PlayStation 4 - Chinesische Studenten angeblich für Produktion zwangsrekrutiert, Sony distanziert sich

Erneute Kontroverse um den chinesischen Zulieferer Foxconn: Angeblich soll das Unternehmen studentische Praktikanten ausgenutzt und in der Produktion der PlayStation 4 eingesetzt haben. Eigentlich dienen derartige Praktika jedoch dazu, Studierenden erste praktische Erfahrungen in ihren Fachgebieten sammeln zu lassen.

In China werden Stundenten offenbar dazu gezwungen, an der Produktion der Playstation 4 mitzuwirken. In China werden Stundenten offenbar dazu gezwungen, an der Produktion der Playstation 4 mitzuwirken.

Der chinesische Hardware-Zulieferer Foxconn ist nicht gerade für seine hervorragenden Arbeitsbedingungen bekannt - im Gegenteil: Schon mehrmals geriet das unter anderem auch für Apple tätige Unternehmen in die Kritik, weil sich Arbeiter aus Verzweiflung über die miserablen Zustände in den Produktionsstätten das Leben nahmen.

Und auch die aktuellen Berichte aus China sind nicht gerade schmeichelhaft. Angeblich soll das unter anderem mit dem Zusammenbauen von Einzelteilen der PlayStation 4 beauftragte Unternehmen derzeit nämlich Studenten des Xi’an Institute of Technology dazu zwingen, im Rahmen eines schlecht vergüteten und für ihren Studienverlauf obligatorischen Praktikums an der Produktion der Next-Gen-Konsole von Sony mitzuwirken. Eigentlich sind derartige Programme dazu gedacht, den Studierenden praktische Erfahrungen in ihren jeweiligen Fachgebieten zu ermöglichen.

Den Berichten der betroffenen Studenten zufolge haben die Arbeiten, für die sie eingesetzt werden, jedoch absolut nichts mit ihren Studienfächern zu tun. Ein Computerwissenschaftler habe etwa am Fließband Kabel und Anleitungen für die PlayStation 4 in die Verkaufsbox packen müssen, heißt es. Ein BWL-Student wiederum sei für dafür eingesetzt worden, Einzelteile der Konsole zusammenzulöten. Darüber hinaus sollen die Studenten Arbeitszeiten zu absolvieren haben, die ansonsten nur für festangestellte Arbeiter gültig sind, darunter etwa Nachtschichten und auch massive Überstunden.

Mittlerweile hat sich Foxconn übrigens zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet und wissen lassen, dass die Studenten keine Überstunden und Nachtschichten übernehmen müssten. Die gesamte Arbeit erfolge freiwillig und alle Teilnehmer könnten jederzeit aus dem Programm aussteigen. Man wolle nun Maßnahmen ergreifen, um diese Richtlinien in den betroffenen Zweigstellen durchzusetzen.

Sony wiederum gab gegenüber computerandvideogames.com zu verstehen, davon auszugehen, dass Foxconn den 2005 vereinbarten Zulieferer-Verhaltenscodex bezüglich Arbeitsethik, Arbeitsbedingungen, Achtung der Menschenrechte, Gesunderheit und Sicherheit sowie Umweltschutz verstanden und ihm zugestimmt habe.

Das Xi’an Institute of Technology, das die Studenten für das Praktikum an Foxconn vermittelte, wollte sich nicht offiziell äußern.

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