Porno-Zensur in Großbritannien - Netzsperren für »nicht konventionelle« Praktiken

Die britische Regierung plant, das Internet in Großbritannien komplett von pornografischen Angeboten zu befreien, die »nicht konventionelle« Praktiken zum Inhalt haben.

In Großbritannien ist eine umfassende Zensur von pornografischen Online-Inhalten geplant. In Großbritannien ist eine umfassende Zensur von pornografischen Online-Inhalten geplant.

In Großbritannien wird aktuell ein Gesetzesvorschlag besprochen und von der Regierung unterstützt, der verpflichtende Alterskontrollen für pornografische Angebote vorsieht. Angebote ohne Alterskontrollen sollen auch für Erwachsene blockiert werden. Der Gesetzesentwurf geht allerdings noch einen wesentlichen Schritt weiter, wie Zeitung The Guardian schreibt.

Tatsächlich sollen grundsätzlich alle Angebote in Großbritannien gesperrt werden, bei denen die Darstellung »nicht konventioneller« Sexualpraktiken eine Rolle spielt. Was genau unter diese Definition fällt, soll das British Board of Film Classification (BBFC) bestimmen. Dort werden schon seit 1984 - ein sehr symbolisches Jahr - Videos klassifiziert, die in Großbritannien vertrieben oder verliehen werden dürfen.

Letzten Monat hat die BBFC zugestimmt, diese Aufgabe nun auch für Online-Angebote und für deren Alterskontrolle zu übernehmen. Das bedeutet, dass nun die gleichen Regeln für Online-Angebote angelegt werden wie beispielsweise bei DVDs. Der Artikel bei The Guardian nennt auch einige Beispiele für diverse Praktiken, die in Großbritannien schon jetzt auf DVD nicht mehr gezeigt werden dürfen, so dass dort verschiedene Filme trotz der Zielgruppe der Erwachsenen nur geschnitten vertrieben werden.

Selbst bei Unterstützern einer strikten Alterskontrolle regt sich gegen derart umfassende Zensur Widerstand. Es sei »verrückt«, Material mit Darstellungen zu zensieren, die an sich vollkommen legal sind. Stattdessen solle sich die Regulierung lieber auf Darstellungen von sexuellem Missbrauch oder Gewalt konzentrieren. Doch laut The Guardian scheinen die britische Regierung und die BBFC entschlossen, die neuen Regeln genauso wie geplant umzusetzen.

Quelle: The Guardian

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