Nvidia 3D Vision 2 - Besseres Geforce-3D als beim Vorgänger?

Im Test vergleichen wir Nvidias 3D Vision 2 mit der Konkurrenz und dem eigenen Vorgänger. Die überarbeitete Shutter-Brille von 3D Vision 2 soll wesentlich bequemer und dank »Light Boost« deutlich heller sein.

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Mit dem Anfang 2009 vorgestellten 3D Vision Kitstartete Nvidia den Versuch, die stereoskopische 3D-Darstellung auf dem PC als wichtiges Verkaufsargument für die hauseigenen Geforce-Grafikkarten zu etablieren. Und mittlerweile ist 3D Vision den meisten PC-Spielern zumindest ein Begriff. Zwar spielen auch heute noch die wenigsten in 3D (selbst wenn sie entsprechende Hardware besitzen), und der 3D-Trend scheint hauptsächlich in den Köpfen der Hersteller stattzufinden, die Technik hat sich in den vergangenen Jahren aber stetig weiterentwickelt. Mit Nvidia 3D Vision 2haben wir nun Nvidias aktuelle 3D-Generation im Test, die gegenüber der ersten Variante von 2009 hauptsächlich eine überarbeitete Shutter-Brille und eine »Light Boost« genannte Display-Technik bringt, die den bislang starken Helligkeitsverlust im 3D-Modus erheblich vermindern soll.

Im Test von 3D Vision 2 geben wir Ihnen einen Überblick des aktuellen Standes der 3D-Technik, testen die 3D-Vision-2-Hardware und erklären, was Sie zum Spielen in 3D benötigen. Im Gegensatz zu AMDs HD3D, das wesentlich später kam, bislang nur von zwei Spielen unterstützt wird (Deus Ex: Human Revolutionund Dirt 3) und im Grunde nicht mehr als eine entsprechende Treiberschnittstelle ist, die es Spieleentwicklern oder Hardware-Herstellern überlässt, was sie damit machen, verfolgt Nvidia einen wesentlich restriktiveren Ansatz: Bei 3D Vision 2 kommt die Shutter-Brille stets von Nvidia, die passenden 120-Hertz-TFTs sind von Nvidia zertifiziert, die 3D-Funktion wird direkt über den Geforce-Treiber angesteuert und kommt ohne Zusatz-Software aus. Für das »3D Vision 2«-Kit bestehend aus Shutter-Brille, Ladekabel und Infrarotsender verlangt Nvidia etwa 150 Euro. Eine günstigere kabelgebundene Version ist, anders als beim Vorgänger, bislang nicht geplant.

Nvidia 3D Vision 2 Nvidias 3D Vision 2 gibt es entweder als Kit samt Infrarotsender oder einzeln als Brille.

3D Vision 1 Die erste 3D-Vision-Brille war in Kombination mit einem Headset sehr unkomfortabel. Von einem Light-Boost-Monitor profitiert sie aber ebenso wie das neue Modell.

3D-Grundlagen

Das grundlegende Verfahren, um einen pseudorealistischen 3D-Eindruck auf einem flachen 2D-Bildschirm zu erzeugen, ist bei Nvidias 3D Vision und allen anderen auf Shutter-Technik beruhenden Verfahren das Gleiche: In der Regel erzeugt der Geforce-Treiber (manchmal auch die Spiele-Engine selbst wie etwa bei Crysis 2) zwei leicht verschobene Bilder einer Spielszene. Die eingesetzte 3D-Technik trennt und übermittelt diese zusammengehörenden Stereobilder dann an das passende Auge. Dann dunkelt die Shutter-Brille in rasendem Wechsel ihre LCD-Gläser ab, während der TFT abwechselnd die Szene für das linke und das rechte Auge darstellt. Geschieht das schnell genug, kann unser Gehirn dem Wechsel nicht mehr folgen und setzt beide Stereo-Bilder zu einer 3D-Szene zusammen. Damit die Darstellung nicht ruckelt, können 3D-Vision-TFTs in der Regel 120 Bilder pro Sekunde (120 Hertz, 60 Bilder pro Auge im 3D-Modus) darstellen.

Mit zwei ausreichend schnellen Geforce-Grafikkarten im SLI-Verbund spielen Sie auf Wunsch auf drei Monitoren in stereoskopischem 3D. Mit zwei ausreichend schnellen Geforce-Grafikkarten im SLI-Verbund spielen Sie auf Wunsch auf drei Monitoren in stereoskopischem 3D.

Das ist doppelt so viel bei gängigen TFT-Monitoren (60 Hertz) und bringt Ihnen auch abseits des 3D-Modus etwas. Spielen sie auf herkömmliche Art mit 120 statt 60 Bildern pro Sekunde, wirken schnelle Bewegungen und Drehungen um die eigene Achse merklich stabiler und detaillierter als mit 60 fps. Allerdings muss Ihr PC dafür auch entsprechend hohe fps-Werte erreichen. Für die Übertragung von 120 Bildern in Full-HD-Auflösung ist zudem ein Dual-Link-DVI-Kabel nötig, das aber allen 3D-Vision-TFTs beiliegt (HDMI besitzt nicht die nötige Bandbreite, Displayport unterstützt kaum ein Monitor).

Die Hardware von 3D Vision 2

Die 3D-Vision-2-Hardware besteht aus zwei Geräten: der Shutter-Brille und dem unverändert vom ersten 3D Vision Kit übernommenen Infrarot-Sender, der dafür sorgt, dass die LCD-Gläser der Shutter-Brille synchron zur Darstellung auf dem Monitor abdunkeln. Die Brille besitzt einen integrierten Akku, der laut Nvidia für bis zu 60 Stunden Drahtlosbetrieb reicht. Aufladen lässt sich die 3D-Vision-2-Brille mittlerweile per Micro-USB-Anschluss (Kabel liegt bei), die erste 3D-Vision-Brille nutzt noch eine Mini-USB-Buchse. Spielen während des Ladevorgangs ist nach wie vor möglich.

Der Empfänger von 3D Vision 2 entspricht dem der ersten Generation. Der Empfänger von 3D Vision 2 entspricht dem der ersten Generation.

Neben den größeren Gläsern hat Nvidia vor allem beim Tragekomfort nachgebessert. Während die starren Bügel der ersten Brille nach einiger Zeit schmerzhaft in die Kopfhaut drückten, liegen die nun merklich breiteren und flacheren Bügel der aktuellen Brille spürbar angenehmer auf und lassen sich auch problemlos mit den meisten Headsets kombinieren. Dazu blockiert der nach Innen etwas hervorspringende Rahmen um die Brillengläser mehr seitlichen Lichteinfall und vermindert so Irritationen, die durch Streulicht entstehen können.

Allerdings haben Brillenträger je nach Brillengröße und Gestell ein Problem, die 3D-Vision-2-Brille noch darüber zu schnallen. Kleinere Modelle umschließt der ausladende Rahmen der Nvidia-Brille noch mehr oder weniger problemlos, größere Brillen kollidieren aber mit der 3D-Brille und machen stressfreies Spielen unmöglich. Insgesamt hat sich der Tragekomfort von 3D Vision 2 gegenüber dem Vorgänger aber deutlich verbessert, obwohl das Gewicht von 54 Gramm weiterhin hoch ist.

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