Seite 2: Ouya - Indie-Konsole mit Smartphone-Hardware

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Gehäuse

Vorderseite Das Design des 8,2 cm hohe Würfels ist schlicht und elegant. Auf unserer Vorab-Version finden sich die Namen der großzügigsten Spender des Projekts.

Rückseite Auf der Rückseite liegen die Anschlüsse für Strom, HDMI, Netzwerk sowie die USB-Ports.

Alle Hardware-Komponenten finden Platz auf einer knapp 7,0 cm² winzigen Platine. Die Hülle der Ouya besteht zum größten Teil aus Aluminium, lediglich der Deckel sowie die Unterseite des Gehäuses sind aus Kunststoff gefertigt. Die Android-Konsole benötigt also nicht viel Platz: Gerade einmal 8,2 cm hoch, 7,5 cm breit und genauso tief ist die Ouya. Dass sich das Indie-Projekt besonders an Modder richtet, zeigt sich auch in der Verarbeitung. Lediglich vier Imbus-Schrauben im Deckel verschließen die Konsole. Der An- und Ausschalter und damit der einzige Knopf ist ebenfalls in die obere Plastikabdeckung eingelassen. Auf der Vorderseite prangt der »Ouya«-Schriftzug, seitlich wurden die elf Top-Spender des Projekts verewigt. Mit ihrem simplen Design und der schwarz-anthraziten Farbgebung sowie den kompakten Ausmaßen macht die Ouya einen schlichten, aber ebenso eleganten Eindruck.

Controller

Der Ouya-Controller ist dem Gamepad der Xbox nachempfunden, reicht aber nicht an dessen Qualität heran. Der Ouya-Controller ist dem Gamepad der Xbox nachempfunden, reicht aber nicht an dessen Qualität heran.

Graues Aluminium und schwarzes Plastik bilden auch die Grundlage für den Controller der Indie-Konsole. Die Formgebung orientiert sich dabei offensichtlich an der des Microsoft Xbox 360 Controllers. Allerdings fällt das Ouya-Modell etwas größer und klobiger aus und liegt nicht ganz so gut in der Hand. Mit 280 Gramm wiegt der nur unwesentlich mehr als der kabellose Controller von Microsoft mit 270 Gramm.

Die Auflagefläche für die Handinnenseiten besteht aus Aluminium, die Rückseite und Tasten aus Kunststoff. Die Verbindung zur Ouya erfolgt per Bluetooth und klappt im Test ohne Probleme. Strom erhält das Eingabegerät nicht über einen eingebauten Akku, sondern durch zwei mitgelieferte AA-Batterien, die sich unter den Abdeckungen der Griffhörnchen verstecken. Die Verarbeitung des Controllers ist gut, aber nicht überragend. Die Knöpfe und das Steuerkreuz sind passgenau in das Gehäuse eingelassen. Der Kunststoff auf der Rückseite wird beim längeren Spielen leicht rutschig. Wie auch der Xbox-Controller besitzt das Ouya-Pendant zwei Analog-Sticks mit gummierter Oberfläche und gutem Druckpunkt, die aber leicht nach außen gewölbt sind und damit nicht so rutschfest wie die des Xbox-Controllers. Spiele lassen sich mit den Sticks aber präzise steuern, der Druckpunkt des Steuerkreuzes sowie der Knöpfe stimmt.

Mittig über dem Steuerkreuz und dem rechten Analogstick verbauen die Entwickler das schwarze Touchpad. Mittig über dem Steuerkreuz und dem rechten Analogstick verbauen die Entwickler das schwarze Touchpad.

Eine Besonderheit des Ouya-Controllers ist das eingebaute Touchpad, das sich mittig zwischen dem linken Analog-Stick und den vier Ouya-Knöpfen befindet. Über das Pad können wir im Browser Mauseingaben durchführen, Spiele unterstützen die Eingabemethode hingegen kaum. Das mag unteranderem daran liegen, dass es sich damit im Test nur sehr unpräzise steuern lässt und das Touchpad somit nicht mehr als eine nette Spielerei ist. Darunter befindet sich die Ouya-Taste, die sowohl zur Herstellung der Bluetooth-Verbindung als zum Aufrufen des Menüs dient. Wirkliche Schwachpunkte offenbaren sich an den ungleichmäßigen Spaltmaßen und den vier klapprigen Schultertasten - das Plastik dieser Teile wirkt sehr billig. Ein Hängenbleiben der Tasten, wie es in anderen Tests beobachtet wurde, könnten wir beim Test nicht feststellen, aber bewusst reproduzieren: Bei unserem Gamepad ließen sich die beiden linken Schultertasten so ineinander verkanten, dass sie nicht mehr ausgelöst werden können.

