NSA-Überwachungsskandal - 100.000 Rechner mit Spähsoftware infiziert, Offline-Überwachung per Radiosignal

Die Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) überwacht durch manipulierte Hardware auch Rechner, die keine Internetverbindung haben – per Radiosignal.

Die National Security Agency »verteidigt sich aktiv« durch Botnetz-Angriffe. Die National Security Agency »verteidigt sich aktiv« durch Botnetz-Angriffe.

Wie die New York Times meldet, hat die NSA rund 100.000 Rechner weltweit mit eigener Spähsoftware infiziert. Diese Software dient nicht nur dazu, die Rechner zu überwachen oder zu kontrollieren, sondern sie auch als Botnetz für Angriffe zu koordinieren. Die NSA nennt das »aktive Verteidigung«. Seit 2008 wird eine immer größere Anzahl an Rechnern auch dann überwacht, wenn sie nicht online sind. Dazu dient manipulierte Hardware, die in oder an diesen Rechnern installiert wurde.

Schon Ende Dezember 2013 war bekanntgeworden, dass die NSA Sendungen von Hardware-Komponenten oder Rechnern abfängt, diese präpariert und an dem Empfänger ausliefert. In diesen Rechnern steckt eine eigene Radio-Technik der NSA, die es dem Geheimdienst erlaubt, Signale noch in kilometerweiter Entfernung zu empfangen. Als Sender reicht beispielsweise schon ein manipuliertes USB-Kabel aus, der Empfänger passt in eine etwas größere Aktentasche. Laut New York Times wurde Technik dieser Art gegen den Iran bei den Stuxnet-Angriffen eingesetzt.

Währenddessen wurde bekannt, dass US-Präsident Obama die meisten Änderungsvorschläge von Experten hinsichtlich der Arbeitsweise der NSA ignorieren wird. US-Bürger sollen minimal besser geschützt und deren Daten etwas kürzer gespeichert werden, während die aktuelle Praxis gegenüber ausländischen Bürgern beibehalten und auf eine feste Grundlage gestellt werden soll. Lediglich eine Studie, die der Geheimdienstdirektor James Clapper leiten wird, soll in 180 Tagen prüfen, ob Ausländer besser geschützt werden sollen. Diese Maßnahmen will Präsident Obama demnach in eine Rede verpacken, bei der von Reformen die Rede ist, für die es aber keinerlei Zeitplan gäbe. Auf diese Weise sollen ausländische Politiker und Bürgerrechtler besänftigt und die eigenen Geheimdienste nicht verärgert werden.

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