Playstation 4 Pro gleich PC? - Wettrüsten der Konsolen

Regelmäßige Hardware-Upgrades und Spiele mit unterschiedlichen Grafik-Settings – die Playstation 4 Pro und die Xbox One Scorpio werden dem PC als Spieleplattform immer ähnlicher. Gut so, meint Hardware-Chef Florian Klein.

Die für den 10. November 2017 angekündigte Playstation 4 Pro bricht mit der Tradition der innerhalb einer Konsolengeneration immer gleich leistungsfähig bleibenden Hardware und bringt deutlich mehr 3D-Power als die originale PS4 – Florian findet das gut. Die für den 10. November 2017 angekündigte Playstation 4 Pro bricht mit der Tradition der innerhalb einer Konsolengeneration immer gleich leistungsfähig bleibenden Hardware und bringt deutlich mehr 3D-Power als die originale PS4 – Florian findet das gut.

Dass PlayStation und Xbox in ihrer jeweils aktuellen Form dem PC als Spieleplattform immer ähnlicher werden, ist nichts Neues. Sowohl PlayStation 4 als auch Xbox One setzen mittlerweile auf PC-Hardware und haben sich auch Trends wie Indie-Spielen oder Mods (ein wenig) geöffnet. Spielen kann man das meiste eh schon auf der Plattform seiner Wahl, zumindest was die teuren AAA-Produktionen angeht.

Als vermeintlich letzte Bastion blieb da noch die stets gleiche Hardware innerhalb einer Generation, egal wie alt diese war. Zwar gab es kleinere, leisere, schickere (und günstiger herzustellende) Slim-Varianten innerhalb des Lebenszyklus, ausgesehen haben die Spiele aber überall identisch - es herrschte Gleichheit unter allen Besitzern.

Die Xbox One S brachte zwar neue Anschlüsse, ein UHD-Blu-ray-Laufwerk sowie ein schlankeres Äußeres und sogar minimal mehr Hardware-Power als die Xbox One – beim Spielen besteht aber grafisch kein Unterschied zwischen Original und S-Variante. Die Xbox One S brachte zwar neue Anschlüsse, ein UHD-Blu-ray-Laufwerk sowie ein schlankeres Äußeres und sogar minimal mehr Hardware-Power als die Xbox One – beim Spielen besteht aber grafisch kein Unterschied zwischen Original und S-Variante.

Das wird sich mit der am 10. November erscheinenden PlayStation 4 Pro ändern, denn (grob überschlagen) verdoppelt die mindestens die 3D-Leistung der ursprünglichen, dann drei Jahre alten PS4. Und wenn voraussichtlich Mitte 2017 die noch weiter aufgebohrte Xbox One Scorpio erscheint, ereilt Xbox-Eigentümer das gleiche Schicksal.

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Viele Besitzer der (noch) aktuellen Konsolen scheint das zu stören: Von Zwei-Klassen-Gesellschaft ist da die Rede - nur wer sich die PS4 Pro leisten kann, spielt schöner. Wer nicht bereit ist, schon wieder 400 Euro auszugeben, muss sich dagegen mit Full HD oder gar 720p, oft mit ruckeligen 30 fps, begnügen.

Ich verstehe das Gefühl gut: Zuschauen, wie die teuer erstandene Hardware von der Zeit gnadenlos abgewertet wird, tut weh! Besonders schlimm, da unglaublich rasant, geschieht das schließlich bei PC-Hardware, vor allem den für die Performance wichtigen Komponenten.

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Noch schlimmer finde ich es aber, fünf bis zehn Jahre lang an die gleiche Hardware gebunden zu sein wie bei den vergangenen Konsolengenerationen, während der Fortschritt munter weitergeht. Mir sagen regelmäßige Hardware-Upgrades nach Stand der Technik erheblich mehr zu, die ich dann nach Lust (und Budget) kaufen kann oder nicht.

Der Autor:
Florian hat keine PS4 und würde sich jetzt auch keine mehr kaufen, da die grafische Qualität der Spiele rein in Sachen Auflösung und Performance für ihn im PC-Vergleich nicht mehr zeitgemäß ist - nach nur drei Jahren, also noch vor der Halbzeit im traditionellen Lebenszyklus einer Konsole! Die PS4 Pro reizt ihn da schon erheblich mehr und der Preis ist angesichts der zu erwartenden 3D-Performance durchaus gut. Eine in Sachen Performance halbwegs vergleichbare Radeon RX 470 kostet schließlich allein schon um die 200 Euro.

So ganz kann er sich aber nicht zu einer PS4 Pro entschließen, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein Blu-ray-Laufwerk für 4K-/UHD-Filme fehlt. Seltsam für Sony, denn schließlich war das Blu-ray-Laufwerk das ehemals wichtigste Verkaufsargument für die PS3. Und so nah am PC sind die neuen Konsolen dann doch (noch) nicht, dass man einfach eins nachrüsten könnte.

Ebenso wenig verstehe ich das Gejammer mancher Entwickler, die wohl den erhöhten Aufwand scheuen, für (sage und schreibe) ganze zwei Playstation-Varianten die passenden Settings zu finden - folgt man der Argumentation, dürfte es PC-Spiele gar nicht geben, schließlich kann man doch nicht Abermillionen an Konfigurationen zufriedenstellen!

Auch darin sehe ich eine Chance, das Spielen für alle besser zu machen. Denn ein paar zusätzliche Grafik-Settings (1080p mit 30 fps für die originale PS4, 1080p mit 60 fps oder 4K mit 30 fps für die PS4 Pro) schaden keinem PS4-Besitzer und eventuell verschwindet damit dann nach und nach auch das Unwort »Konsolenport« aus dem Wortschatz der PC-Spieler, wenn sich die Entwickler wenigstens ein paar Gedanken mehr um sinnvolle Grafikeinstellungen machen.

Meiner Meinung nach profitieren jedenfalls sowohl PlayStation- und Xbox-Besitzer als auch PC-Spieler von Sonys und Microsofts geänderter Strategie, ihren Konsolen zwischendurch ein Hardware-Upgrade zu spendieren: Konsoleros können schneller am technischen Fortschritt teilnehmen, PC-Spieler sollten auch bei primär für die Konsolen entwickelten Titeln mehr sinnvolle Optionen in Sachen Grafikqualität erhalten - hoffentlich!

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