Insgesamt macht der Controller jedoch einen soliden Eindruck, aber letztlich kann die Qualität nicht bei den Gamepads von Playstation 3 und Xbox 360 mithalten. Zudem fällt der Einzelpreis mit 50 Euro deutlich zu hoch aus, schließlich kostet ein originaler Xbox-Controller nur 30 Euro und bietet dabei bessere Präzision und Verarbeitung. Praktischerweise lassen sich über den USB-Port sowie die Bluetooth-Schnittstelle ohne größere Probleme andere Eingabegeräte anschließen. Wir hatten keine Probleme, eine USB-Maus oder -Tastatur mit der Ouya zu betreiben - gerade letztere erleichtert die Bedienung des Browser sehr. Auch der Anschluss eine Xbox-Gamepads funktioniert im Test reibungslos, lediglich die Bluetooth-Verbindung zum Playstation-3-Controller bricht öfters ab.

Spiele und Emulatoren

Der Android-Titel »Shadowgun« gehört zu den grafisch aufwendigsten Spielen im Ouya-Store. Der Android-Titel »Shadowgun« gehört zu den grafisch aufwendigsten Spielen im Ouya-Store.

Über Android 4.1.2 haben die Ouya-Entwickler eine eigene Oberfläche gelegt. Das Menü unterteilt sich in vier Punkte: Play, Discover, Make und Manage. Auch wenn die Punkte selbsterklärend sind, lässt sich die Sprache jederzeit auch auf Deutsch umstellen. Unter »Play« finden sich die installierten Spiele, weitere Titel können wir über »Discover« suchen und herunterladen. Dieser Reiter dient somit als Marktplatz und zeigt alle verfügbaren Spiele für die Ouya. Alle Titel sind dabei entweder komplett gratis oder bieten zumindest eine kostenlose Demo-Version.

Somit können wir jedes Spiel nach dem Herunterladen ausprobieren und dann entscheiden, ob wir uns die Vollversion zulegen und per Kreditkarte bezahlen (andere Zahlungsmethoden gibt es derzeit nicht). Das Spieleangebot fällt recht umfangreich aus, viele Titel kennen wir aber bereits von Android-Smartphones und -Tablets. Teilweise wurden sie aber für die Steuerung der Ouya angepasst. Im »V.I.P.«-Raum finden sich schließlich exklusive Ouya-Spiele, die sich qualitativ, optisch und auch spielerisch jedoch kaum von den reinen Android-Titeln unterscheiden. Die meisten Titel bieten relativ simple Spielmechaniken und ebenso schlichte Grafik. Dem kurzweiligen Spielspaß tut das jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil - dank der niedrigen Einstiegshürden eignen sich die Ouya-Titel wunderbar für den Spielspaß zwischendurch.

Die meisten Spiele auf der Ouya sind eher simpel gestrickt und sorgen nur kurzfristig für Spaß. Die meisten Spiele auf der Ouya sind eher simpel gestrickt und sorgen nur kurzfristig für Spaß.

Besonders im Koop-Modus fühlen wir uns im Test so zeitweise an frühere Partien auf dem NES oder Gamecube erinnert. Bedingt durch Smartphone-Hardware im Inneren der Ouya kann es die Grafik der Konsole in keiner Hinsicht mit den zwar sechs Jahre alten, aber dennoch deutlich leistungsfähigeren Playstation 3 oder Xbox 360 aufnehmen. Die meisten Titel beschränken sich auf 2D-Grafik und haben so ihren ganz eigenen Retro-Charme. Einige Titel wie der Shooter »Shadowgun« oder das Rollenspiel »Ravensword: Shadowlands« reizen die Hardware zwar mit verhältnismäßig schicken 3D- und Partikel-Effekten aus, bleiben aber die Ausnahme. Zudem plagen viele Titel Performance-Probleme und wir ärgern uns im Test regelmäßig auch über Abstürze.

Ouya-Spiele - Titel für die Android-Konsole ansehen

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