Wochen haben wir inzwischen auf Auraxis verbracht, jenem Planeten, auf dem die Schlachten von Planetside 2toben. Und was haben wir in dieser Zeit für geniale Momente erlebt! Momente, in denen mehrere Hundert Spieler wie Flutwellen aufeinanderstoßen und in einer stundenlangen Belagerungsschlacht versinken - die unsere Seite natürlich gewinnt.
Momente, in denen unserem Team nach langem Hin und Her endlich der Durchbruch gelingt. Momente, in denen wir im Schützensitz eines mächtigen Liberator-Bombers sitzen und feindliche Panzer zu Kleinholz verarbeiten. Momente, in denen uns die epischen Kämpfe aus der Ferne an die berühmte Schlacht um Minas Tirith aus Herr der Ringe erinnern, nur eben mit Panzern und Schwebegleitern.
Sie merken vielleicht: Uns hat Planetside 2 immer wieder den Atem verschlagen. Weil es neu ist, eine willkommene Abwechslung vom Militär-Shooter-Einerlei - und noch dazu kostenlos.
Altbekanntes
Abgesehen vom Free2Play-Geschäftsmodell unterscheidet sich Planetside 2 auf den ersten Blick nicht nennenswert vom großen Multiplayer-Konkurrenten Battlefield 3- vom Zukunftsszenario mal abgesehen. Unser Job besteht prinzipiell darin, auf der Karte verteilte Stützpunkte einzunehmen.
Dazu schlüpfen wir in eine von sechs Infanterie-Klassen, inklusive genretypischer Rollenverteilung wie Sanitäter (heilt und belebt wieder), Sniper (schießt aus der Ferne), Ingenieur (repariert und verteilt Munition) und so weiter. Alternativ klemmen wir uns hinters Steuer von Truppentransportern, Panzern oder Flugzeugen.
Eingenommen werden Stützpunkte nach dem bekannten Battlefield-Prinzip: Abhängig von der Größe des Lagers gibt’s einen oder mehrere Kontrollpunkte; daneben stehen reicht, und sie wechseln langsam den Besitzer. Wenn wir genügend Abschnitte halten, geht der komplette Stützpunkt allmählich an unsere Fraktion über.
Besonderheiten
Was Planetside 2 besonders macht, sind die Ausmaße. Aktuell bietet der Free2Play-Shooter drei Kontinente, jeder in etwa gleich groß. Pro Landmasse wiederum gibt’s neun Basen, jede einzelne ist inklusive Umland etwa so groß wie eine mittelgroße Battlefield-Karte. Allerdings hängen alle Karten zusammen, wir könnten also theoretisch ohne Ladezeiten von einer Seite der Welt zur anderen fahren. Oder fliegen. Oder laufen.
PlanetSide 2 - Screenshots ansehen
In der Praxis allerdings entpuppt sich das als ziemlich dumme Idee, weil wir dabei garantiert in feindliches Gebiet geraten - und als einsamer Wolf weit hinter den gegnerischen Linien sind wir aufgeschmissen. Zumal die Infiltration ohnehin keinen Sinn hätte, weil wir nur jene Gebiete einnehmen dürfen, die an das eigene Territorium angrenzen; mal eben durch die Frontlinie schlüpfen und dem Feind eine Basis im Hinterland abjagen, das ist bei Planetside 2 nicht drin.
Die Schlacht konzentriert sich also immer auf eine Front, beziehungsweise zwei Fronten, weil insgesamt drei Fraktionen mitmischen, jede kämpft also gegen zwei Rivalen. Der aktuelle Frontverlauf verschiebt sich dabei laufend. So etwas wie ein Rundenende gibt’s nämlich nicht, die Kämpfe wogen ständig hin und her. Wenn der Gegner tief in unser Gebiet eindringt, dann wird der Server nicht einfach zurückgesetzt. Stattdessen müssen wir die verlorenen Basen mühsam wieder zurückerobern - und fühlen uns tatsächlich wie in einem nie enden wollenden Krieg.
Blöd nur, dass es an einigen speziellen Punkten (Stichwort: »The Crown«) immer wieder zu Pattsituationen kommt, in denen manchmal stundenlang nichts vor oder zurück geht. Das führt zu spektakulären Belagerungsschlachten, aber zu wenig Bewegung, der Großteil des riesigen Areals bleibt ungenutzt.
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