Nvidias Grafik-Upgrade auf Knopfdruck: Riesiges Potenzial, aber auch große Probleme

Der neue Nvidia-Treiber bringt unter anderem Raytracing per Shader in Spielen wie Witcher 3 und Skyrim. Wir haben es ausprobiert und sind sowohl begeistert als auch genervt.

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Wie gut funktioniert es, Techniken wie Raytracing für eine Verbesserung der Grafik auf Knopfdruck per Shader in Spiele einzufügen, die lange vor dem Raytracing-Hype entstanden sind? Dank Nvidias neuem Treiber und passender Grafikfilter lässt sich das jetzt kostenlos in Spielen testen.

Wir haben es ausprobiert, um die wichtigsten Fragen rund um die neuen Filter für euch zu klären. Dazu zählt unter anderem, welche Spiele unterstützt werden, wie gut es funktioniert und wie viel Performance es kostet. Alle Aspekte im Überblick zeigt die Schnell-Navigation, über die ihr auch direkt zu den einzelnen Abschnitten springen könnt:

Die zweite neue Funktion des frischen Nvidia-Treibers ist eine Verbesserung der Bildqualität mit KI-Unterstützung in Form von DLDSR (siehe auch unsere News zu dem neuen Treiber). Diesem Aspekt widmen wir uns voraussichtlich später in einem eigenen Artikel.

Nvidias neue Filter: Worum geht es?

Basis dieses Artikels ist ein Update für Nvidias Freestyle-Programm. Das bietet die Möglichkeit, die Optik in unterstützten Spielen per In-Game-Menü über verschiedene Filter anzupassen.

Mit der Treiber-Version 511.23 und der darin enthaltenen Zusatzsoftware Geforce Experience (setzt eine Anmeldung per Nutzeraccount voraus) kommen zusätzliche Grafikfilter hinzu. Genauer gesagt geht es hier um diese beiden neuen Filter:

  • SSRTGI (Screen Space Ray Traced Global Illumination): Auch bekannt als der Raytracing ReShader Filter, verbessert Beleuchtung und Schatten für mehr Tiefe und Realismus
  • SSAO (Screen Space Ambient Occlusion): Betont die Darstellung von Schatten an Übergangspunkten von 3D-Objekten vor allem in schwach beleuchteten Bereichen/Innenräumen

Der Raytracing-Shader ist in Kooperation mit dem bekannten Modder Pascal Gilcher entstanden. Wie das vorangestellte Screen Space im Namen schon sagt, werden dabei nur die Informationen zur Berechnung der Beleuchtung verwendet, die im jeweiligen Bild zu sehen sind (Screen Space = Bildbereich).

Erstes Spiel mit Echtzeit-Raytracing - Wie gut sieht Battlefield 5 aus und was kostet die Top-Grafik? Video starten 10:01 Erstes Spiel mit Echtzeit-Raytracing - Wie gut sieht Battlefield 5 aus und was kostet die Top-Grafik?

Bei echtem Raytracing basieren die nötigen Berechnungen stattdessen auf einer Strahlenverfolgung, die auch über die Grenzen des zu sehenden Bildbereichs hinausgeht, was potenziell genauere und bessere Ergebnisse bei höherem Rechenaufwand bedeutet. Mehr zum Thema Strahlenverfolgung erfahrt ihr im oben verlinkten Video.

Ein dritter neuer Filter (Dynamic DOF (Depth of Field) soll per Tiefenunschärfe für einen cineastischeren Look sorgen. Weil das aber weitgehend Geschmackssache ist und keine allgemeine Verbesserung darstellt, klammern wir diesen Filter hier aus.

Welche Hardware brauche ich?

Auch mit einer in die Jahre gekommenen GTX 970 lassen sich die neuen Freestyle-Filter grundsätzlich nutzen. Auch mit einer in die Jahre gekommenen GTX 970 lassen sich die neuen Freestyle-Filter grundsätzlich nutzen.

Freestyle ist ab der GTX-900-Reihe verfügbar, wir konnten die neuen Filter dementsprechend auch mit einer inzwischen etwa acht Jahre alten Geforce GTX 970 erfolgreich in passenden Spielen nutzen. Offiziell werden zwar bereits Modelle ab der GTX-800-Reihe unterstützt (siehe das Bild oben), im Desktop-Bereich spielt die aber keine Rolle.

Beim Einsatz von eher alten Grafikkarten mit insgesamt weniger Leistung müsst ihr bedenken, dass die Filter viel Leistung kosten (dazu im Abschnitt Wie viel Performance kosten die Filter? mehr). Abseits der Grafikkarte nennt Nvidia bei den Voraussetzungen nur 4,0 GByte RAM, Windows ab Version 7 sowie eine ausreichend aktuelle Treiberversion.

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Welche Spiele werden unterstützt?

Grundvoraussetzung ist, dass der Titel zu Nvidias Freestyle-Programm gehört. In der offiziellen Liste der passenden Spiele muss außerdem ein Sternchen (*) hinter dem Namen stehen, weil nur diese Titel die nötigen Custom ReShade-Filter untersützen.

Das ist momentan bei 148 Titeln der Fall, darunter Spiele wie Fallout 3, Skyrim und The Witcher 3. Leider bedeutet das Sternchen aber nicht automatisch, dass ihr auch die neuen Filter nutzen könnt. Mehr dazu erfahrt ihr im Abschnitt Welche Probleme kann es geben?.

Wir stehen in Kontakt mit Nvidia zu der Frage, ob die Liste für die neuen Filter konkretisiert wird. Aktuell ist unserer Erfahrung nach jedenfalls keine gesicherte Aussage anhand der Liste möglich, in welchen Titeln sie sich nutzen lassen und in welchen nicht.

Wie aktiviere ich die neue Funktion?

Sind der aktuelle Treiber und Geforce Experience installiert, könnt ihr nach dem Start des gewünschten Spiels die Tastenkombination Alt + F3 betätigen, um das Freestyle-Menü zu öffnen (siehe das Bild oben).

Wählt im Bereich Stile ein Preset aus (1, 2 oder 3) und fügt per Dropdown-Menü unter Filter die passenden Optionen SSRTGI und SSAO hinzu. Für den direkten Vergleich könnt ihr zwischen dem Preset und dem Schalter Aus hin und herwechseln.

Um Screenshots zu machen, müsst ihr per Tastenkombination Alt + F2 ein anderes Menü aufrufen, die Filter erneut aktivieren und unten auf Einrasten klicken. Der Grund: Andere Wege wie die Tastenkombination Windows-Taste + Drucktaste oder externe Tools wie der MSI Afterburner können die Filter nicht mit erfassen.

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