Piranha Bytes - Die Fantasten aus dem Pott

Wer sind die Jungs hinter Risen und Gothic? Woher kommt der besondere Tonfall ihrer Spiele? Und wieso spielt der Ruhrpott dabei eine so große Rolle? Wir werfen einen Blick auf die deutsche Entwickler-Legende Piranha Bytes.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Der Ruhrpott. Bergbau. Kohle. Industrialisierung. Strukturwandel. Fußball. Deutschlands größter Ballungsraum um Städte wie Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund weckt viele Assoziationen. Passionierten Rollenspielern fallen aber noch einige weitere ein, die interessanterweise ebenfalls beginnen mit: Bergbau. Minental. Namenloser Held. Wildschweine. Volles Pfund aufs Maul. Gothic. Risen. Piranha Bytes.

Der 1997 in Bochum gegründete und mittlerweile in Essen ansässige Entwickler hat in seiner 15jährigen Geschichte ein eigenes Untergenre der Fantasy-Rollenspiele geschaffen, die er als »Ruhrpott-Fantasy« bezeichnet. Doch woher kommt sie? Und warum ist sie speziell in Deutschland so erfolgreich?

Mike Hoge, Horst Dvorczak und Björn Pankratz (von links) vor einem Gothic-Pappaufsteller. Mike Hoge, Horst Dvorczak und Björn Pankratz (von links) vor einem Gothic-Pappaufsteller.

20 Freunde müsst ihr sein

Wenn man die Geschichte von Piranha Bytes betrachtet, kommt man schnell zu dem Schluss: das ist keine gewöhnliche Firma, sondern ein Gemeinschafts-, wenn nicht gar ein Freundschaftsprojekt. Schon die vier Gründer Michael Hoge, Tom Putzki, Stefan Nyul und Alex Brüggemann waren sich zu großen Teilen freundschaftlich verbunden.

Lang ist’s her: Die ursprüngliche Piranha-Gründertruppe Alex Brüggemann, Stefan Nyul, Mike Hoge und Tom Putzki (von links). Lang ist’s her: Die ursprüngliche Piranha-Gründertruppe Alex Brüggemann, Stefan Nyul, Mike Hoge und Tom Putzki (von links).

Und als im Jahre 2002 die Muttergesellschaft Phenomedia wegen eines Finanzskandals um frei erfundene Bilanzen Insolvenz anmelden musste, fanden sich das Management und einige Mitarbeiter zusammen, um Piranha Bytes zu retten. Sie gründeten die Pluto 13 GmbH und kauften über den Insolvenzverwalter von Phenomedia die Rechte an der Marke Gothic zurück. Sämtliche Gesellschafter der Pluto 13 GmbH waren auch gleichzeitig Mitarbeiter.

So arbeiten bei Piranha Bytes nicht nur rund 20 (zu Crunch-Zeiten bis zu 30) Kollegen miteinander, sondern gleichzeitig auch Teilhaber und Freunde, die zum Teil auch schon gemeinsam zusammen gewohnt haben oder dies noch tun.

Der Piranha-Frontmann Mike Hoge feilt an einem Konzept. Der Piranha-Frontmann Mike Hoge feilt an einem Konzept.

Wer den Hauptsitz von Piranha Bytes kennt, wird auch kaum auf die Idee kommen, dass es sich bei der unscheinbaren Doppelhaushälfte mit Garten in Essen um die Büroräume eines der wichtigsten deutschen Entwickler handelt. Stattdessen könnte man eher eine studentische WG oder eine alternative Wohn-Kommune vermuten, was gar nicht so weit weg von der Realität ist.

Denn tatsächlich dienen die Büroräume auch als Wohn- und Schlafplatz. Hier finden also Arbeit, Wohnen, Essen, Schlafen und andere Tätigkeiten und Bedürfnisse des Alltags tatsächlich unter einem Dach statt. Dass gleich ums Eck auch noch ein idyllischer Friedhof liegt, komplettiert das Bild von einem ungewöhnlichen Entwicklerteam, das seinen Spielen eine ganz eigene Handschrift verleiht.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (29)

Kommentare(29)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.