Oculus Rift - US-Senator fordert Details und Gründe der Datenübertragung

Die Nutzungsbedingungen von Oculus VR und Datenübertragungen an Facebook-Server durch Oculus-Rift-Software sorgen für Aufregung im Internet. Nun gibt es eine Stellungnahme - und einen US-Senator, der genauere Details fordert.

Die Oculus-Nutzungsbedingungen und Datenübertragung an Facebook-Server sorgen für Aufregung,. Die Oculus-Nutzungsbedingungen und Datenübertragung an Facebook-Server sorgen für Aufregung,.

Update: US-Senator Al Franken hat nach den Presseberichten über die Nutzungsbedingungen von Oculus einen Brief an den CEO Brendan Irbe geschrieben. Darin möchte Franken wissen, ob und warum die Dienste von Oculus wirklich Daten wie den Aufenthaltsort, zu Bewegungen der Nutzer oder zur Kommunikation zwischen Oculus-Nutzern brauchen und ob diese Daten mit Dritten geteilt werden, selbst wenn kein Zusammenhang mit der Bereitstellung der Dienste besteht.

Auch zum Verkauf von Daten und zu deren Sicherheit stellt der US-Senator Fragen. Franken hat schon mehrere Briefe dieser Art an Unternehmen wie Apple, Google oder Samsung geschickt, die allerdings nicht verpflichtet sind, darauf zu reagieren und daher die Schreiben teilweise auch ignoriert oder nur oberflächlich beantwortet haben. Ob Oculus VR hier anders vorgeht, ist noch nicht bekannt.

Quelle: Al Franken (PDF)

Datenkrake Oculus? - Das steckt in den Nutzungsbedingungen von Oculus Rift Video starten 3:36 Datenkrake Oculus? - Das steckt in den Nutzungsbedingungen von Oculus Rift

Update: Oculus hat inzwischen eine Stellungnahme zur Verbindung zu Facebook-Servern abgegeben, die für Diskussionen gesorgt haben. »Facebook besitzt Oculus und hilft dabei, einige Dienste für Oculus zu betreiben, beispielsweise Elemente unserer Infrastruktur, aber wir teilen aktuell keine Informationen mit Facebook. Wir haben bislang keine Werbung und Oculus-Daten werden von Facebook nicht für Werbung verwendet.«

Die gesammelten Daten sollen laut Oculus dazu dienen, das »absolut beste VR-Erlebnis« zu ermöglichen und betreffen beispielsweise die Stabilität des Oculus Rift oder das Beheben von technischen Problemen. Allerdings schließt Oculus ehrlicherweise auch nicht aus, dass es in Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit Facebook und Werbung geben könnte. »Das sind Dinge, die über die wir in Zukunft nachdenken könnten.«

Die in den Bedingungen geforderten Rechte an den von Nutzern genierten Inhalten sollen dazu dienen, aktuelle und zukünftige Produkte und Dienste anbieten zu können, beispielsweise das Teilen von VR-Inhalten mit einem Freund. Die Inhalte bleiben aber weiter der Besitz des Nutzers, außer der Nutzer und Oculus treffen eine eigene Vereinbarung.

Quelle: UploadVR

Originalmeldung: Wieder einmal sorgen Nutzungsbedingungen eines Dienstes für Verwirrung und Ärger bei Internet-Nutzern. Oculus VR räumt sich in der aktuellen Version eine ganze Reihe an Rechten ein, die von manchen Webseiten auf möglichst negative Weise interpretiert werden. So soll Oculus beispielsweise die Rechte an allem anfordern, was mit einem Oculus Rift erstellt wird - was Entwickler schockiert - und alle Festplatten sowie jegliche Software auf dem Rechner durchsuchen dürfen.

Teilweise basieren diese Behauptungen auf unglücklichen Formulierungen oder auf reinen Missverständnissen. Wenn in den Nutzungsbedingungen von »local storage« die Rede ist, sind damit nicht alle Laufwerke im Rechner gemeint, sondern der Bereich, in dem Online-Anwendungen Cookies und Zählpixel speichern. Das geht auch aus dem Kontext hervor und wird auf der Webseite von Oculus VR so erklärt - nur nicht direkt in den Nutzungsbedingungen.

Die Rechte an Inhalten betreffen aller Wahrscheinlichkeit nach nur Daten, die während der Nutzung von Oculus Home anfallen wie Kommentare, Eingaben und mehr, ohne die ein Online-Dienst nicht funktionieren kann, wenn er sie nicht verarbeiten darf. Auch Valve räumt sich bei Steam in einer ähnlichen Formulierung die gleichen Rechte ein. Sogar Webseiten wie Gizmodo, die vor diesen Absätzen warnen, haben in ihren eigenen Bedingungen fast exakt gleichlautende Formulierungen. Hier wird also sehr viel übertrieben, was angeblich »unseriöse« Nutzungsbedingungen von Oculus angeht.

Allerdings gibt es auch einige Absätze, die auch auf den zweiten Blick fragwürdig wirken. Oculus VR will beispielsweise den Aufenthaltsort, die IP, Rechnerkonfiguration, die Bewegungen und sogar die Körperform der Nutzer übertragen und Daten dieser Art auch an Dritte weitergeben. Ganz klares Ziel dieser Übertragungen ist laut den Nutzungsbedingungen personalisierte Werbung, die Oculus anzeigen wird und die Reaktionen darauf erfahren möchte. Auch zu anderen direkten Marketingaktionen gibt sich Oculus VR das Recht. Das klingt sehr nach Facebook.

Nachdem einige Nutzer nun auch noch entdeckt haben, dass die Oculus-Software einen ständig aktiven Dienst mit Systemrechten installiert, der quasi ununterbrochen einen kleinen Datenstrom an Server mit Facebook-Kennung überträgt, haben andere angekündigt, nun lieber zum HTC Vive zu wechseln. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob und was hier anders sein wird. Steam weiß über die Vorlieben von Spielern auch ohne VR inzwischen sicher wesentlich mehr als Oculus in Jahren sammeln könnte - und auch hier gibt es bereits personalisierte Werbung, allerdings nur für Steam und vielleicht interessante Spiele.

Quelle: Gizmodo, Oculus Terms, Oculus Documents, NeoGAF, Reddit

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