Mehr Farbe
Während Chells Jahrhundert-Nickerchen haben die am Ende des ersten Spiels aktivierten zusätzlichen Persönlichkeitskerne von GLaDOS überlebt und ihr eigenes Reich in den verwitterten Laborruinen erschaffen.
Einer von ihnen, der Kern »Wheatley«, hat Chell erweckt, weil er sich Sorgen um den zunehmenden Verfall des Labors macht. Chell wird im Laufe von Portal 2 mehrere dieser Kerne treffen. Die kugelförmigen KIs können sich wie GLaDOS nur über an der Decke hängende Kräne in der Anlage bewegen und benötigen deshalb die Hilfe der Gefangenen. GLaDOS selbst hat hingegen andere Pläne – schon zu Beginn von Portal 2 beschuldigt die KI Chell des Mordes, ist aber bereit, diese Differenzen »zugunsten des Wissenschaft« beiseite zu legen.
Auf ihrer Reise durch das zerstörte Labor und die dazwischen liegenden Testkammern wird Chell wie im Vorgänger von GLaDOS’ schwarzem Humor begleitet. Die witzigen Sticheleien gibt es in Portal 2 nur am Anfang und als Lob am Ende einer Kammer, eine Dauerbeschallung empfand man bei Valve als zu störend für den Spieler.
Öfter noch als im ersten Portal schaut Chell hinter die Fassade der Testräume – immerhin fehlt diese durch eingestürzte Wände ja auch weitestgehend. Portal 2 nutzt diese Momente, um das klinische Weiß der Testkammern gegen saftiges Pflanzengrün, atmosphärische Schattenspiele von Trümmern im Sonnenlicht und spiegelnde Wasserlachen einzutauschen.
Doch auch Chell selbst darf mit Farben spielen. So soll die Gefangene mit der Portalkanone bestimmte Oberflächen farbig anstreichen können und dadurch deren Eigenschaften verändern. Auf orangefarbenen Ebenen etwa kann sich Chell schneller bewegen. Gleiches gilt auch für Gewichte oder andere Objekte. Das klingt übrigens nicht nur zufällig sehr ähnlich wie die Idee hinter dem Indie-Titel Tag: The Power of Paint (GameStar-Quickplay-Video) – Valve hat das dafür verantwortliche Studenten-Team vom Digipen-College vor kurzem bei sich eingestellt. Von der gleichen Lehranstalt stammte seinerzeit auch die Gruppe, die Narbacular Drop (den geistigen Vorgänger von Portal) gebastelt hatte.
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Mehr Spieler
Anders als im Vorgänger bietet Portal 2 erstmals auch einen Koop-Modus für zwei Spieler. Darin sind jedoch nicht Chell, sondern zwei neue Figuren die Stars: ein Persönlichkeitskern und eine Selbstschussanlage.
Beide sind keine Standardmodelle, haben Arme und Beine und jeweils eine eigene Portalkanone. Das ungleiche Duo ist durch einen Zwischenfall vom GLaDOS-Netzwerk getrennt worden und wird seitdem genau wie Chell von dem bösen Obercomputer schikaniert.
Im Online- oder Splittscreen-Modus können zwei Spieler die Kontrolle über die Roboter übernehmen. Weil die beiden die Portale des jeweils anderen mitbenutzen können, hat Valve die Testkammern für den Koop-Modus besonders knifflig gestaltet. Während die noch namenlosen Maschinen in manchen Herausforderungen im gleichen Raum sind, werden sie für andere Tests voneinander getrennt. Damit die Spieler die Übersicht behalten, hat Valve nicht nur einen Sprach-Chat, sondern auch ein Symbol-Markierungssystem eingebaut. Damit sollen die Mitspieler etwa wichtige Schalter, Positionen für Portale oder ähnliches mit einem Icon direkt in der Spielwelt zeigen können. Außerdem soll am Bildrand (ähnlich wie die »Bild-im-Bild«-Funktion eines Fernsehers) stets klein die Sicht des Mitspielers eingeblendet werden.
Mehr Wert
Eigenen Aussagen nach packt Valve Portal 2 komplett anders an als den Vorgänger. Der lag 2007 neben Team Fortress 2 und Half-Life 2: Episode 2 noch der Spielesammlung The Orange Box bei. »Als Experiment«, wie Doug Lombardi von Valve den nur vier bis fünf Stunden kurzen Erstling nennt.
Portal 2 soll dagegen als »richtiges« Spiel deutlich länger dauern und mit dem Koop-Modus einen höheren Wiederspielwert bieten. Ob der Challenge Mode – die Testkammern des Hauptspiels mit festem Zeit- bzw. Schritt- oder Portal-Limit – wieder mit von der Partie ist, ist bisher noch nicht offiziell bestätigt, aufgrund der großen Popularität im Vorgänger aber durchaus zu erwarten. Auch die eigentliche Hauptstory dürfte diesmal wohl ausführlicher werden. Immerhin schreiben nicht mehr nur Erik Wolpaw und Chet Faliszek (Left 4 Dead) sondern auch Jay Pinkerton (Cracked.com) an der Handlung und den Monologen. Und natürlich wird auch in Portal 2 wieder gesungen – Musiker Jonathan Coulton arbeitet neben weiteren Songs schon an einem Nachfolge-Hit von »Still Alive«. Ob es Chell passt oder nicht.
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