Nvidia Titan V - Erste Benchmarks mit Performance-Schwankungen

Nvidias Profikarte mit Volta-Chip Titan V fällt in ersten Benchmark-Tests mit deutlichen Performance-Schwankungen im Spielebereich auf.

Die Nvidia Titan V mit Volta-GV100-Chip ist seit Anfang Dezember für 3.100 Euro zu haben. Die Nvidia Titan V mit Volta-GV100-Chip ist seit Anfang Dezember für 3.100 Euro zu haben.

Obwohl Nvidias Titan-V-Grafikkarte nicht primär für den Betrieb mit Videospielen, sondern für den wissenschaftlichen Bereich gedacht ist, hat es sich Gamersnexus nicht nehmen lassen, die 3.100 Euro teure GPU einem umfassenden Benchmark-Test unter Zuhilfenahme von 3DMark und Spielen wie Doom oder Sniper Elite 4 zu unterziehen.

In den Tests zeigt sich, dass die Titan V einigen Schwankungen bei der Performance unterliegt, insbesondere bei den Frametimes.

Technische Daten

Titan V

Titan Xp

GTX 1080 Ti

Grafikchip

GV100

GP102

Chiptakt (Basis/Boost)

1.200 / 1.455 MHz

1.480 / 1.582 MHz

Shader

5.120

3.840

3.584

TMUs / ROPs

320 / 96

240 / 96

224 / 88

Fertigung

12 nm

16 nm

VRAM

12,0 GByte HBM2

12,0 GByte GDDR5X

11,0 GByte GDDR5X

Speichertakt
(effektiv)

850 MHz

11,4 GHz

11,0 GHz

Speicher
-interface

3.072 Bit

384 Bit

352 Bit

Speicher
-bandbreite

652,8 GByte/s

547 GByte/s

484 GByte/s

TDP

250 Watt

Preis

3.100 Euro

1.200 Euro

ab 700 Euro

Führend in Spielen, Vorsprung aber stark schwankend

Im Vergleich mit aktuellen High-End-Gaming-Grafikkarten wie der ab Werk übertakteten MSI Geforce GTX 1080 Ti Gaming X 11G oder einem Crossfire-Verbund von zwei AMD Radeon RX Vega 64 lag die übertaktete (+175 MHz Chip, +150 MHz VRAM) Titan V im Test von 3DMark TimeSpy nur 380 Punkte vor der GTX 1080 Ti und nur etwas mehr als 100 Punkte vor den beiden Vega-64-GPUs.

Nicht übertaktet liegt die Titan V sogar 100 Punkte hinter der Vega 64 zurück. In Sachen fps zeigen sich zwischen der übertakteten Titan V und dem Crossfire-Verbund aus den beiden Vega-Grafikkarten kaum Unterschiede.

In den 4K-Spieletests liefert der Volta-Chip auf der Titan V ein gemischtes Bild ab. Gegenüber den im Testfeld von Gamersnexus eingesetzten GTX-1080-Ti-Modellen, darunter übertaktete Custom Designs von MSI und EVGA sowie auch die GTX 1080 Ti Founders Edition, und der Titan Xp kann die neue Titan V zwar in allen Spielen die Führung übernehmen, der Vorsprung variiert je nach Spiel aber deutlich.

So kann sich die Titan V in Hellblade bei sehr hohen Details mit einem fps-Vorsprung von über 45 Prozent vor einer EVGA GTX 1080 Ti FTW3 am deutlichsten vom Grafikkarten-Testfeld hervorheben. Auch in Doom unter Vulkan mit Ultra-Details ohne Kantenglättung liegt die Titan V durchschnittlich über 28 Prozent vor einer MSI GTX 1080 Ti Gaming 11G.

Der große Vorsprung der Titan V schmilzt in Ghost Recon: Wildlands (sehr hohe Details) auf knapp 11 Prozent vor einer GTX 1080 Ti FE zusammen, in Destiny 2 mit hohen Details und aktiviertem FXAA kann die Titan V sich nur um vier Prozent von einer Titan Xp abheben.

Das deutliche Shaderplus (Titan V: 5.120, GTX 1080 Ti: 3.584) von knapp 43 Prozent kann die Titan V derzeit also nur bedingt in deutlich höhere Spieleleistung ummünzen. Zudem schwächelt die Volta-GPU im Bereich der niedrigen Frametime-Performance, wo sie hinter den Daten der GTX 1080 Ti und der RX Vega 64 zurückliegt.

Gamersnexus führt diese Ergebnisse auf die mangelnde Treiberoptimierung für die Titan V und einzelne Spiele sowie die niedrigere Taktrate der GPU im Vergleich zu den GP102-Karten zurück.

Die Titan V erbt das DHE-Kühlsystem von der GTX 1080 Ti. Unter Last ist sie nicht die leiseste und läuft ins Temperatur-Limit. Auch das Power-Limit beschränkt die Taktrate der Volta-GPU. Die Titan V erbt das DHE-Kühlsystem von der GTX 1080 Ti. Unter Last ist sie nicht die leiseste und läuft ins Temperatur-Limit. Auch das Power-Limit beschränkt die Taktrate der Volta-GPU.

Referenzdesign durch Power-Limit und Kühlsystem limitiert

Auf Gamersnexus finden sich alle Benchmark-Ergebnisse im Detail sowie ein Video, in dem Steve Burke (Gründer von Gamersnexus), die neue Nvidia-Grafikkarte auseinander nimmt und die Bauteile genau analysiert.

Dabei zeigt sich, dass die Titan V das Kühlsystem der GTX 1080 Ti erbt, mit all seinen Stärken und Schwächen. So präsentiert sich die Titan V als schlanke, zwei Slot hohe und nur 26,6 cm lange Grafikkarte, die allerdings durch das Power-Limit von 250 Watt und die Kühlung limitiert wird.

Letztere basiert auf einer Vapor-Chamber und einem alleinigen 65 Millimeter großen Radial-Lüfter, der (wie häufig bei Referenzkarten) an das Temperatur-Limit von 84 Grad stößt und die Taktrate weiter senkt.

Dennoch scheint Volta trotz grundlegend verschiedener Architektur ähnlich hohe Taktraten wie Pascal mitzumachen: Bei einer Erhöhung des Power-Limits auf 300 Watt und maximaler Lüfterdrehzahl von rund 4.000 Umdrehungen pro Minute erreicht Gamersnexus Taktarten von 1.900 MHz für den Chip und 1.000 MHz für den 12,0 GByte großen HBM2-Videospeicher – wann und ob die Volta-Architektur mit HBM2 auch in Nvidias Gaming-Serie erscheint, ist bislang unklar.

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