Zur zweiten Phase der Overwatch League konnten die Teams neue Spieler kaufen, außerdem wurde der Transfermarkt zwischen den Mannschaften geöffnet. Dadurch bekommen neue Spieler die Möglichkeit, sich zu beweisen und die Mannschaften können deutlich gewordene Lücken im Kader füllen.
Einer der Spieler, der sich in der Phase 2 endlich beweisen wollte, war der Tank-Profi Chan-hyung "Fissure" Baek. Er spielte in der ersten Phase für London Spitfire. Hier stand er jedoch hinter dem Star-Tank Gesture im Schatten und sah selten Spielzeit.
London Spitfire wurde so schließlich auch Champion der ersten Phase, Fissure durfte den Sieg nur von der Ersatzbank aus erleben. Da dieser aber verständlicherweise auch eigene Erfolge feiern wollte, wechselte er zur zweiten Phase zum Underdog Los Angeles Gladiators. Und beim ersten Aufeinandertreffen von Fissure und seinen alten Teamkollegen gewann der Tank direkt mit seiner neuen Mannschaft - auf dominante Weise.
Overwatch League erklärt:
Blizzards Overwatch League ist ein ganz eigener Versuch, einen neuen E-Sport aufzubauen. Was die OWL von anderen E-Sport-Titeln unterscheidet und welche Risiken dafür eingegangen werden, erfahrt Ihr in unserem Plus-Report Overwatch League: Die große Wette.
Gesture gegen Fissure - Wer ist der bessere Tank?
Dass Fissure bei Spitfire kaum spielen durfte, liegt daran, dass Gesture schlichtweg einer der stärksten Tanks der Overwatch League ist. Spitfire brauchte deswegen keinen weiteren Starspieler auf der Tank-Position, Fissure ist aber alles andere als ein schwacher Spieler.
Dennoch: London Spitfire hat den Sieg am Ende der ersten Phase zu großen Teilen Gesture zu verdanken. Seine Koordination mit Fury und die aggressiven, abgesprochenen Dives mit Fury und Profit haben viele Matches für die Spitfires entschieden. Kein Wunder, dass wir ihn einstimmig zum besten Tank der Phase 1 der Overwatch League gekürt haben.
Ob Spitfire auch mit Fissure so erfolgreich gewesen wären, ist schwer zu sagen. Sie haben ihn schlichtweg zu selten eingesetzt. Da Fissure aber einen sehr ähnlichen Spielstil wie Gesture spielen kann (mehr dazu später in der Matchanalyse), ist es zumindest denkbar. Am Ende war die Antwort auf die hypothetische Frage egal, Fissure wechselte zu den LA Gladiators. Dort gab es aber erst einmal zwei größere Schwierigkeiten.
Die Teamsprache ist Englisch - Fissure spricht nur Koreanisch
Eines der größten anfänglichen Probleme: Die Kommunikation. Fissure spricht kein Englisch, die meisten Spieler der Gladiators kein Koreanisch. Das gleiche Problem hat das Team bereits mit Asher, der ebenfalls nur Koreanisch spricht.
Glücklicherweise können die Gladiators mit Bischu auf einen Spieler zurückgreifen, der beide Sprachen fließend beherrscht. Der Südkoreaner lebt schon seit einiger Zeit in den USA und spricht Englisch fehlerfrei. Er übersetzt sowohl für Asher, als auch für Fissure, während er parallel selber spielt - eine beeindruckende Leistung!
Fissures Spielstil ist ganz anders
Die zweite Hürde lag in der Integration des neuen Tanks in das Team. Bei einem neuen Spieler in einem eingespielten Team ist das immer eine Herausforderung. Und die Gladiators hatten sich mit der abgeschlossenen Phase 1 auch gerade erst gefunden.
Da Fissure zugleich eine Schlüsselrolle spielt, war es für das Team keine gute Option, ihn dem eigenen Stil anzupassen. Stattdessen änderten die Gladiators ihre Strategien, um sich um Fissure herum aufzubauen - mit Erfolg. Natürlich erfordert die Umstellung noch weiteres Training, ihre Fortschritte sind aber schon deutlich zu sehen.
Die Gladiators schlagen London und beenden die Rekordsträhne
Dass sich der Wechsel zumindest für die Los Angeles Gladiators gelohnt hat, zeigt ihr Sieg über London Spitfire am 10. März. Mit 3 zu 1 überrollten sie den ehemaligen Champion - und brachen dabei dessen Karten-Siegesserie von 11 Maps in Folge. Bis dahin war es die längste Siegessträhne der Stage 2.
Die einzelnen Runden wirkten dabei sogar die meiste Zeit so, als hätten die Gladiators zu fast jedem Zeitpunkt die Kontrolle. Oberflächlich schienen die Karten nicht knapp ausgegangen zu sein, der Vorteil klar auf der Seite von LA.
Beim genaueren Hinsehen zeigt sich aber, dass beide Teams gut vorbereitet waren. Viele Kämpfe wurden in Sekundenbruchteilen entschieden, manchmal nur durch eine einzelne Aktion zwischen dem Teamfight-Chaos.
London Spitfire hat ein eigenes Squad gegen die Gladiators - Die haben dafür Fissure
Um den Gladiators entsprechend begegnen zu können, hatten London Spitfire eine eigene Startsechs antreten lassen, die tagelang nur speziell für dieses Match trainiert hatte. Nur Profit und Gesture blieben von der Standard-Aufstellung erhalten, die anderen vier Spieler wurden speziell gegen die Gladiators vorbereitet.
Das klingt eigentlich wie ein großer Vorteil für London. Allerdings haben die Gladiators mit Fissure einen Spieler im Team, der die Gegner genau kennt. Schließlich hat er lange Zeit mit ihnen zusammen trainiert.
Seine Einblicke in die Strategien der Spitfire lieferten wertvolle Ergänzungen zu der Erkenntnis aus der Analyse der Match-VODs (Videos on Demand). So war es den Gladiators möglich, sich gründlicher auf die Begegnung vorzubereiten.
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