Online-Rollenspiele - China verbietet Minderjährigen den Zugang

Die neuste Gesetzesinitiative der chinesischen Regierung könnte den großen Entwicklern von Online-Rollenspielen kräftig die Bilanzen verhageln. Wie verschiedene Websites (unter anderem Boomtown.net) berichten, plant China den Zugang zu gewalthaltigen Online-Games für unter 18-Jahrige komplett zu verbieten. Das Problem dabei ist, dass nach Vorstellung der kommunistischen Regierung jedes Spiel gewalthaltig ist, in dem Spieler andere Spieler töten. Wodurch praktisch jedes MMORPG mit Player vs. Player-Möglichkeiten betroffen ist. Das chinesische Kultusministerium hat die Firmen jetzt aufgefordert, geeignete Sicherheitsmaßnahmen in die Spiele zu integrieren, um den Zugang für Minderjährige unmöglich zu machen. Nach Ansicht des Ministeriums werden junge Menschen durch Spiele geschädigt, in denen sie ihren Charakter auf Kosten anderer verbessern und ausbauen.

Inwieweit sich die Regelung in der Praxis durchsetzen lässt, bleibt abzuwarten. Für minderjährige Spieler die hauptsächlich in Internet-Cafes ihrer Leidenschaft nachgehen, dürften die neuen Gesetze den Zugang zu Online-Rollenspielen deutlich erschweren. Die Hersteller sind bisher jedoch nicht sehr bemüht, die Vorgaben der Regierung umzusetzen - zumal die Kontrolle in den privaten Haushalten kaum möglich sein dürfte. Negative Auswirkungen auf das Wachstum von Firmen wie Blizzard, die bereits innerhalb weniger Wochen mehr als 1,5 Millionen Kopien von World of WarCraft in China verkauft haben, dürften jedoch nicht ausbleiben. Zumal von den geschätzten rund zehn Millionen Online-Rollenspielern in China sehr viele unter 18 Jahre alt sind. In einem weiteren Schritt sollen zum Schutz der Spielergesundheit automatische Abschalt-Mechanismen in die Online-Games integriert werden, die nach einer gesetzlich vorgegebenen Zeit dann automatisch das Spiel beenden. Zumindest diese Maßnahme könnte auch hier hierzulande den einen oder anderen Befürworter finden.

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