geht es den Geheimdienstdokumenten nicht hervor.

Blizzard selbst will von der Überwachung übrigens nichts gewusst haben: Weder die NSA noch das GCHQ hätten die Erlaubnis gehabt, in World of Warcraft zu spionieren und Daten zu sammeln, heißt es in einer Stellungnahme. Microsoft wollte den Bericht bisher ebenso wenig kommentieren, wie das Führungspersonal hinter Second Life.

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