Zahlen und Glauben
Die Business Software Alliance (BSA), ein Konsortium von Software-Firmen, beziffert die Verluste durch Raubkopien im Jahr 2004 auf rund 33 Milliarden US-Dollar weltweit, was ungefähr der Wirtschaftskraft Kroatiens entspricht. Diese Zahl stammt aus einer Studie des Institutes International Data Corporation (IDC). IDC ermittelt durch Umfragen und Analysen die Anzahl von Programmen, die ein gewöhnlicher Rechner braucht - sowohl Anwendungen als auch Spiele. Diese Zahl rechnet IDC dann auf alle PCs weltweit um und vergleicht sie mit der Anzahl der verkauften Programme. Weil nach dieser Theorie mehr Software benötigt als verkauft wird, gilt die Differenz als Raubkopien.
Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, weil niemand mit Sicherheit festlegen kann, wie viel Software ein PC normalerweise braucht. Zudem kann keiner sagen, ob die Raubkopierer wirklich alle Programme kaufen würden, die sie kopieren. Geschäftsführer Holger Flöttmann von Ascaron (Darkstar One) stimmt zu: »Es ist unmöglich, konkrete Zahlen zu nennen. Aber es gilt als sichere Erkenntnis, dass auf jedes verkaufte Spiel mehrere Raubkopien kommen.« Die Verlustzahlen sind also ein theoretischer Wert, den die Hersteller zur Veranschaulichung des Problems nutzen.
Dieses Problem dreht sich nicht um Peanuts, denn die Entwicklung eines hochwertigen PC-Spiels verschlingt hohe Beträge. In Deutschland etwa kostet ein klassisches Adventure rund 500.000 Euro; auf den internationalen Markt ausgelegte Projekte sind noch teuerer. Anno 1701etwa schlägt mit acht Millionen Euro zu Buche. Wenn sich ein Spiel nicht gut verkauft, verzeichnet der Hersteller Verluste im sechsstelligen Bereich.
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