Piranha 3D: Interview mit dem Regisseur - »Kampf der Titanen war einfach nur schlecht«

Einem Film wie Piranha 3D wird sicherlich außer bei der Wassertiefe niemand einen sonderlich großen Tiefgang zutrauen. Macht auch nichts: Der Regisseur des Films Alexandre Aja setzt auf schlagende Argumente wie Brüste in 3D, viel Blut und jede Menge Spaß. Im Interview erzählt er uns, was er von der 3D-Konkurrenz, James Cameron und zugeknöpften Amerikanern hält.

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Inhaltsverzeichnis

GameStar: Wer ist Ihrer Meinung nach der Star des Films? Die Piranhas oder die Schauspieler?
Alexandre Aja: Definitiv die Piranhas. Aber ein menschlicher Piranha namens Jerry O'Connell (Anm. der Red: spielt im Film den Porno-Filmer Derrick Jones) hat es geschafft, den Piranhas ein wenig die Show zu stehlen. Er ist quasi die menschliche Entsprechung der Piranhas im Film, ein echtes Monster.

Alexandre Aja beim Dreh von Piranha 3D Alexandre Aja beim Dreh von Piranha 3D

GameStar: War es schwierig, die Piranhas zu erstellen und sie lebensnah ausschauen zu lassen?
Alexandre Aja: Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben mit Neville Page zusammen gearbeitet, der schon für Avatar und Cloverfield Designs erstellt hat. Mit ihm konnte man wochenlang über prähistorische Fische diskutieren und schließlich das endgültige Design entwerfen. Danach mussten wir das Design zu den Leuten, die die visuellen Effekte machen, geben. Das hat deutlich mehr Zeit gekostet. Als es dann daran ging, die Computeranimationen in den Film zu integrieren, hat sich der Prozess noch mehr verlangsamt. Da wir auch nicht gerade ein Budget wie bei Avatar hatten, wurde es sehr knapp mit den Terminen. Wir sind erst einen Monat vor dem US-Kinostart mit den Piranhas fertig geworden.

Piranha 3D - Filmbilder ansehen

GameStar: Unterwasser-Aufnahmen sind sicher eine Herausforderung. Wie haben Sie die gemacht?
Alexandre Aja: Keine Herausforderung, die Filmerei unter Wasser hat echt Spaß gemacht. Wir haben in einem warmen Schwimmbecken gedreht und hatten immer schöne Mädels dabei. Unter Wasser ist deutlich einfacher zu drehen. Über Wasser mussten wir uns immer über den Sound Gedanken machen. Die Boote mit ihren Motoren etwa haben uns dauernd die Aufnahmen kaputt gemacht.

GameStar: In der Wüste von Arizona zu drehen war dann sicherlich schwieriger?
Alexandre Aja: Okay, es war verdammt heiß. Andererseits konnte ich den kompletten Film in meinen Badeklamotten drehen und hatte laufend schöne Frauen um mich herum. Was will man als Regisseur mehr? So haben sich die Schwierigkeiten und die tollen Seiten gut ausgeglichen.

GameStar: James Cameron hat Sie für Ihren Film sehr kritisiert, weil Sie die 3D-Effekte erst nachträglich in den Film eingefügt haben. Er sagte sogar, man solle Ihren Film unter den nächsten Bus schmeißen. Was antworten Sie ihm?
Alexandre Aja: James hatte sich den Film noch nicht angesehen, als er den Film die Aussage gemacht hatte. Wir haben uns in der Tat vor dem Dreh auch mit Camerons Kamerasystem auseinandergesetzt. Sein Vorwurf zielt ja vor allem darauf, dass 3D nur mit seinen Kameras gut aussähe. Wir konnten sein System aber nicht einsetzen, weil wir ansonsten wegen des Wassers technische Probleme bekommen hätten. Das Wasser etwa reflektiert die Sonne und zwar in 3D für jedes Auge anders. Das hätten seine Kameras nicht aufnehmen können. Ich respektiere Cameron sehr. Es gibt aber sehr viele Möglichkeiten, 3D in Filme einzufügen. Meiner Meinung gibt es da keine ‚beste‘ Methode. Man sollte es nur richtig machen. In Avatar waren sehr viele Distanzaufnahmen, und es ist sehr handlungs- und charakterbasiert. Piranha 3D hingegen ist aber genau das Gegenteil. Es ist ein spaßiger Popcorn-Film. Wenn Sie sich Piranha 3D anschauen, wollen Sie viel Blut, aus der Leinwand springende Piranhas und Brüste in 3D sehen. Es geht in solch einer Art Film eben auch um den 3D-Gimmick-Effekt. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Meiner Meinung nach sollte Raum für alle diese Ansätze sein. Schnell hingerotzte 3D-Umsetzungen wie 'Kampf der Titanen' oder 'Die Legende von Aang' müssen nicht sein. Die sind einfach nur schlecht.

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