GPU Boost 2.0 und die Geforce-Erfahrung
Neben den technischen Daten besitzt die Geforce GTX 780 aber noch andere Eigenheiten. Zum einen die automatische Übertaktung per GPU Boost 2.0, zum anderen die Software »Geforce Experience«. GPU Boost 2.0 entspricht hundertprozentig der Geforce GTX Titan. Bei der Geforce GTX 680 und kleineren Modellen der GTX-600-Serie bestimmt noch der Stromverbrauch maßgeblich die maximal mögliche Taktfrequenz des Grafikchips. Verbraucht eine Geforce GTX 680 zum Beispiel weniger als 195 Watt, erhöht die Grafikkarte die Taktfrequenz automatisch in mehreren Schritten bis das Energie-Limit erreicht wird. Allerdings hat die Temperatur gar keinen Einfluss auf die maximal möglichen Taktfrequenzen, auch eine wassergekühlte Geforce GTX 680 wird also beim Erreichen der Stromgrenze limitiert.
Diese Grenze hob Nvidia erst bei der Geforce GTX Titan auf und nun spielt auch die Wärme des Grafikchips eine Rolle, es kann also entweder die Energieaufnahme oder die Temperatur des Grafikchips der limitierende Faktor sein. Die gleiche Technik kommt auch bei der Geforce GTX 780 zum Einsatz. Legen Sie Wert auf einen möglichst sparsamen Betrieb, können Sie mit Tools wie EVGAs »Precision X« die Stromaufnahme als begrenzenden Faktor angeben, soll die Karte möglichst kühl bleiben, wählen Sie die GPU-Temperatur als Limit.
Ebenfalls alles andere als neu, aber dennoch spannend ist das Tool »Geforce Experience«. Bereits im März haben wir eine Beta-Version des Programms (Nvidia Geforce Experience im Beta-Test) getestet, im Juni soll es für alle zur Verfügung stehen. Die Idee ist simpel: Es analysiert die Systemkonfiguration des Rechners und optimiert die Grafikeinstellungen der installierten Spiele auf Knopfdruck - so sollen Spieler immer die bestmögliche Grafik erhalten, ohne sich durch teils verwirrende und wenig aussagekräftige Menüs zu klicken. Im Beta-Test funktionierte diese Grafik-Automatik passabel, das letzte Quäntchen Grafikqualität quetschten wir aber immer noch per manueller Anpassung heraus.
Die finale Version arbeitet hier schon deutlich besser, auch wenn wir immer noch Platz für Optimierungen finden. Größte Neuerungen sind aber neben der deutlich erhöhten Anzahl unterstützter Spiele die sogenannten »Game ready«-Treiber und »Shadow Play«. Nvidia bringt Treiber oft im Wochen-Rhythmus heraus, allerdings werden davon nur einige WHQL-zertifiziert und damit offiziell von Microsoft zum Einsatz freigegeben. Da dieser Freigabeprozess aber einige Zeit in Anspruch nimmt, will Nvidia Spielern den Weg zu optimierten Treibern für die neuesten Spiele verkürzen. So lädt und installiert »Geforce Experience« auf Wunsch auch automatisch die jeweils aktuellen Beta-Treiber, die Suche auf der Nvidia-Webseite entfällt also.
Ganz neu ist hingegen »Shadow Play«. Bislang konnten wir diese Funktion noch nicht ausprobieren, aber die theoretischen Möglichkeiten klingen spannend. Auf Wunsch läuft »Shadow Play« im Hintergrund und nimmt permanent die letzten 20 Minuten der aktuellen Spiele-Session auf. So entgeht Ihnen keine besonders kuriose oder beeindruckende Szene mehr, alles wird auf der Festplatte gespeichert. Laut Nvidia soll die »Shadow Play«-Funktion deutlich weniger Rechenlast beanspruchen als Alternativen wie Fraps. Wie gut das funktioniert und mit welchen Leistungseinbrüchen sie rechnen müssen, erfahren wir in den kommenden Monaten - »Shadow Play« soll erst im Laufe des Sommers veröffentlich werden.
Testsystem
Unsere Testplattform besteht aus einem 3,4 GHz schnellen Intel Core i7 2600K mit 8,0 GByte DDR3-RAM und dem P67-Mainboard Maximus IV Extreme von Asus. Für kurze Ladezeiten sorgt die 512 GByte große Samsung SSD 830. Unser Benchmark-Parcours setzt sich zusammen aus den DirectX-11-Titeln Anno 2070,Battlefield 3,Crysis 2, Dirt 3, Max Payne 3, Metro 2033sowie The Elder Scrolls 5: Skyrim. Alle Spiele testen wir mit maximalen Details sowohl mit als auch ohne Kantenglättung. Bei Crysis 2 haben wir zudem die per Patch nachgereichten, hochauflösenden Texturen und den DirectX-11-Modus installiert.
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