Houston Outlaws gegen New York Excelsior: Die Dampfwalze
Diesem Match fieberte Houston eigentlich schon einer Weile entgegen. In ihrer ersten Begegnung mit New York in Phase 1 unterlagen sie, damals hatten aber auch noch nicht recht in die Liga gefunden. Seitdem gab es keine Rückrunde.
Nachdem die Houston Outlaws aber ins Spiel gefunden und die Stage 1 auf Platz 2 hinter Excelsior abgeschlossen hatten, war genau dieses Match die Gelegenheit, sich zu beweisen. Inbesondere nach der Niederlage gegen Philadelphia Fusion wenige Tage zuvor.
Das sollte allerdings nicht klappen. Mit einem Endstand von 4:0 sahen die Houston Outlaws kein Land. Lediglich auf der dritten Karte, King's Row, sah es nicht komplett nach einer eindeutigen Niederlage aus. Die restlichen Karten gingen ganz klar an New York.
New York kontert Spieler …
Die offensichtliche Dominanz von New York Excelsior leitet sich aus dem einfachen Umstand ab, dass sie ihre Gegner eindeutig studiert hatten. Anders als vorher Philadelphia Fusion wussten die New Yorker ab der ersten Minute auf der ersten Map, was sie zu tun hatten, um die Outlaws schlafen zu legen.
Und das sogar im wortwörtlichen Sinne. Schon auf der ersten Karte, Volskaya Industries, entschied sich das Team für eine Support-Kombination aus Ana und Zenyatta. Ana wird aktuell trotz des Meta-Wechsels selten gespielt, da Lúcio in den meisten Fällen effektiver ist.
Hier hatte das aber einen einfachen Grund. Ark, der Ana für New York spielte, hatte es gezielt auf Muma abgesehen. Im Wissen, dass er die größte Gefahr für ihren Kern-Spieler Jjonak (Zenyatta) ist, nutzte er Anas Schlafpfeil, um Mumas gefährlichen Winston in Notsituationen einfach einzuschläfern. Und wieder war der wohl wichtigste Spieler der Outlaws aus dem Rennen.
… und ganze Strategien.
Das Vorgehen geht dabei nicht nur von der Entscheidung eines einzelnen Spielers aus. Dass das gesamte Team sich gründlich auf die Begegnung vorbereitet hat, zeigt die erste Runde auf Lijang Tower (zweite der vier Maps).
Auf der Teilkarte Kontrollzentrum spielten die Outlaws immer eine sehr unkonventionelle aber effektive Strategie: Reinhardt, Zarya und D.Va mit Junkrat und zwei Heilern. Drei Tanks mit viel Gruppenkontrolle und Schaden also. New York spielte dagegen bisher fast ausschließlich mit einer Dive-Komposition - etwas, wogegen genau die Zusammenstellung der Outlaws geholfen hätte. Sie entschieden sich dieses Mal jedoch anders und nahmen eine Sombra in die Aufstellung.
Mit Sombra konnte New York so das Mega-Healthpack direkt am Punkt hacken und mit den mobileren Helden immer wieder nutzen. So bekam Sombra schneller Ultimate-Ladungen und die Helden Gesundheit.
Der große Vorteil: Weder Zarya, noch Reinhardt, können etwas dagegen ausrichten, wenn die Gegner ständig diese Position besetzen, da sie ohne Sprungfähigkeit dort nicht hinkommen. Damit war das gehackte Healthpack nie umkämpft. Zwar verloren New York Excelsior diese Runde dennoch, aber das Team ließ zumindest durchblitzen, dass man Strategien gegen die Outlaws entwickelt und mehr als den klassischen Dive in der Hinterhand hatte. Die nächsten zwei Runden ließen sich die New Yorker schließlich nicht nehmen, die Map ging an Excelsior.
Die Teams der Overwatch League spielen gezielter gegeneinander
Dieses Vorgehen des gegenseitigen Lesens kann bei vielen Teams beobachtet werden. Seit der zweiten Phase bereiten sich die Spieler immer besser auf ihren nächsten Gegner vor. Im Falle der Houston Outlaws werden sie aktuell eher von den Gegnern gekontert, als dass sie die Gegenstrategien in der Hand haben. Deswegen sind sie das einzige Spitzenteam der Phase 1, das zur Phase 2 deutlich abgebaut hat. Nach dem zweiten Platz der ersten Phase findet man sich zur zweiten Phase auf Rang 7 von 12 wieder.
Bereiten sich jedoch beide Teams entsprechend vor, versprechen die Matches deutlich interessanter zu werden. Es kommt dann nicht mehr nur auf die individuellen Fähigkeiten an, sondern darauf, wie gut die Teams ihre Gegner kennen und deren Schwächen ausnutzen können. Und dass gutes Teamspiel und die richtige Heldenwahl über der Leistung des Einzelnen steht, ist ja eigentlich auch die Kernspielmechanik von Overwatch.
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Wir sind gespannt, ob sich die Outlaws in den letzten zwei Wochen der Phase 2 noch zurückkämpfen können. Sollten die Jungs aus Texas auch in der Phase 2 an den Zwischen-Playoffs teilnehmen wollen, ist ab jetzt eher keine Niederlage mehr drin, falls es nicht schon zu spät ist.
In dieser Woche stehen Matches gegen die Los Angeles Gladiators (Freitag, 16. März) und San Francisco Shock (Sonntag, 18. März) an, jeweils Platz 8 und 9 der Tabelle und damit ausgezeichnete Ziele für ein Comeback. Dann folgt in der letzten Woche der Phase 2 ein einfaches Match gegen die die tabellenletzten Shanghai Dragons (22. März) und ein knallhartes Spiel gegen die Koreaner von Seoul Dynasty (24. März), die in der Phase 2 noch kein einziges Match verloren haben.
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