Outlast - Test zum Whistleblower-DLC - Petzen haften mit ihren Hoden

Der Outlast-Horror geht packend und extrem brutal weiter: Im Test zum Whistleblower-DLC spielen wir vor und nach dem Hauptspiel und fürchten dabei sogar um unsere Genitalien.

Im Story-DLC Whistleblower übernehmen wir die Kontrolle über Waylon Park, System-Administrator beim skrupellosen Unternehmen Murkoff. Weil Park - anders als seine Arbeitgeber - ein Gewissen hat, will er Murkoffs medizinische Experimente in der Irrenanstalt von Mount Massive auffliegen lassen. Den Laden kennen wir ja bereits aus dem Hauptspiel Outlast.

Darin gingen wir als Journalist Miles Upshur dem Mysterium der Anstalt auf den Grund. Miles war damals durch die Mail eines Whistleblower, also eines Geheimnisverräters, auf Murkoffs Taten aufmerksam geworden. Und eben diesen Whistleblower steuern wir nun bei seiner Flucht aus Mount Massive.

Der neun Euro teure DLC liefert zwischen zwei und drei Spielstunden und setzt vor der Handlung des Hauptspiels an, endet aber nach dessen Story-Kampagne. Und auch wenn sich Whistleblower und Outlast einige Level-Umgebungen teilen, gibt es mehr als genug neue Abschnitte zu entdecken. Und natürlich neue Gegenspieler, denn die stehen diesmal noch stärker im Mittelpunkt. Wie üblich können wir nicht kämpfen, uns bleiben nur Flucht oder Verstecken.

An den Spielmechaniken ändert sich im Vergleich zum Hauptspiel also nichts. Erneut nehmen wir mit der Kamera in der Hand alles brav auf, um Notizen der eigenen Spielfigur freizuschalten, sammeln Unterlagen und lösen kleinere Rätsel, die sich meist darauf beschränken, einen Schalter zu finden. Whistleblower ist dabei genauso gradlinig wie Outlast.

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Das gefällt uns

Genau wie das Hauptspiel gelingt es auch dem Whistleblower-DLC eine anhaltende Atmosphäre der Bedrohung zu erschaffen. Dabei verlässt sich der Indie-Entwickler Red Barrels zwar auch immer wieder auf klassische Jump-Scares, meist sind es aber die markanten Gegner, die hier für Angst sorgen. Die sind nämlich nicht einfach nur irgendwelche Schreckgespenster sondern vollkommen durchgedrehte Sadisten, die ihre Opfer - darunter auch der Spieler - gnadenlos demütigen, verstümmeln und töten, während sie ihre Psychosen kommentieren.

Wir wollen hier nicht zu sehr ins Detail gehen, deshalb nur soviel: Die mal schnelle, mal langsame Flucht aus der Anstalt zeigt bestialisch brutale Szenen ohne in unverhältnismäßige Effekthascherei abzudriften. Trotzdem hat die Überschrift dieses Artikels durchaus ihre Berechtigung.

Outlast - Screenshots aus dem DLC »Whistleblower« ansehen

Im direkten Vergleich mit dem nur eine Woche vorher veröffentlichten und vor Release stark gehypten Horror-Spiel Daylight, kann der Whistleblower-DLC auch technisch überzeugen. Die Level stecken voller Details, die Gegner sind gut animiert, die Scriptsequenzen spannend getimed und die englischen Sprecher (es gibt deutsche Untertitel) machen durchweg einen tollen Job. Besonders die Kamera-Effekte sind dem Team gut gelungen, ob es nun die Bildfilter oder kleine Sounddetails sind.

Das gefällt uns nicht

Anders als im Hauptspiel gibt es beim Whistleblower-DLC kein großes Geheimnis mehr aufzudecken. Das Addon konzentriert sich ganz auf die spannenden Katz-und-Maus-Spielchen mit den wahnsinnigen Killern. Das funktionier von Minute zu Minute, sorgt aber dafür, dass man manchmal das eigentliche Ziel aus den Augen verliert. Aber das ist kein Beinbruch.

Wirklich unpassend kamen uns hingegen die persönlichen Notizen vor, die unser Held während seines Abenteuers niederschreibt. Die Texte sind nämlich oft viel zu verkopft und ausführlich, zumal sie Waylon Park einen Pseudo-Hintergrund verpassen, den er gar nicht gebraucht hätte. Unser Tipp: Die Notizen gar nicht erst lesen, sie reißen nur aus dem Erlebnis.

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Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Natur des Spiels, die Linearität. Wie schon das Hauptspiel, verzichtet auf der Whistleblower-DLC auf irgendwelche Zufalls-Elemente. Beim zweiten Durchspielen wirken die Erschrecker also längst nicht mehr so schaurig. An der allgemein düsteren und sehr packenden Grundstimmung ändert dieses Manko allerdings nichts.

Fazit

Christian Schneider: Whistleblower ist ein verflixt brutaler, aber auch ein sehr spannender Angsttrip, der sein Geld absolut wert ist. Viel Neues hat der DLC zur Geschichte zwar nicht beizutragen, doch das Panik-Erlebnis ist Lohn genug. Besonders weil man merkt, wieviel Mühe die Entwickler auch in die Erweiterung gesteckt haben, wärend andere Teams nur mit lieblosen Tricks auf den Horror-Trend aufspringen - richtig, ihr seid gemeint von Zombie Studios. Wer mit der Hauptkampagne also Spaß (bzw. Angst) hatte, kann die neuen Euro für den Whistleblower-DLC bedenkenlos ausgeben und knüpft direkt an eines der besten Horror-Spiele der letzten Jahre an.

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