Plants vs. Zombies - Das Casual-Spiel für Hardcore-Spieler (+ Video)

Popcap erobert den Casual-Markt mit einem Spiel das auch Hardcore-Spieler zu begeistern weiß: Plants vs. Zombies.

Die Firma Popcap ist einer der erfolgreichsten Spielepublisher der Welt - zu ihren größten Erfolgen zählen süchtigmachende Titel wie Bejewelled und Peggle. Bejewelled ist (wie Tetris) ein so genanntes Match-3-Spiel, man muss also drei gleichfarbige Steine kombinieren (von engl. »to match«, abgleichen). Bei Peggle hat man eine ähnlich simple Aufgabe (das Sammeln farbiger Steine). Popcaps Spiele sind weit verbreitet, als Flash-Games, Facebook-Plugins, kostenpflichtige Downloads, Packungen in Spieleläden et cetera -- Peggle ist mittlerweile sogar innerhalb von World of Warcraft spielbar, eine Sucht innerhalb der Sucht also gewissermaßen. Wenn das Prof. Dr. Pfeiffer wüsste...

Der letzte Streich der Popcaps ist Plants vs. Zombies, ein Spiel der Gattung Tower Defence (TD). Bei Tower Defence-Spielen muss man Verteidigungsanlagen bauen, um Wellen von Feinden abzuwehren, der Reiz liegt im effizienten Bauen. Das Ganze hat seine Wurzeln in der Mod-Szene, erste TD-Maps gab es für Starcraft. Der Name Tower Defence kommt von einer Mod für Warcraft 3, bei der man Türme setzen musste, um, nun ja, Schafe abzuwehren (gibt's auch als Flash-Spiel).

Plants vs. Zombies führt dieses simple Prinzip nun ins Extreme: Man verteidigt als Spieler sein Haus gegen laufende, schwimmende, fliegende, hüpfende, fahrende Zombies. Und das, indem man fressende, explodierende, schießende, blockende, verlangsamende Pflanzen einsetzt. Die Pflanzen »bezahlt« man mit Sonnenpunkten, die wiederum von Sonnenblumen produziert werden. Klingt ein bisschen schräg, macht aber höllisch Spaß (Demo gibt's in der Download-Rubrik auf GameStar.de).

Das Spiel ist letztendlich einen Tick zu leicht für geübte Zocker, holt aber durch stetige Abwechslung viel raus: Man kämpft vor dem Haus, hinter dem Haus (am Swimming Pool), nachts (mit Pilzen statt Blumen, auf dem Dach und so weiter. Grandios. Inoffizieller Vorgänger war übrigens Insaniquarium, das ist so ähnlich, nur mit Fischen gegen Aliens.

Weswegen erzähle ich das alles? Sind wir hier im Leistungskurs Casual Games? Nun, Popcap-PR-Mann Garth Chouteau hat kürzlich in einem Gespräch mit Gamasutra bekannt gegeben, dass sich diese absurde Mischung aus Hardcore und Casual schneller verkauft als jedes andere Popcap-Spiel bisher. Wenn das so weiter geht, wird Plants vs. Zombies erfolgreicher als Bejewelled. Und an wem liegt das? Nicht (nur) an den Leuten, die sonst Popcap-Spiele kaufen (Frauen!), sondern vor allem auch an den so genannten Hardcore-Zockern, die auf das hübsche Setting mit den Zombies, das taktische Spielprinzip und ausgefeilte Design abfahren. Chouteau dazu: »Momentan schätzen wir, dass etwa die Hälfte der Käufer von PvZ in die Kategorie Hardcore-Gamer fallen.«

Und hey, das ist doch mal eine gesunde Entwicklung, vielleicht tritt damit der unsinnige Begriff »Casual Games« (auf den im letzten Jahr alle Publisher steilgegangen sind) endlich wieder in die zweite Reihe, wo er hingehört. Ich sage, es gibt gute Spiele und schlechte Spiele. Punkt. Der Rest ist eine Sache des Themas: Ein Spiel namens »Hello Kitty« braucht den Stempel »Casual« nicht, das Thema schreckt 25jährige Männer mit CS-Clanerfahrung schon ausreichend ab. Ebenso wird meine Dr. Kawashima-süchtige Mutter auch ohne die Einstufung »Hardcore« nicht auf die Idee kommen, Hearts of Iron 2 zu kaufen, denn der Weltkrieg ist ihre Sache nicht.

In diesem Sinne: Hardcore oder Casual, beim Töten von Zombies sind alle vereint!

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